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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous
Autoren: Joe Schreiber
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Weise die Chance, körperlich unversehrt zu bleiben. Mehrere von Lussks früheren Gegnern hatten nicht so viel Glück gehabt - die letzten drei hatten die Akademie verlassen, nachdem sie gegen ihn verloren hatten. Einer hatte sich das Leben genommen. Es war, als hätte es irgendetwas ... mit ihnen gemacht, gegen Lussk zu verlieren; als habe es ihnen irgendwelche tiefen inneren Verletzungen zugefügt, die nie wieder verheilen sollten.
    Die Antwort auf die Herausforderung war offenkundig. Nickter wollte einfach zurücktreten und sich verneigen. Aus diesem Grund war er genauso schockiert wie alle anderen, als er sich selbst sagen hörte: »Ich akzeptiere.«
    Ein überraschtes Murmeln ging deutlich vernehmbar durch die Reihen der anderen Schüler. Sogar Shak'Weth hob eine haarige Augenbraue.
    Nickter blinzelte, außerstande zu glauben, was er gerade gesagt hatte. Er hatte überhaupt nicht beabsichtigt, etwas zu sagen. Die Worte waren unfreiwillig aus ihm herausgeplatzt. Als er jetzt zu Lussk aufschaute und den schwachen Anflug eines Lächelns sah, das die Winkel seines kleinen, unscheinbaren Mundes kräuselte, wurde Nickter klar, dass Lussk von allen hier Versammelten der Einzige war, den seine Reaktion nicht überraschte.
    Und zum ersten Mal begriff Nickter, was vorging. Hierbei ging es überhaupt nicht um ein Duell. Es ging um etwas vollkommen anderes.
    »Also gut«, sagte Lussk und winkte ihn mit seiner freien Hand vor. »Komm her!«
    Bevor er sich versah, spürte Nickter, wie er nach vorn in den Ring gesaugt wurde, erst der eine Fuß und dann der andere, die den Rest seines Körpers hinter sich herzogen. Sein Herz raste, als sein Körper registrierte, dass dies hier wirklich geschah. Nein, protestierte sein Verstand, ich mache das nicht, ich will das nicht tun. Aber das spielte nun keine Rolle mehr, weil alles, was er sehen konnte, Lussks Lächeln war, das breit genug wurde, dass zwischen seinen Lippen das mattgelbe Glitzern der Eckzähne zum Vorschein kam. Nickter wusste, was vorging, und was noch schlimmer war: Lussk wusste, dass er es wusste. Lussks Augen waren Kohlenpfannen reinen, sadistischen Vergnügens, und die Intensität, die darin lag, verwandelte sein ansonsten unscheinbares Gesicht, verzerrte es seltsam, machte es zu etwas ungeheuer Grässlichem.
     
       Sie standen sich jetzt direkt gegenüber, von Angesicht zu Angesicht, nah genug, dass Nickter die schreckliche Kälte fühlen konnte, die aus Lussks Poren strömte, und Lussk hob sein Übungsschwert, dessen Klinge durch die Luft zischte, als er die Standard-Kampfposition einnahm.
    Nicht, wollte Nickter sagen, seine Augen flehten stumm, doch stattdessen sah er seine eigene Waffe in die Höhe schnellen. Es war zu spät. Was auch immer jetzt mit ihm geschah - was auch immer Lussk ihm antun würde -, ließ sich nicht mehr abwenden.
    Lussks Klinge sauste wuchtig und schnell herab. Nickter reagierte sofort, mit instinktiver Schnelligkeit und Agilität, die sich in unzähligen Trainingsstunden in seine Zellen eingebrannt hatten. Metall traf mit einem Klirren auf Metall, das die Luft vibrieren ließ, durch den Ring um sie herum vibrierte und sie wie einen Hochspannungsstromkreis brummen ließ. In Nickter erwachte irgendetwas abrupt zum Leben, und als sich Lussk auf ihn stürzte, war er bereit, wehrte Lussks nächsten Stoß ohne zu zögern mit einer scharfen Parade ab und wich mit einer Bewegung zurück, die unvermittelt eine Lücke zwischen ihnen auftat. Wie aus weiter Ferne hörte Nickter, wie die Menge ein leises, anerkennendes Murmeln ausstieß. Ihre pessimistischsten Erwartungen hatte er bereits übertroffen.
    Lussk stürmte von Neuem vor, und Nickter sprang zur Seite, um den Stoß abzuwehren, jetzt weniger geschickt. Schon war das flüchtige Gefühl von Können wieder fort, wie fortgeweht, ersetzt durch schwindelerregende Perspektivlosigkeit. Wie war er so rasch so nah herangekommen? Lussk bewegte sich zu schnell, und Nickters Schwert schien in seiner Hand ganz von allein zum Leben erwacht zu sein. Es schwirrte und fuhr durch die Luft, um Lussk fernzuhalten, doch Lussks kaltes Lächeln verriet ihm die ganze Geschichte. Du gehörst mir, Made, sagte dieses Lächeln, als die Willenskraft des älteren Schülers durch Nickters Schädel dröhnte, und du wirst tun, was ich dir sage.
    Nein! Nickter biss die Zähne zusammen und beschwor alle Entschlossenheit, die er aufzubringen vermochte. Jetzt verstand er, dass seine einzige Hoffnung darin bestand, sich zu
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