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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
Autoren: Lynn Viehl
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streichelte seine Wange. »Du bist wach.«
    Robin öffnete die Augen, um das einzige Gesicht zu betrachten, das er je hatte wiedersehen wollen. Chris wirkte bleich und dünn, und unter ihren Augen lagen dunkle Schatten. Den Falten im Stoff nach zu urteilen, hatte sie in ihren Kleidern geschlafen, und die verfilzten roten Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    Robin entschied, dass sie das Schönste war, was er je gesehen hatte.
    Endlich wandte er den Blick ab, um den Raum zu mustern, in dem er sich befand. Er erkannte eines der Gästezimmer in Geoffreys Herrenhaus. »Ich nehme an, neben Gott habe ich Alexandra Keller zu danken.«
    »Alex und ein paar anderen.« Chris’ Lächeln wurde etwas gezwungen. »Ich gehe sie besser holen. Sie wollte erfahren, ob … wann du aufwachst.«
    »Schick jemand anders«, sagte er. »Ihr, Madam, werdet euch nie wieder aus meinem Blickfeld bewegen.«
    »Du willst vielleicht, dass sie das Zimmer verlässt, wenn ich die zehn oder fünfzehn Koloskopien vornehme, die ich für dich geplant habe«, sagte Alex, als sie mit einem Klemmbrett in der Hand das Zimmer betrat.
    Robin bemühte sich um einen erhabenen Ausdruck. »Ich habe keine Ahnung, was eine Koloskopie ist, aber ich bin mir sicher, dass Kyn so etwas nicht brauchen.« Er grinste. »Hallo, Alex. Ihr seht gut aus.«
    »Hallo zurück, Schöner.« Alex wechselte einen Blick mit Chris, die sich vorlehnte und ihn auf den Nasenrücken küsste.
    »Ich sollte duschen gehen, bevor Fliegen um mich kreisen«, erklärte ihm seine Dame. »Ich komme bald wieder.«
    Sie ging, bevor er etwas antworten konnte.
    Robin versuchte, sich aufzusetzen und ihr zu folgen, nur um zu entdecken, dass er an ein Gewirr aus Schläuchen und Drähten angeschlossen war. Verwundert hob er die Arme. »Was zur Hölle ist das alles?«
    »Das ist die Infusion«, sagte Alex und zeigte auf einen durchsichtigen Schlauch. »Die Drähte messen deine Herzfrequenz, deinen Blutdruck und den Blutsauerstoffgehalt. Ich habe dir auch einen Katheter gelegt, aber den kannst du gerade nicht sehen. Allerdings wirst du ihn spüren, wenn du dich weiter bewegst.«
    »Einen was?« Robin hob den Rand der Decke, die auf ihm lag, schaute sich an, was man ihm unter der Gürtellinie angetan hatte, und ließ den Stoff wieder fallen. »Guter Gott. Alex, nichts davon ist nötig, das versichere ich Euch. Ich bin Darkyn, ich brauche keine –«
    »Du bist nicht länger Kyn, Robin. Du bist ein Mensch.«
    Er musterte sie gute zehn Sekunden schweigend, bevor er leise lachte. »Oh, sehr gut. War das Cypriens Idee? Ich habe immer vermutet, dass irgendwo unter all dieser französischen Empfindsamkeit ein Sinn für Humor schlummert.«
    »Du hast Beatrices Tränen zu dir genommen, die eine mutierte Form des Kyn-Pathogens enthielten, das sich nicht nur von menschlichen weißen Blutkörperchen ernährt, sondern auch von anderen Formen des Kyn-Pathogens«, erklärte Alex mit ernster Miene. »Dein ursprüngliches Pathogen hat versucht, sich dagegen zu wehren, aber der neue Erreger kam aus einer Ruhephase und war am Verhungern.«
    Robin beäugte die Schläuche. »Alex, wenn Ihr weitermacht, muss ich mich übergeben.«
    »Ekliger wird es nicht mehr. Wir haben dich auf Eis gelegt, in eine private Krebsklinik transportiert, dich aufgetaut und dann dein Blut bestrahlt, um das Pathogen darin zu zerstören.« Sie legte das Klemmbrett mit seinen Werten zur Seite. »Als ich das gespendete Rückenmark transplantiert habe, dachte ich, alles würde wieder normal. Aber das Knochenmark hatte keinerlei Pathogen in sich, und dein Körper hatte andere Vorstellungen. Er hat sich fast sofort zurück in einen Menschen verwandelt.«
    »Alexandra«, sagte er sehr sanft. »Ich kann kein Mensch sein. Ich bin seit fast achthundert Jahren Kyn. Sobald wir verwandelt sind, können wir uns nicht zurückverwandeln.«
    »Ich weiß, dass es ein Schock für dich ist«, antwortete sie. »Ich konnte es auch nicht glauben. Aber nach der Transplantation erholten sich dein Verdauungstrakt und dein Immunsystem und fingen an, normal zu funktionieren. Ich habe dein Blut ungefähr dreihundertmal getestet, habe aber nie eine Spur des Kyn-Pathogens gefunden. Ich kann dir nicht sagen, wie oder auch nur warum es passiert ist. Nur, dass es passiert ist. Du bist jetzt ein Mensch, Robin.«
    »Das ist ein wunderbarer Scherz, aber ehrlich, Ihr treibt es zu weit.« Er riss sich den intravenösen Tropf aus dem Arm und machte sich dann daran, die Kabel zu
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