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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
Autoren: Lynn Viehl
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»Macht Platz.«
    Alex legte eine Hand auf Chris’ Schulter, als sie gemeinsam den Raum verließen. »Er kommt in Ordnung.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, hielt Chris dagegen. »Haben Sie im Mittelalter viele Knochenmarktransplantationen durchgeführt?«
    »Ich selbst bin eigentlich gar nicht aus dem Mittelalter«, erwiderte Alex. »Ich war plastische Chirurgin in Chicago, bevor die Kyn ihre Reißzähne in mir vergraben haben. Und Sie?«
    Chris lehnte sich an die Wand und schloss für einen Moment die Augen. » FBI -Agentin aus Chicago.«
    »Robin. Mit einer Agentin.« Die Ärztin hustete. »Okay.«
    »Ich bin nicht in amtlicher Funktion hier.« Chris war sich überhaupt nicht sicher, was sie im Moment war, außer vollkommen verängstigt. Plötzlich fielen ihr Hutch und Robins Leute ein. »Die Contessa hat noch Geiseln in den USA .« Sie setzte Alex über die Details ins Bild, dann fügte sie hinzu: »Vielleicht hat sie bereits befohlen, sie zu töten, aber falls es irgendeine Möglichkeit gäbe, ihnen zu helfen, wäre ich sehr dankbar.«
    »Wir werden uns darum kümmern.« Sie wandte sich an den Mann mit den weißen Strähnen im schwarzen Haar. »Michael, könntest du Jayr und Lucan mit der Kavallerie losschicken?«
    Er nickte und zog sein Handy heraus.
    Was auch immer Nottingham tat, es schien ewig zu dauern. Während Chris wartete, beobachtete sie, wie langsam Raureif unter der Tür zum Untersuchungszimmer hervorkroch und ihr Atem weiße Wölkchen bildete, als die Temperatur drastisch fiel.
    »Hier, Mademoiselle.« Michael zog seine Jacke aus und legte sie ihr über die Schultern. »Vielleicht sollten Sie nach oben gehen. Dort wäre es wärmer.«
    Doch bevor sie antworten konnte, trat Guy aus dem Behandlungsraum.
    »Ich habe seinen Körper in Eis verschlossen«, erklärte er Alex. »Es wird nur zwei oder drei Stunden halten, aber es sollte das Gift ausreichend verlangsamen, um ihn zu transportieren.« Er wollte sich entfernen, aber Alex packte seinen Arm.
    »Du bist der einzige Verwandte, den er hat«, sagte sie. »Du kannst nicht verschwinden.«
    Er warf ihr ein schiefes Lächeln zu. »Er wird mich nicht an seiner Seite wollen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab Alex zurück, »aber wenn das funktionieren soll, wird er ein wenig von deinem Knochenmark brauchen.« Er sah sie ratlos an, und sie fügte hinzu: »Ich brauche für die Transplantation einen Blutsverwandten, um das Knochenmark zu ersetzen, das von der Bestrahlung zerstört wird.«
    »Von mir kann es nicht kommen, Mylady«, erklärte Nottingham mit grimmiger Miene. »Locksley und ich sind keine Blutsverwandten. Unsere Verbindung beruht nur auf einer Eheschließung.«
    »Hat Robin keine anderen Verwandten mehr?«, fragte Chris.
    »Doch.« Alex wirkte plötzlich sehr niedergeschlagen. »Eine Verwandte gibt es noch.«
    Nottingham verbeugte sich vor ihr und Chris, dann wollte er die Krankenstation verlassen.
    »Guy. Warte.« Chris holte ihn kurz vor dem Aufzug ein. »Wenn Sie nie vorhatten, mich mitzunehmen, warum haben Sie mir dann dieses Versprechen abgenommen?«
    »Manchmal ist es fast genauso befriedigend, zu wissen, dass man etwas haben könnte, wie es wirklich zu besitzen.« Er deutete auf den Aufzug. »Ihr könnt immer noch mit mir kommen, wenn Ihr wollt.«
    »Ich denke, ich bleibe lieber hier.« Chris lächelte. »Danke.«
    »Wenn Ihr mir Eure Dankbarkeit wirklich zeigen wollt«, antwortete er, »dann stellt auf jeden Fall sicher, dass mein Cousin nach seinem Aufwachen erfährt, wem er sein Leben verdankt.« Zum ersten Mal, seitdem sie sich getroffen hatten, lächelte er offen. »Das sollte ihn für den Rest der Ewigkeit quälen.«
    Er verbeugte sich ein weiteres Mal vor Chris, dann stieg er in den Aufzug.

20
    Als Erstes stieg Robin ihr Duft in die Nase, süß-scharf, wie der Geschmack von kandiertem Ingwer. Er war so lange durch die Schatten getrieben, dass er sich an diesem Geruch festklammerte, ihm folgte, bis er stärker wurde, bis er wusste, dass er nur einen Augenblick davon entfernt war, sie zu berühren – und dann überbrückte sie den Abstand zwischen ihnen.
    Chris’ Hand glitt über seine Stirn und strich ihm die Haare zurück. Robin erwachte und drückte sein Gesicht in ihre Handfläche.
    »Du bist wach.«
    »Ich träume.« Seine Stimme klang so schwach, wie er sich fühlte. »Oder vielleicht hat Gott einen riesigen Fehler gemacht und mich in den Himmel gelassen. Sag dem Heiligen Petrus nichts.«
    »Oh.« Ihr leises, müdes Lachen
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