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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous
Autoren: Joe Schreiber
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verängstigter, unwissender Junge von der anderen Seite der
    Galaxis. Die ersten paar Tage hatte er damit verbracht, sich bedeckt zu halten und allen anderen aus dem Weg zu gehen, in der Hoffnung, sich einzufinden, bevor irgendjemand die Chance hatte, ihn herumzuschubsen. Doch so funktionierten die Dinge hier nun einmal nicht. Am dritten Morgen, als er gerade im Schlafsaal gewesen war, um seine Pritsche zu machen, schoss plötzlich eine Faust heran, traf ihn hart zwischen die Schulterblätter und schleuderte ihn zu Boden, wo er schließlich um Luft ringend liegen blieb.
    Als es Jura gelang, sich herumzurollen und aufzuschauen, sah er einen riesigen Sith-Schüler namens Mannock T'sank über sich aufragen. T'sank war stärker und älter als Jura, und das Grinsen auf seinem Gesicht spiegelte beinahe gemeingefährliche Fröhlichkeit wider.
    »Siehst gut aus, wie du da auf dem Boden liegst, Frischling«, verspottete T'sank ihn. »Weißt du, wann du sogar noch besser aussehen würdest? Wenn du mir die Stiefel leckst!« Er hatte einen seiner dreckigen Leder-Dungtreter ausgestreckt und damit direkt unter Juras Nase herumgewedelt, dicht genug, dass Jura die Fladen der Tauntauns riechen konnte, deren Pferch zu reinigen man ihm wegen irgendeines unbedeutenden Vergehens aufgebürdet hatte. »Na los, Frischling! Polier sie schön mit deiner Zunge!«
    Schon damals hatte Jura gewusst, dass das ein Test war, und die Art und Weise, wie er reagierte, für alle Zeiten bestimmen würde, wie er anschließend vor dem Gericht der öffentlichen Meinung an der Akademie behandelt werden würde. Grimmig, mit der Aura von jemandem, der seine eigene Beerdigung plant, war er aufgestanden und hatte T'sank ziemlich deutlich gesagt, was er mit seinem Stiefel anstellen könne.
    Die Folgen davon waren sogar noch schlimmer ausgefallen, als er erwartet hatte. T'sank schlug ihm so hart ins Gesicht, dass Jura das Bewusstsein verlor, und als er wieder zu sich kam, war sein gesamter Schädel ein dröhnendes Glockenspiel des Schmerzes. Er konnte sich nicht rühren. Man hatte ihm einen schmutzigen Fetzen in den Mund gestopft, so tief, dass er beinahe daran erstickte. Als er an sich hinunterblickte, sah er, dass er nackt und mit den Füßen und Knöcheln an seine Pritsche gefesselt war, während T'sank über ihm stand und mit einer Boshaftigkeit grinste, die schon an Wahnsinn grenzte. Als Jura einzuatmen versuchte, fing er an zu würgen und Panik spülte über ihn hinweg. Er verlor jede Kontrolle und brach in verängstigte Tränen aus, während T'sank vor Lachen heulte.
    Dann hatte das Gelächter plötzlich aufgehört. Seine letzte Erinnerung an T'sank war das schwache, überraschte Jaulen, das der sadistische Schüler ausgestoßen hatte, unmittelbar bevor er rückwärts zur Tür hinausflog. Als Jura den Kopf reckte und durch tränenverschleierte Augen aufschaute, hatte er Scopique dort stehen sehen. Der Zabrak hatte nicht gleich Anstalten gemacht, ihn loszubinden. Stattdessen hielt er etwas in den Händen, von dem Jura klar wurde, dass es sich dabei um eine Holokamera handelte, die er auf ihn gerichtet hielt, während sich die Linse automatisch fokussierte.
    »Lächeln!«, hatte Scopique hinter der Kamera gesagt, während er um die Pritsche herumging und noch immer aufzeichnete, wie Jura dort lag und sich bemühte, die Kontrolle über die grundlegenden Körperfunktionen zurückzugewinnen. »Warte, lass mich deine Schokoladenseite filmen.«
    Als er mit dem Videomaterial zufrieden war, hatte er den Rekorder beiseitegelegt, den Lappen aus Juras Mund gezogen und die Fesseln gelöst.
    »Komm mit«, forderte er Jura auf. Er warf einen Blick aus der halb offenen Tür hinaus, dorthin, wo T'sank gelandet war, halb bewusstlos und in sich zusammengebrochen. »Ich habe ihm einen ordentlichen Schlag gegen den Kopf verpasst, aber das wird ihn nicht ewig ausschalten.«
    Jura rappelte sich auf, wischte sich Blut und Rotz von der Nase und beeilte sich krampfhaft, sich wieder anzuziehen. »Danke«, murmelte er.
    Scopique tat Juras Dankbarkeit mit einer Handbewegung ab, als würde sie ihn anwidern, dann zog er das Holomodul aus der Kamera und schob es in seine Tasche, der er sodann einen beschützenden kleinen Klaps versetzte. »Zur sicheren Verwahrung«, meinte er, und Jura verstand die Botschaft. Nichts von dem, was passiert war, hatte mit Freundlichkeit oder Gnade zu tun gehabt. Scopique hatte Jura jetzt im Sack, und ganz gleich, wie lange er auch hierblieb, der Zabrak
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