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Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen
Autoren: Nancy Warren
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richtete sich auf einen unbestimmten
Punkt auf dem Kissen. »Du hast dir längst mal Urlaub
verdient. Du arbeitest hart genug. Nimm dir
ein paar Tage frei und komm mit mir nach Australien.
Ich werde dir etwas von meinem Land zeigen.
Und richtig mit dir surfen gehen. Ich habe noch
ein paar Wochen frei, bevor ich wieder an die Arbeit
muss.«
    »Und dann?«, fragte sie, und ihre Stimme klang so
hohl und leer, wie sie sich fühlte.
    Er zuckte die Schultern, aber sie konnte an seinem
Blick und an seiner gerunzelten Stirn erkennen,
dass er mindestens genauso verwirrt war wie sie.
Obwohl es ihr nicht leichtfi el, versuchte sie zu lächeln.
»Oder du könntest hierbleiben.«
    Sie merkte, dass er drauf und dran war, abzulehnen, also sprach sie hastig weiter – auch auf die Gefahr
hin, dass sie sich komplett lächerlich machte.
»Hier gibt es wundervolle Universitäten, und du
könntest dir deinen Zeitplan so einteilen, dass du
trotzdem noch für Crane arbeiten kannst.«
    Lises Instinkt war ausgesprochen gut, und sie hatte
beim Fotoshooting wie schon zuvor beim Dreh der
Werbespots gesehen, dass sie mit Steve einen Volltreffer
gelandet hatten. Wenn es ihm gelang, sich
zu konzentrieren, schaffte er es, eine Mischung
aus wilder Männlichkeit und wunderbarer Sinnlichkeit
zu projizieren. Er war einer der wenigen
Männer, der sowohl die männlichen als auch die
weiblichen Käufer ansprach.
    Sicherlich, Jennifer Talbot hatte ihn entdeckt, aber
Lise wusste, dass sie ihn auf den Job vorbereitet
und ihn geformt hatte. Mittlerweile kannte sie ihn
gut genug, um ihm durch die unvermeidlichen
Unsicherheiten zu helfen, die entstanden, wenn
aus einem Stahlbauer der Sprecher einer Firma
wurde.
    Sie konnte ihm auch dabei helfen, seine Träume
zu verwirklichen. Mit ihrer Liebe und ihrer Unterstützung
konnte er alles schaffen.
    Als sie akzeptiert hatte, dass sie ihn liebte, dass sie
sich viel schneller in ihn verliebt hatte, als gut für sie war, hatte sie auch akzeptiert, dass sie ihn vielleicht
verlieren würde. Er hatte eine Familie, einen
ganz anderen Beruf und führte ein vollkommen
anderes Leben am anderen Ende der Welt.
    Wenn er sie gebeten hätte, länger zu bleiben als
nur für ein paar Wochen, wäre sie ihm gefolgt. Sie
hätte ihren Job und ihr Leben in Kalifornien aufgegeben,
um die Frau eines Stahlbauers in Australien
zu werden. Sie wusste, dass sie es getan hätte.
Es gab nur ein Problem dabei …
    Er hatte sie nicht gefragt.
    Seine Phobie vor Eheringen schien sich nicht ein
kleines bisschen gebessert zu haben, seit sie zum
ersten Mal mit ihm geschlafen hatte.
    Sie lächelte schief. »Ich glaube nicht, dass ein Urlaub
in Australien im Augenblick das Richtige für
mich wäre«, sagte sie. »Diese Kampagne ist ziemlich
wichtig für meine Karriere.« Und wenn das
das Einzige war, was ihr noch blieb – verdammt
noch mal –, dann würde sie eben Karriere machen.
Und zwar eine steile.
    »Wenn wir nächste Woche mit all dem Unsinn fertig
sind, der in meinem Vertrag steht, werde ich
nach Hause fl iegen«, sagte er leise und fuhr mit
seiner Hand über ihre Wange, als wollte er sich
einprägen, wie sie sich anfühlte.
    Unfähig, etwas zu erwidern, nickte sie nur stumm.
Wie hatte sie es so weit kommen lassen können?
Sie war eine vernünftige Frau, die ihr Leben normalerweise
im Griff hatte. Wie, zum Teufel, hatte sie
innerhalb weniger Wochen diesem Mann komplett
verfallen können? Warum konnte sie nicht ein
bisschen wie Sonia sein und die Männer wechseln
wie ein Kleid? Warum musste sie ihr Herz an einen
Mann verlieren, den sie nicht haben konnte?
    »Es tut mir leid«, murmelte er und zog sie ganz
fest an sich.
    »Mir auch«, flüsterte sie an seiner Brust.
    Der Rest der Woche war seltsam verschwommen.
Tagsüber, wenn sie arbeiteten, war alles nicht so
schlimm, aber abends konnte Lise es kaum ertragen.
Sie waren jeden Augenblick zusammen und
liebten sich wie zwei Menschen, die bald für immer
getrennt sein würden.
    Die Woche verging so schnell wie alle anderen
Wochen auch. Nur Lise kam es so vor, als wenn
die Zeit davongerast wäre – als hätte jemand einen
Teppich unter ihren Füßen weggezogen.
    Sein Flug war gebucht. Sie hatte das Ticket gesehen.
Alles, wofür sie ihn in Kalifornien gebraucht
hatten, war erledigt. Am Rest konnte in Sydney
gefeilt werden. Sicherlich würden nach dem Start der Werbekampagne seine Dienste noch einmal
erforderlich werden – doch längst würde er dann
wieder irgendwo, Tausende von Kilometern von ihr
entfernt,
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