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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Damon hatte den Eingang bereits passiert und wartete ungeduldig auf seine Männer. Eduin und Rannan schienen von einer Barriere aufgehalten zu werden, die für Andrew - und offenbar auch für Damon - unsichtbar war.
   Einen Augenblick lang wirkte der Darkovaner verwirt. Dann meinte er - und Andrew wußte weder jetzt noch später zu sagen, ob Damon laut gesprochen oder ob er ihn denken gehört hatte -: »Oh, natürlich. Vor dem Eingang liegt eine Abschirmung der ersten Ebene. Das bedeutet, wer keine Matrix trägt, muß hinein- oder hinaus gelassen werden.« Genau das war von der Großen Katze zu erwarten gewesen. Doch es mochte eine zusätzliche Schwäche darstellen. Nicht einmal mit einer Matrix konnte sie überall gleichzeitig sein. Aber wenn sie Glück hatten, wußte sie das noch nicht.
   Langsam schritt Damon durch die große gewölbte Kammer, die den Eingang zu den Höhlen bildete. Irgendwo im Hintergrund tropfte Wasser. Durch die Höhlenmündung drang nur wenig Tageslicht, und weiter innen wurde es immer finsterer. Die Angst vor der Dunkelheit packte ihn. Er zögerte und forschte in seinen Erinnerungen. Wenn ich als Junge herkam, gab es hier Fackeln, bei deren Schein man die Wände und die Pfade erkennen konnte . Da sah er den Spektralkörper Andrews, der scheinbar aus der Wand hervortrat. Der Erdenmann glühte in einem schwachen blauen Licht, und in den Händen trug er etwas, das wie eine große, Funken sprühende blaue Fackel aussah. Die Matrix natürlich. Wird sie das Katzenwesen alarmieren? Wenn ich in die Überwelt gehen muß, um den Weg zu finden, wird es dann meinen Sternenstein bemerken?
   Jetzt war ein dröhnender, summender Laut zu vernehmen, wie von einem gigantischen Bienenschwarm. Seine Erinnerungen lieferten Damon die Erklärung. Es war eine mächtige, nicht abgeschirmte Matrix. Furcht preßte sein Herz mit eiserner Hand so zusammen, daß es ihn körperlich schmerzte. Das Katzenwesen muß wahnsinnig sein! Wahnsinnig oder mächtiger als jeder Mensch, als jede Bewahrerin! Zum Umgang mit einem Matrix-Schirm dieser Größe braucht man einen Kreis von mindestens vier Telepathen!
   So große Matrizes entstanden nie auf natürliche Weise. In der Blütezeit der Sternenstein-Technologie waren sie künstlich hergestellt worden. Hatte die Große Katze diese hier gefunden oder gemacht? Wie, in Zandrus neun Höllen, kontrolliert sie das Ding? Ich würde es nicht um mein Leben anfassen! dachte Damon.
   Wieder sah er Andrew, der ihm, umgeben von diesem bläulichen Glühen, winkte. Im Licht seines Sternensteins sah er massige kristalline Pfeiler, große steinerne Dome, die vom Boden emporstrebten oder von der Decke herabhingen. Überall in der feuchten Dunkelheit waren das Tropfen des Wassers und das Furcht erregende Dröhnen der Matrix zu vernehmen. Damon meinte, den Weg hinunter allein nach dem Gehör finden zu können. Aber das kam später. Jetzt mußte er erst Callista finden und sie nach draußen bringen, bevor die Große Katze merkte, daß er da war, und einen ihrer Gefolgsleute schickte, Callista die Kehle durchzuschneiden.
   Hinten in der Kammer führten zwei Tunnel in die Schwärze und ein schwaches, weit entferntes Schimmern. Damon blieb einen Augenblick unentschlossen stehen, bis er ein gutes Stück den linken Gang hinunter Andrew Carr stehen sah. Er folgte der undeutlichen Spektralgestalt. Nachdem er zweimal auf dem steinigen Boden gestolpert war - Andrew stieß sich in der Überwelt die Zehen natürlich nicht an -, konzentrierte er sich auf seinen Sternenstein, der ihm warm und schwer und nackt an der Kehle lag, und erzeugte vor sich eine Kugel aus Hexenlicht. Sie war matt und schwerfällig, und Damon vermutete, ihre Energie werde durch die Nähe der riesigen Matrix gedämpft, aber wenigstens hatte er nun ein bißchen Beleuchtung. Und das ist eine verdammt gute Sache. Wie könnte ich mir den Weg hinaus freikämpfen, falls das nötig wird, und dabei in der anderen Hand eine Fackel halten?
   Andrew war wieder verschwunden. Ja, so ist es richtig. Er wird Callista finden. Ihr sagen, daß Hilfe unterwegs ist , überlegte Damon.
   In der Dunkelheit jenseits des schwachen Hexenlichtes bewegte sich etwas. Eine Stimme erklang in der miauenden Sprache der Katzenwesen und ging plötzlich in Knurren über. Damon sah eine der krummen Klingen außerhalb des Lichtkreises aufblitzen. Das Dröhnen in seinem Kopf war schmerzhaft, nervtötend. Er zog sein Schwert und hob es, aber es lag tot
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