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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht
Autoren: Mike Resnick
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habe diese Geschichten nie geglaubt – bis jetzt.« Sie verstummte kurz. »Rufen wir einen Arzt, damit wir erfahren, woran sie gestorben sind.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, sagte Mason. Er wischte seine Fingerabdrücke von dem Messer ab und ließ es fallen. »Die wissen offensichtlich, dass Sie hier sind, und wenn man die Leichen findet, wird man uns festhalten, um uns zu verhören.«
    » Wer weiß offensichtlich, dass ich hier bin?«, wollte sie wissen.
    »Die Leute, für die diese Assassinen gearbeitet haben. Wir müssen Sie an einen Ort bringen, wo Sie in Sicherheit sind.« Er sah ihr fest in die Augen. »Ich frage Sie noch einmal: Haben Sie irgendetwas in dem Tempel gefunden?«
    »Nein, das sagte ich doch schon«, antwortete sie. »Was geht hier vor?«
    »Das sage ich Ihnen, wenn wir etwas Zeit haben. Aber diese beiden werden nicht die Einzigen bleiben, die man auf Sie hetzen wird.«
    »Die wer auf mich hetzen wird?«, fragte sie beharrlich. »Warum wollten mich zwei Männer, die ich noch nie gesehen habe, umbringen?«
    »Später.« Er half ihr auf die Beine. »Können Sie allein gehen?«
     »Ich weiß nicht.«
    Mason furchte die Stirn. »Wenn Sie unterwegs zusammenbrechen, werde ich Sie nie hier rauskriegen.« Er hielt inne. »Ich hole einen Rollstuhl.« Er schaute sich um, hob einen weißen Wäschesack auf und reichte ihn ihr. »Da ist Ihre Kleidung drin. Das Krankenhaus hat sie gewaschen. Ich weiß, Sie sind groggy, aber versuchen Sie, sich anzuziehen, so lange ich weg bin.«
    »Warum?«, fragte sie und kämpfte gegen eine weitere Woge aus Schwindelgefühl an.
    »Weil ich keine schöne Frau durch ein muslimisches Land führen kann, deren Po aus ihrem Krankenhauskleidchen herausschaut.«
    »Da hätte ich auch dran denken können«, sagte Lara.
    »Wenn Sie keine Beule von der Größe eines Baseballs am Hinterkopf hätten, wären Sie da sicher drauf gekommen. Und jetzt beeilen Sie sich.«
    Dann war er fort, und Lara zog ihr Nachthemd aus und stieg langsam und unter Schmerzen in ihre Kleider. Ihre Holster waren noch da, aber ihre Pistolen nicht. Wahrscheinlich lagen sie in der Gruft. Und das hieß, dass sie so gut wie verloren waren. Der Gedanke versetzte ihr einen heftigen Stich. Sie würde diese Pistolen vermissen.
    Etwa eine halbe Minute, nachdem sie fertig war, kam Mason zurück. Er trug einen weißen Arztkittel und schob einen Rollstuhl vor sich her.
    »Für den Fall, dass Sie sich fragen sollten«, sagte er, »Ihre Pistolen sind in meinem Wagen. Wenn Sie sie noch bei sich getragen hätten, als ich sie hierher brachte, wären sie jetzt in einem Krankenhaussafe eingeschlossen.«
    »Damit stehe ich noch mal in Ihrer Schuld.« Sie setzte sich in den Rollstuhl, während er zum Bett ging und ein paar leichte Decken davon wegnahm, die er über sie legte.
    »Sie tragen nicht gerade das, was man unter einem Krankenhausnachthemd versteht«, sagte er, während er die Decken um sie herum feststeckte. »Muss ja nicht jeder sehen.«
    Dann waren sie draußen auf dem Flur, und er schob sie an der Schwesternstation vorbei zu einem Fahrstuhl. Die Tür schloss sich, der Aufzug glitt nach unten.
    »So weit, so gut«, meinte Mason.
    Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss, die Tür glitt auf. Rasch ließ Mason den Blick durch die Eingangshalle schweifen: etwa ein halbes Dutzend Ärzte, drei Schwesternstationen und ein Anmeldetresen, an der Tür zwei uniformierte Polizisten.
    »Was jetzt?«, fragte Lara flüsternd.
    »Mit dem weißen Kittel, den ich trage, hält man mich hoffentlich für einen Arzt. Drücken Sie unter den Decken mal lieber die Daumen – los geht’s.« Er holte tief Luft und schob sie in Richtung des Haupteingangs.
    Eine der Wachen sah ihn neugierig an, aber Mason lächelte nur und ging weiter, und der Uniformierte trat beiseite, gestattete ihm, Lara aus dem Krankenhaus hinaus- und auf einen alten Landrover zuzuschieben.
    »Das war entweder sehr mutig oder sehr dumm«, sagte Lara. »Ich kann mich nicht ganz entscheiden.«
    »Ich habe mal in einem Agentenroman gelesen, dass man Misstrauen am besten zerstreut, indem man so tut, als hätte man nichts zu verbergen.« Er öffnete die Beifahrertür und half ihr vorsichtig beim Aufstehen. »Können Sie alleine einsteigen?«
    »Natürlich kann ich das«, sagte Lara. Sie versuchte sich auf den Sitz zu ziehen. Plötzlich überkam sie ein weiterer Schwindelanfall, und sie fiel zurück in Masons Arme. »Naja, ich dachte, ich könnte es.«
    Er half ihr in den Landrover,
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