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Das blaue Mädchen

Titel: Das blaue Mädchen
Autoren: Monika Feth
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einen Jungen aus dem Dorf – und verletzt eines der wichtigsten Gebote: allen Kontakt mit Menschen zu vermeiden, die nicht der Gemeinschaft angehören. Mit seinem Roller und seiner Kamera war Marlon ihr schon lange aufgefallen und auch schon oft durch ihre Träume gefahren.
    Was sie im Gegensatz zum Leser, dem Teile der Handlung aus Marlons Sicht geschildert werden, zunächst nicht weiß: Sie von Ferne beobachtend, ist Marlon seit langem in sie verliebt. Schon lange träumt er vom Zusammensein mit ihr, dem »blauen Mädchen« (so nennt er sie aufgrund der blauen Kleidung, die sie wie alle anderen Mädchen der Sekte trägt), über die Grenze zwischen Dorfbewohnern und Angehörigen der Sekte hinweg.
    Janas Liste der Verletzungen der Gebote wächst – nicht nur durch die heimlichen Treffen mit Marlon. Und auch ihr Wunsch, Flügel zu haben und der Enge ihres Daseins zu entfliehen.
    Doch zunächst ist es Mara, die flieht: Die 30 Tage der Isolierhaft haben sie nicht brechen können – sie nicht, und auch Timon nicht, der sich nur dem äußeren Anschein nach dem Willen der Gemeinschaft gebeugt und heimlich ihre gemeinsame Flucht organisiert hat. Ganz plötzlich sind die beiden weg. Auf und davon. Da sie im Verdacht steht, von der Flucht gewusst zu haben, nimmt der Druck auf Jana zu.
    Doch viel schneller als geahnt wachsen auch ihr Flügel: Schwerkrank, vermutlich mit einer Hirnhautentzündung, liegt die kleine Miri im Kinderhaus. Behandelt wird sie nur mit den in der Sekte üblichen Mitteln, ohne dass daran gedacht würde, ärztlichen Rat hinzuzuziehen.
    Die Angst um Miris Leben veranlasst Jana, schnell zu handeln. Spät abends schleppt sie sich mit Miri in den Wald, wo sie von Marlon und dem Dorfpfarrer erwartet werden, der auch Mara und Timon zur Flucht verholfen hat. Miri wird in ein Krankenhaus gebracht; Jana kommt weit weg bei einer älteren Frau unter und wartet, dass Gras über die Sache wächst. Und Gras, das weiß sie, wächst sehr schnell.
    Ein großer literarischer Wurf. Fast schwebt diese Geschichte – trotz der Schwere und des Ernstes des Themas. Gleichzeitig liest sie sich atemberaubend spannend, denn ihr Ausgang bleibt bis fast zum Schluss unklar. Mit wechselnden Perspektiven – erzählt wird aus Janas, Maras und auch aus Marlons Sicht – und immer wieder unterbrochen durch Janas Tagebuchaufzeichnungen erzählt dieses Buch von Janas und Maras Befreiung aus dem inneren Käfig der Gemeinschaft und der Kraft, die wahre Liebe und Freundschaft dem Wunsch nach Selbstbestimmung verleihen können. Dies ist kein simpler Roman zum Thema »Sekten«, sondern ein faszinierendes, emotional zutiefst packendes Werk über Selbstbestimmung, Verführbarkeit und die Mechanismen von Macht und Gehorsam.
    Zwar hat Monika Feth sich für diesen Roman intensiv mit dem Thema »Sekten« beschäftigt; bewusst orientieren sich die »Kinder des Mondes« aber an keiner bestimmten Sekte.

Über die Autorin
    Monika Feth wurde 1951 in Hagen geboren. Nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium arbeitete sie zunächst als Journalistin. Heute lebt sie als freie Autorin in einem kleinen Dorf in der Voreifel, wo sie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene schreibt.
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