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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
Autoren: Liesa Maria Nagel
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Prolog
    Es war einst, zu Anbeginn der Zeiten, ein ruhiger Morgen. Kein Vogel sang in den grünen Kronen der Bäume. Kein Wind regte sich im weiten Gras.
    Kain, der erste Sohn Adams, und sein Bruder Abel waren auf das Feld hinaus gegangen und im Angesicht der glutroten Morgensonne und der allgegenwärtigen Mutter Erde begab es sich das Kain sich wider seinem Bruder Abel erhob und ihn erschlug. Der Herr sprach sodann zu Kain: Wo ist dein Bruder? Kain verleugnete seine Sünde und so sprach der Herr: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde. Und nun, verflucht seiest du auf der Erde, die ihr Maul aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. Doch Kain sprach: Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du treibst mich hinfort von meinem Acker und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. Der Herr aber sprach: Wer Kain totschlägt, soll siebenfältig gerächt werden. Und der Herr machte ein Zeichen auf Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände. (1. Buch Mose 3.4.)
    Nachdem nun Kain hinfort gegangen und die Erde still und verlassen war von dem Angesicht Gottes, kam ein dunkler Schatten an den Ort, an dem Abels Leichnam lag. Kehre zurück zu mir , so sprach der Schatten, Mein erster Sohn, Abel. Komm zurück ins Leben, auf das du an meiner Seite Gottes Gnade erfahren wirst. Eine Träne von Blut fiel nieder auf den toten Abel und es wart, dass das Leben in seinen Leib zurückfuhr. Den schwarzen Schatten vor sich, gewahrte Abel ein Mal auf seiner Brust. Du bist nun mein Sohn, Abel, Bruder des Kain. Nicht länger magst du Adams Sohn sein, sondern von meinem Blute. Siehe mich, den Engel, als deinen Erzeuger, Retter und Schöpfer. Nicht länger Adam. Nicht länger Gott. Nur mich – den ersten Sohn Gottes.
    Kain, alsdann ein stetiger Wanderer kehrte ein an einen Ort im Lande Nod, an dem ihn ein Fremder erwartete. Ein Mann von seltsam blasser Haut und pechschwarzem Haar. Siehe mich, Kain, sprach der Fremde. Trinke mein Blut aus meinen Adern, sowie ich das Deine trinken werde und du wirst niemals wieder der Gnade Gottes anheimfallen. Kain trank das Blut Gabriels und der das des Kain. Siehe mich, Kain , so sprach Gabriel wieder, nun bin ich dein Erzeuger. Nicht länger Adam sei es. Nur ich, Gabriel, der zweite Sohn Gottes. Das Mal auf deiner Brust wirst du ewig tragen, als Zeichen deines Bündnisses mit meinem Blute. Nicht länger sollst du Gott gefällig sein. Nur mir, deinem Schöpfer. Kain, mein Sohn, nur mir sollst du gehorchen.
    Und weil die Menschen in Sodom und Gomorrha keine Einsicht kannten, schickte Gott seine beiden ersten Söhne in Gestalt zweier Engel zur Erde hernieder. Nur Lot und den Seinen gewährte er das Leben und schickte sie hinfort nach Zoar. Als Lot am Morgen des nächsten Tages Zuflucht in Zoar fand, ließ der Herr Schwefel und Feuer vom Himmel herab regnen und vernichtete Sodom und Gomorrha und die ganze Gegend und alle Einwohner und was auf dem Lande gewachsen war. Lots Weib gehorchte nun aber nicht dem Geheiß des Herrn und wandte sich um. Sie erblickte die beiden Engel, die gekommen waren um sie zu retten. Sie sah die beiden Lichtwesen über den Dächern ihrer Stadt schweben, und wie sie mit dem Feuer nach den Menschen warfen, Schwefel spien, und in hallendem Gelächter badeten. Da wart sie zur Salzsäule, so schrecklich war der Anblick. ( 1. Buch Mose 19.24 )
    Nachdem Gott entschieden hatte, dass seine Kinder ihrer Aufgabe gerecht geworden waren, sprach er zu ihnen : Meine Kinder, ihr habt meiner Aufgabe genüge getan. Ich werde eure Körper in den Turm der Magier, hoch oben in meinem Atziluth, dem Hohen Himmel, verbergen und eure Seele dem Schicksal überlassen . Damit aber wollten sich die Kinder Gottes nicht abfinden und so begehrten sie auf wider ihrem Vater und wandten sich ab von seinem Angesicht. Der Dunkelheit und dem gefallenen Engel Luzifel verschrieben sie ihre Seelen. Doch Gott, der die Macht seiner eigenen Kinder fürchtete, sperrte sie ein in den Turm der Magier, der umgeben von weißer Magie hoch oben im Himmel stand. Um ihre schwarzen Seelen zu bewachen, schickte er ihnen zwei mächtige Magier. So wird es im Himmel gelehrt.
     
    *
     
    In der Nacht, in der er kam, lag der Mond im Schatten.
    Die Welt war finster und so schwarz, wie seine Gedanken. Der Mann, der aus dem nahen Wald auf den Weg hinaustrat, trug ein regloses, weißes Bündel in den Armen.
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