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Das Blut Von Brooklyn

Das Blut Von Brooklyn

Titel: Das Blut Von Brooklyn
Autoren: Charlie Huston
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Rücken freizuhalten, dann kann man sich hundertprozentig auf uns verlassen. Wenn du für diese Sicherheit nichts anbieten kannst, dann zum Teufel mit dir. Predo weiß, was wir wert sind. Und er wird dementsprechend zahlen.
    Er lässt das Streichholz fallen.
    – Scheiße, ich wollte euch eigentlich nur mal aus der Nähe betrachten. Aus Neugier. Wollte mich davon überzeugen, dass einer der Top-Clans jenseits des Flusses wirklich von einer Schwuchtel angeführt wird.
    Terry zupft an dem Bärtchen unter seiner Unterlippe.
    – Nun, wenn du das so siehst, kann ich das leider nicht ändern. Dann ist es wahrscheinlich tatsächlich das Beste, wenn du mit der Koalition ins Bett steigst. Trotzdem, Mann, trotzdem wünsche ich dir Gesundheit und ein glückliches Leben.
    Der Boss der Docks rollt mit den Augen und geht auf die Tür zu.
    – Leck mich, Bird.
    Terry blickt zu mir.
    – Joe, begleitest du die Herren bitte nach draußen?
    Ich halte ihnen die Tür auf.
    – Klar. Kein Problem.
    Ich schließe die Tür hinter uns und führe den Boss und Gooch durch den Korridor zum Vorzimmer, wo er seine beiden anderen Jungs abgestellt hat.
    Der Boss holt auf und läuft neben mir her.
    – Du siehst mir ganz normal aus. Wieso zum Henker hängst du mit diesem Clown da drin ab?
    Ich lasse einen Fingerknöchel knacken.
    – Ist mein Job.
    Gooch lacht.
    – Dein Job? Die müssen dir das Geld ja nur so in den Arsch stopfen, damit du’s bei dieser Freakshow aushältst.
    Ich bleibe vor der Tür zum Vorzimmer stehen und lege die Hand auf die Klinke.
    – Bin ganz zufrieden.
    – Pech für dich.
    – Wenn Sie meinen.
    Ich öffne die Tür und trete einen Schritt zur Seite, um dem Boss der Docks Platz zu machen.
    Bescheuert wie er ist, geht er natürlich durch die Tür. Dann bleibt er wie angewurzelt stehen, weil er vor sich die kopflosen Leichen seiner Männer liegen sieht und Hurley, der mit der Feueraxt ausholt. So viel muss man dem Boss lassen – er schafft es noch, den Arm vors Gesicht zu reißen, bevor ihn die Klinge erwischt.
    Während sein Arm zu Boden fällt, holt Hurley erneut aus. Der Boss hat seine verbliebene Hand im Jackett und tastet nach dem Ding, das seine Seitentasche so auffällig ausbeult. Hurley schwingt die Axt wie weiland Lou Gehrig von den Yankees den Baseballschläger und hackt ihm den anderen Arm ab. Er klatscht gegen die Wand, und der Revolver fällt auf den Boden.
    Der Boss stampft so heftig auf, dass die Dielen unter der Plastikfolie splittern, die Hurley vorsichtshalber ausgelegt hat. Er tritt einen seiner beiden kopflosen Leibwächter.
    – Scheißkerl! Nichtsnutzige Schwuchtel!
    Er steht in der Mitte des Raumes. Das Blut, das aus seinen Stümpfen spritzt, versiegt bis auf ein dünnes Rinnsal, als das Vyrus das Blut gerinnen lässt und in Windeseile Schorf über den Wunden bildet.
    Er sieht Hurley an und spuckt Blut nach ihm.
    – Mehr hast du nicht drauf, du Schlappschwanz? Ein Scheißhinterhalt? Komm her! Ich zeig’s dir.
    Er stellt sich breitbeinig hin, hebt den Kopf und reißt die Augen weit auf.
    – Na los, du Memme!
    Hurley hebt die Axt über den Kopf.
    – Wie du meinst, Kumpel.
    Der Boss fängt an zu brüllen, als die Klinge auf ihn zuschießt, und verstummt schlagartig, als sie seinen Kopf genau in der Mitte spaltet.
    Ignorantes Arschloch.
    Wegen der vielen Zigarren konnte er einfach nichts mehr riechen. Sonst hätte er sofort den Blutgestank gewittert, als ich die Küchentür öffnete, und gepeilt, dass was faul war. Er hätte mich in dem engen Korridor mit Leichtigkeit auseinandergenommen. Ein weiteres schlagendes Argument für den Tabakkonsum.
    Gooch späht in den Raum und sieht, dass sein Boss auf dem Boden herumzappelt. Er weicht einer letzten Blutfontäne aus, die aus der Hauptschlagader spritzt. Dann liegt nur noch ein toter Fleischberg auf dem Boden.
    – Himmel, wer soll denn den Scheiß wegmachen?
    Hurley zieht die Axt mit einem Ruck aus dem Gesicht des Bosses.
    – Uff.
    Gooch deutet auf die Sauerei.
    – Ich jedenfalls nicht. Das war nicht abgemacht.
    Hurley wischt die Klinge am Hemd des Bosses ab, bemerkt die Zigarren in der Brusttasche des toten Mannes und bedient sich.
    – Niemand hat gesagt, dass du hier was saubermachen sollst.
    – Wollte ich nur mal klargestellt haben.
    Hurley reißt ein Streichholz mit dem Daumennagel an und hält die Flamme gegen die Zigarrenspitze.
    – Schon klar, Jungchen.
    Gooch deutet mit seinem Baseballschläger auf die Leichen.
    – Also ihr räumt hier
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