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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous
Autoren: Joe Schreiber
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würde nicht zulassen, dass er das jemals vergaß.
    »Na, Frischling?«, hatte Scopique auf dem Weg zur Tür hinaus gemeint. »Willkommen auf der Akademie.«
     
     
     
    Willkommen auf der Akademie.
    Von den lodernden Flammen seines eigenen Zorns zurück in die Gegenwart gerissen, blinzelte Jura das Bild des Aufnahmemoduls in der Tasche des Zabraks fort. Als er hier im Schatten zwischen den Gebäuden stand, konnte er dem Drang nicht länger widerstehen zuzuschlagen. Er hob beide Hände und entfesselte einen Machtstoß voll Energie der Dunklen Seite, der die Mauer traf. Elektrische Hitze sprang durch seine Handgelenke und von seinen Handflächen, krachte in das Gestein und spaltete das Mauerwerk in der Mitte.
    Er schloss die Augen und atmete aus, vorübergehend erleichtert. Er wusste, dass er sich seine Wut eigentlich hätte aufsparen sollen, dass er sich daran klammern und sie sich bei einem der Kampfdrills zunutze machen sollte, doch er konnte nicht anders.
    Als er die Augen wieder öffnete, betrachtete er die gesprungene Wand. Das Mauerwerk war dick gewesen, doch jetzt war es beschädigt, sein Wert auf grundlegende Art und Weise durch das reduziert, was ihr zugefügt worden war.
    Ich bin diese Mauer.
    Als er sich abwandte und aus dem Schatten heraustrat, arbeitete sein Verstand bereits daran, wie er es anstellen sollte, die Information zu beschaffen, die Scopique haben wollte.
     
     
     

     
    Kapitel 3
     
    TRAUMAHUNDE
    Nickter erwachte in einem Käfig. Er hatte keine Erinnerung daran, wie er hergelangt war oder wie lange er sich schon in dem Käfig befand. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er auf der Krankenstation gesessen und darauf gewartet hatte, dass Arljack zurückkam, um sich die Wunde in seinem Nacken anzusehen. Tatsächlich glaubte er einen desorientierten Moment lang, noch immer dort zu sein. Hier drin ist es kalt, setzte er zu sagen an. Hey, Arl, würde es dir was ausmachen, dich ein bisschen zu sputen?
    Aber dies war nicht die Krankenstation.
    Er versuchte, sich aufzusetzen, und krachte mit dem Kopf wuchtig genug gegen die Metallstäbe über sich, dass er ein wütendes, schmerzerfülltes Stöhnen ausstieß. Was genau ging hier vor? Der Käfig war klein, zwang ihn dazu, vornübergebeugt hocken zu bleiben, entweder auf Händen und Knien oder in sitzender Position mit herunterhängenden Schultern. Der obere Teil seiner Tunika war weggerissen worden, sodass er von der Hüfte aufwärts nackt war. Sein Rücken tat weh, richtig weh, von der Schädelbasis bis ganz hinunter zum Ansatz der Wirbelsäule, ein stetes Puckern, das seine Backenzähne schmerzen ließ.
    Wie um seine gegenwärtige klaustrophobische Situation zu verhöhnen, war der Raum außerhalb des Käfigs sehr groß und sehr dunkel. Nickter konnte fast alles davon ausmachen. Es handelte sich um eine kreisrunde Kammer, vielleicht fünfzig Meter im Durchmesser, die von einer bunt gemischten Ansammlung flackernder Monitore, Kerzen und Fackelschein erhellt wurde. Laborgerät beherrschte jeden Winkel und jede verfügbare Oberfläche. Rohre und Leitungen liefen von Tischen und Pulten, um seltsame Stapel nicht recht zueinander passen wollender Ausrüstungsgegenstände, Kondensatoren, Kolben, Messbecher und Brenner zu verbinden. Die Wände bestanden aus Glas, und obgleich er dort draußen nichts anderes als Dunkelheit erkennen konnte, hatte Nickter den vagen Eindruck, dass er sich sehr hoch oben befand.
    Die plötzliche Erkenntnis traf ihn wie aus heiterem Himmel. Er war in der Turmspitze.
    »Du bist wach«, sagte eine Stimme.
     
    Beim Geräusch der Stimme richtete sich Nickter ruckartig auf und schrie fast.
    Draußen vor dem Käfig stand eine großgewachsene, breitschultrige, in eine schwarze Robe gewandete Gestalt, die auf ihn herabblickte und beinahe mit der Dunkelheit um ihn herum verschmolz. Nickter wusste bereits genau, mit wem er es zu tun hatte, noch bevor der flackernde Fackelschein des Raums das Gesicht des Mannes enthüllte - eine längliche, knochige Skulptur des Grauens, mit Augen, deren Lider schwer hingen, und der berühmten Krümmung seiner spitz zulaufenden Oberlippe, die wirkte, als würde sie stets über irgendeinen heimlichen Gedanken lächeln. Ein neuer Krampf der Besorgnis durchzuckte ihn, sorgte dafür, dass sich auf dem Rücken eine Gänsehaut bildete. Er fand, dass die Augen am schlimmsten waren: beinahe silbern, mit einem Glitzern, das von einer fiebrigen Mischung aus Ehrgeiz und Abgestumpftheit kündete.
    »Lord
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