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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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anschließt. Aber sie bleibt nicht in dieser Frauengemeinschaft. Nach einer tiefen psychischen Krise, die durch die empathischen Erfahrungen von Tod und Zerstörung im Krieg ausgelöst wurde, entscheidet sie sich dafür, mit der Schulung ihres Laran , ihrer Psi-Kräfte, an der Frage nach ihrer persönlichen Verantwortung zu arbeiten, bevor sie, und das ist gegen Ende des Romans sehr wahrscheinlich, sich auf die langfristige Verbindung mit einem Mann einläßt, der ihre Autonomie respektieren wird. Der Roman schließt daher mit der Hoffnung auf dieses Happy-End, allerdings auch mit der Gewißheit, daß die Heldin nicht nur tapfer, sondern auch klug war, und daß sie sich selbst treu geblieben ist, auch indem sie reif wurde für eine tiefe Bindung zu einem Mann.
   Als aufgeklärte Feministinnen, die zwar Romilly diese Reife zugestehen, aber noch längst nicht ihrem vermutlichen Partner, und eigentlich nur dann kann eine Beziehung für beide erfolgreich sein, sind wir dann etwas enttäuscht über dieses »happy?« Ende.
   Die Entwicklung Rohanas, der klugen und feinfühligen Comynara, steht für einen anderen Aspekt des Motivs Freiheit und Bindung.
   Als bereits ältere Frau begibt sie sich für eine kurze Zeit aus ihrem ansonsten in sehr konventionellen und engen Bahnen verlaufenden Leben als verwöhnte und gehorsame Ehefrau eines Fürsten, um zusammen mit Frauen aus der Gilde der freien Schwesternschaft der Entsagenden, den Freien Amazonen, ihre Verwandte Melora aus der Sklaverei in den fernen Trockenstädten zu befreien. Sie lebt und kämpft mit den Frauen der Gilde, und sie übergibt Meloras Tochter Jaelle nach Meloras Tod auf deren Wunsch Kindra, der Anführerin der Frauengruppe, in Pflege. Sie selbst kehrt zurück in die höfische Enge und nimmt die Beschränkungen wieder auf sich, die ihr als Frau und Fürstin gelten. Aber »sie macht sich ihre Gesetze selbst, diese Dame von den Comyn«… Noch einmal beteiligt sie sich an einer Befreiungsaktion, wenn auch nicht mehr persönlich, zugunsten eines Terraners, der einem ihrer Söhne zum Verwechseln ähnlich sieht. Sie hilft Magda, der terranischen Agentin, »ich will Gabriel nicht ungehorsam sein, es ist einen Streit nicht wert, aber ich will behilflich sein… « und trifft dabei wieder mit Jaelle, ihrer Pflegetochter, zusammen, die inzwischen eine Frauengruppe der Gilde führt. Ihr gegenüber spricht sie über ihre Situation: »Eine Ehe ist aus vielen dünnen Fäden gesponnen. Gabriel ist nur ein Teil meines Lebens, aber ein Teil, auf den ich freiwillig nicht mehr verzichten würde. Als wir verheiratet wurden, liebte ich ihn nicht, und heute risse es mein Herz in tausend Stücke, sollte ich von ihm getrennt werden.« Sie gibt zu: »Ja, ich wollte einmal alles aufgeben, meine Kinder, das Leben, das ich mir selbst aufgebaut hatte, Gabriel - aber der Preis schien mir zu hoch.«
   Dem Eid der Amazonen, nach denen diese nur dann ein Kind gebären sollen, wenn es ihr eigener Wunsch ist, setzt sie die eigenen Erfahrungen entgegen: »Wäre mir die Entscheidung überlassen worden, hätte ich nie ein Kind geboren. Und doch, jetzt, da die Kinder erwachsen sind und ich sehe, daß sie ein Teil von Gabriel und mir sind, das uns überleben wird, jetzt, da es für mich zu spät wäre, meine Meinung zu ändern, bin ich froh darüber, daß die Gesetze meiner Kaste mich gezwungen haben, sie zu gebären, und nach all diesen Jahren habe ich mein Unglücklichsein vergessen - oder vergeben. Und der Preis ist alles, bis auf die Freiheit, Jaelle. Ich glaube, sie wäre zu teuer erkauft gewesen. Aber sicher bin ich mir nicht.« Ihr Stimme brach. »Vielleicht will ich mir gar nicht sicher sein. Der Preis, den ich bezahlt habe, war meine Freiheit. Du besitzt Freiheit; dein Eid bindet dich, sie sogar jetzt festzuhalten, da du sie nicht mehr haben willst. Aber um welchen Preis, Jaelle?«
   Für Marion Zimmer Bradley ist typisch, daß sie die Handlungsschemata, wie sie für das Genre ihrer Romane üblich sind, einerseits beibehält und doch andererseits auf sehr überraschende Weise mit manchmal durchaus frauenutopischen Wendungen verändert.
   Auf jeden Fall ist sie immer gut für durchaus verblüffende Personenkonstellationen, Situationen und Einschätzungen aus einer sehr bewußten Frauenperspektive. Bei der Gestaltung von Beziehungen greift sie daher auch die homosexuelle und lesbische Variante auf.
   In Herrin der Falken ist Romilly als Mann verkleidet unterwegs und
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