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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht
Autoren: Mike Resnick
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Sie sie benutzen. In Ihrem Zustand könnten Sie leicht sich selbst oder mich, erschießen anstatt einen Gegner.«
    »Lassen Sie meinen Zustand meine Sorge sein«, sagte sie aufgebracht, ignorierte den Schmerz in ihrem Kopf und lud die Waffen. »Und vergreifen Sie sich nie wieder an meinen Pistolen.«
    Er wollte gerade antworten, als eine Kugel zwischen ihnen hindurchjagte und ins Armaturenbrett einschlug. Mason fluchte und riss das Steuer wieder herum, während die Tachonadel auf 110 Meilen pro Stunde zukroch.
    Lara versuchte, ihren Blick auf die Verfolgerfahrzeuge zu fixieren. Die Umgebung schien zu verschwimmen und dunkler zu werden, und das Nächste, was sie mitbekam, war, dass Mason ihr die Hand auf die Schulter legte und sie wachrüttelte.
    »Sind Sie in Ordnung?«, fragte er. »Sie sind ohnmächtig geworden.«
    »Sie haben angehalten!«, schrie sie auf.
    »Nur kurz.«
    Sie begann heftig zu blinzeln. »Wie lange war ich weg?«
    »Eine Stunde oder so, vielleicht ein bisschen länger.«
    Sie schaute sich um. »Wo sind die Bösen?«
    »Suchen uns inzwischen vermutlich in Luxor. Das hoffe ich jedenfalls.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wir sind in einer Art Dorf. Ich nehme an, es hat einen Namen,    aber es ist auf keiner mir bekannten Karte verzeichnet. Das sind die wenigsten dieser kleinen Dörfer. Die Straße wurde für ein paar Meilen kurvig, und als ich aus ihrem Blickfeld war, zog ich den Wagen hinter ein paar Gebäude. Sie fuhren vorbei, ohne mich zu bemerken.«
    »Was jetzt?«
    »Ich habe nur noch etwa acht Liter Sprit, wenn überhaupt. Damit schaffen wir es weder nach Luxor noch zurück nach Kairo – und ich war auf dieser Straße oft genug unterwegs, um zu wissen, dass es im Umkreis von fünfzig Meilen keine Tankstelle gibt.«
    »Dann lassen Sie es mich noch einmal wiederholen: Was jetzt?«
    »Ein paar Einheimische haben vorbeigeschaut, weil sie wissen wollten, wer wir sind, und ich habe einen Deal mit ihnen ausgehandelt«, sagte Mason. »Wir reisen mit einer kleinen Dau nach Luxor und steigen dort um auf eines der größeren Kreuzschiffe, die nach Süden fahren.«
    »Das könnte Stunden dauern«, sagte Lara. »Warum fahren wir nicht in Richtung Luxor, bis uns das Benzin ausgeht, und legen dann den Rest des Weges auf dem Nil zurück?«
    »Sie denken noch immer nicht ganz klar«, sagte Mason.
    »Möchte wissen, wie klar Sie denken, wenn Ihnen ein Tempel auf den Kopf fällt!«
    »Ein Punkt für Sie«, sagte Mason. »Ich gehe davon aus, dass unsere Freunde Luxor nach uns auf den Kopf stellen – aber es besteht die Möglichkeit, dass sie auf die Idee kommen, an uns vorbeigefahren zu sein. Und ich würde es vorziehen, Ihnen nicht zu begegnen, wenn sie umdrehen, um nach uns zu suchen.«
    »Dann lassen Sie uns gehen, bevor ich wieder umkippe«, sagte sie. »Wie weit ist es?«
    »Der Fluss ist nur etwa vierzig Meter entfernt, und die Dau liegt genau da. Schaffen Sie das?«
    Sie wollte schon nicken, aber ein Instinkt hielt sie davon ab. Stattdessen brummte sie ein kaum zu verstehendes »Ja«, stieg aus dem Landrover und ging los. Mason schloss sich ihr umgehend an. Als sie den Fluss erreichten, half er ihr ins Boot, setzte das Segel, stieß das Gefährt vom Ufer ab und sprang an Bord.
    »Nette Dau«, sagte er.
    »Auf dem Nil nennt man das eine Feluke « , korrigierte sie ihn beiläufig.
    »Meinetwegen«, sagte Mason achselzuckend. »Der Typ, der mir die Dau … nun, die Feluke vermietet hat, besitzt ein Funkgerät. Er konnte in Erfahrung bringen, welche Touristenschiffe derzeit in Luxor liegen.«
    »Wollen Sie auf ein bestimmtes?«
    »Auf das Unbeliebteste natürlich«, antwortete Mason. »Es gibt da ein schmuddeliges kleines Boot, nur zwanzig Kabinen, die Amenhotep. Ist in Privatbesitz und soll eine Stunde nach Sonnenaufgang auslaufen. Der Kapitän selbst ist der Eigentümer, und es gibt kein Kontor, wo man Fahrten buchen könnte. Er nimmt jeden Passagier mit, der des Weges kommt – und legt ab, sobald es sich für ihn rentiert. Wenn wir es also rechtzeitig an Bord schaffen, hinterlassen wir keine Spur, der jemand folgen könnte.« Er lächelte. »Wenn wir nicht gerade an Lebensmittelvergiftung sterben, dürften wir dort ziemlich sicher sein.«
    »Für wie lange?«, fragte Lara.
    »Für so lange, wie es sein muss.«
    Sie wurde dieser halbgaren Antworten müde. »So lange, wie was sein muss?«, wollte sie wütend wissen – und der Zorn und die Anspannung ließen neuerliche Schmerzpfeile durch ihren Kopf
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