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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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alles, was er sagte.
    »Zu spät, verdammt noch mal.« Der Geschmack von Cypriens Blut brannte ihr immer noch heiß im Mund, als Alex an der erschrockenen Assistentin vorbei in die Nacht hinauslief.
    Michael blieb keine Zeit, den Haushalt auf den Besuch des Highlords vorzubereiten. Er stellte nur zusätzliche Wachen auf dem Grundstück und im Haus auf und schickte Heather und die andere Krankenschwester zu einem nahe gelegenen Kyn-Haus.
    Eliane weigerte sich zu gehen.
    »Philippe ist noch nicht wieder zurück«, sagte sie zu Michael, während sie Blut-Wein-Kanister und glänzende Glaskelche auf ein Tablett stellte. »Der Highlord wird erwarten, dass Euch jemand bedient, wenn nicht Euer Seneschall, dann Eure Tresora .«
    »Er kommt nicht her, um uns zu inspizieren.« Michael hoffte es jedenfalls nicht. Ein Blick an sich herunter bestätigte, dass seine Sachen dreckig und zerrissen waren und dass ein Hemdsärmel mit seinem eigenen Blut getränkt war. Ihm blieb keine Zeit, sich umzuziehen. »Eliane, die meisten Menschen überleben die Begegnung mit Tremayne nicht.«
    »Ich bin nicht wie die meisten Menschen.« Sie schenkte ihm ein sonniges Lächeln und trug eine Vase mit verwelkten Blumen aus dem Zimmer.
    Tremayne kam fünf Minuten später, mit Umhang und maskiert, begleitet von seinen zehn persönlichen Wachen. Sie drangen wie eine dunkle Flut ins Haus, bewegten sich wellenartig um den Highlord herum, die Waffen gezückt, die Augen auf den Weg vor ihnen, neben ihnen und hinter ihnen gerichtet.
    Michael nahm seinen Platz am Ende des Eingangsfoyers ein und verbeugte sich. »Willkommen in La Fontaine, Mylord.«
    »Guten Abend, Cyprien.« Tremaynes maskierter Kopf bewegte sich und etwas glitzerte in den schmalen Schlitzen, die als Augenlöcher dienten. »Was für ein charmantes Haus Ihr habt. Ich glaube, ich sehe es zum ersten Mal.«
    »Ich glaube auch.« Michael wandte sich leicht um, als sich Eliane neben ihn stellte. »Meine Tresora , Eliane Selvais.«
    »Ihr ehrt uns mit Eurer Anwesenheit, Highlord.« Eliane knickste vorbildlich.
    Tremayne trat vor und legte eine seiner behandschuhten, deformierten Hände unter Elianes Kinn. »Ich habe deinen Geschmack, was Frauen betrifft, immer bewundert, Michael. Er gleicht meinem eigenen.« Er ließ die Hand sinken. »Wir werden uns die üblichen Formalitäten ersparen und uns unter vier Augen unterhalten. Jetzt.«
    Michael begleitete Tremayne in seinen offiziellen Empfangssalon, vor dem sich die persönlichen Wachen des Highlords aufstellten. Cyprien entließ Eliane und schloss die Tür, sodass sie allein waren.
    »Ich bin sehr enttäuscht von Euch, Michael.« Tremayne nahm sich einen Kelch mit Blutwein, behielt die Maske jedoch auf und den Umhang an. »Ihr seid im Besitz von etwas, dass ich mir seit sechshundert Jahren sehnsüchtig wünsche. Und dennoch habt Ihr mir kein einziges Wort davon gesagt.«
    Michael täuschte Ahnungslosigkeit vor. »Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, Mylord.«
    »Ich spreche von Alexandra Keller. Ihr habt sie angegriffen, sie gezwungen, Euer Blut zu trinke n – wiederhol t – , und dennoch lebt sie noch und läuft als Mensch herum.« Tremaynes Stimme wurde weich. »Wo ist Alexandra jetzt, Michael?«
    »Thierry Durand ist geflohen. Sie ist draußen mit meinen Leuten und sucht ihn.«
    »Sie operiert Kyn und jetzt beschützt sie sie. Faszinierende Frau.« Der Highlord ging durchs Zimmer und betrachtete das Dekor. »Mir wurde gesagt, dass sie noch nicht gestorben und zurückgekehrt ist. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Dann ist sie unbezahlbar.« Er tippte mit einem behandschuhten Finger auf den unteren Teil seiner Maske. »Also, wie sollen wir so eine einzigartige Kreatur nennen?«
    Meine Geliebte . »Das kann ich nicht sagen, Mylord.«
    »Halb Mensch, halb Kyn. Einen Halbling? Das passt, schätze ich.« Tremayne setzte sich auf die Fensterbank und blickte in die Nacht. »Warum habt Ihr mir die Neuigkeit von diesem Schatz verschwiegen?«
    Michael dachte an tausend Lügen. Doch bei Tremayne, der seit sechshundert Jahren für ihn das war, was einem Vater am nächsten kam, war es einfacher, die Wahrheit zu sagen. »Ich wusste, dass Ihr sie wollen würdet.«
    »Da hattest du recht.«
    »Ihr könnt sie nicht haben.«
    Ein Lachen erklang hinter der Maske. »Ich kann sogar ganz sicher, und ich werde. Sie wird mich nach Dundellan begleiten, und dort wird sie bleiben.«
    »Alexandra wird sich vorher umbringen.«
    »Sie ist immer noch menschlich genug, um einfach zu
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