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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht
Autoren: Mike Resnick
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dann ging er um den Wagen herum und nahm auf dem Fahrersitz Platz.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Lara.
     »Erst mal weg von hier«, antwortete Mason. »Wenn ich ordentlich Gas gebe, sind wir in einer halben Stunde aus Kairo raus.«
    »Wo sind meine Pistolen?«
    »Handschuhfach.«
    Sie öffnete es, fand ihren Reisepass und ihre Brieftasche. Beides steckte sie ein. Ihre Pistolen ließ sie liebevoll in ihre Holster gleiten.
    »Das sind sehr außergewöhnliche Waffen«, sagte Mason. »Ich glaube nicht, dass ich so etwas schon einmal gesehen habe.«
    Sie zog eine der Pistolen. »Das ist die Wilkes and Hawkins Black Demon 32.«
    »Spezialanfertigung?«
    »Nach meinen Vorgaben modifiziert«, erwiderte sie. »Fünfzehn Schuss im Magazin und ein hoch empfindlicher Abzug. Sie ist meiner Hand angepasst und genau ausbalanciert – und sie hat einen Chip, der meinen Handflächenabdruck liest. Niemand außer mir kann sie abfeuern.« Sie schob die Pistole zurück ins Holster. »Es gibt keine präzisere Pistole.«
    »Interessant«, sagte Mason und bog auf eine Hauptverkehrsstraße ab.
    »Wollen Sie mir jetzt erzählen, was das alles soll?«, fragte Lara.
    Masons Antwort bestand darin, das Steuer herumzureißen, den Wagen in eine schmale Gasse zu lenken und das Gaspedal bis zum Anschlag durchzutreten. »Wir haben Gesellschaft bekommen«, sagte er, den Blick auf den Rückspiegel gerichtet. Hinter ihnen bogen drei Autos in die Gasse ein.
    Er ließ den Landrover in eine Seitenstraße schießen, dann in eine weitere, und schließlich erreichten sie eine andere Hauptstraße.
    »Ich frage Sie noch einmal«, sagte Mason, wobei er versuchte, den drängenden Ton aus seiner Stimme zu verbannen. »Haben Sie in dem Tempel irgendetwas gefunden, ganz gleich, wie belanglos oder unwichtig es auch sein mag?«
    »Ich habe es Ihnen doch schon mehrfach gesagt«, antwortete Lara gereizt. »Nein!« Sie hielt inne und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. »Die Kerle im Krankenhaus und diese Männer, die uns jetzt verfolgen – woher wissen die überhaupt, dass ich im Horus-Tempel war?«
    »Sie – oder diejenigen, für die sie arbeiten – überwachten den Tempel.«
    Die Heckscheibe zersplitterte, als eine Kugel hindurchschlug.
    »Kopf runter!«, warnte Mason.
    »Aber warum sind sie hinter mir her?«, verlangte Lara zu wissen, während sie sich duckte. »Warum stahlen sie nicht einfach das, worauf sie es im Horus-Tempel abgesehen haben?«
    »Weil sie es nicht finden konnten«, sagte Mason. Er riss den Wagen scharf zur Seite, als eine weitere Kugel den Außenspiegel zerschmetterte.
    Wo bin ich da nur reingestolpert? fragte sich Lara, während der Landrover am Nil entlang in Richtung Süden raste.
     
     

3
     
    »Verdammt!«, murmelte Mason, während sie aus der Stadt und in die Wüste hinaus rasten.
    »Was ist?«, fragte Lara.
    »Ich kann sie nicht abhängen.« Er sah zum wiederholten Mal in den Rückspiegel. »Sie holen zwar nicht auf, aber ich werde sie auch nicht los … aber das muss ich. Zwischen hier und Luxor gibt es nichts, und wir haben nicht genug Benzin, um es dorthin zu schaffen.«
    »Wo bleibt die Polizei?«
    »Vielleicht hat man sie bestochen. Vielleicht interessiert es sie nicht, was jenseits der Stadtgrenzen passiert. Oder vielleicht rechnen sie einfach nicht damit, dass Leute um drei Uhr morgens den Highway entlang rasen. Was es auch ist, ich habe jedenfalls keinen Polizisten gesehen, seit wir das Krankenhaus verließen.«
    »Dann müssen wir uns auf einen Kampf einlassen.«
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »In diesen Autos da hinten sind sechs oder sieben Mann, vielleicht mehr – und Sie können in Ihrem Zustand nicht kämpfen.«
    »Sie fahren«, sagte Lara. »Ich kämpfe.«
    »Lara …«, begann er.
    »Fahren Sie«, sagte sie. Sie drehte sich auf ihrem Sitz um, legte ihr Handgelenk auf die Kopfstütze, richtete ihre Black Demon auf das klaffende Loch, wo die Heckscheibe gewesen war, und hörte ein Klicken, als der Hammer auf eine leere Kammer traf. Sie drückte noch zweimal ab. Es klickte noch zweimal.
    »Kevin?«
     »Ja, Lara?«
    »Wo ist meine Munition?«
    »Das wollte ich Ihnen ja sagen.« Er griff in eine Tasche und warf ihr eine Hand voll schmaler, glänzender Clips zu. »Ich habe sie entladen, nur zu Ihrem Besten«, erklärte er. »Ich dachte mir, dass ich Sie heute Nacht vielleicht aus dem Krankenhaus würde holen müssen, und ich dachte mir, dass Sie Ihre Waffen würden haben wollen – aber ich wollte nicht, dass
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