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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Blutgeruch und den Katzenausdünstungen, durchgingen. Ein gellendes Gekreisch stieg von den Katzenwesen hinter ihnen auf. Damon ließ den Dämon - er wußte, daß sie alle ihn sahen - sich umdrehen und brüllend, Maul und Nüstern Flammen speiend, die Dorfstraße hinunter auf die Katzenwesen zurasen. Einige der Katzen verloren den Mut und liefen davon. Andere mochten sich sagen, daß diese Erscheinung nicht ganz das war, was sie zu sein schien, und versuchten, sie zu umgehen.
   Blindlings tastete Damon nach den Zügeln seines Pferdes. Das verängstigte Tier bäumte sich und schlug aus, aber Damons Körper sprang mit einem Geschick in den Sattel, das sein eigenes so weit übertraf wie - Dom Estebans natürlich . Sein Geist dagegen ließ den Dämon unter den Katzenmännern wüten, links und rechts unter großem Gestank nach brennendem Katzenfell zuschlagen.
   Einer der Katzenmänner kam Damon zu nahe, und er mußte sich gegen einen Hieb mit dem tödlichen, klauenkrummen Säbel verteidigen. Er hackte das Handgelenk ab, sah Säbel und Pfote zusammen fallen, zucken und liegen bleiben. Was aus dem Körper des Katzenmannes wurde, sah er nicht mehr, er zog sein Pferd bereits herum.
   Etwas wie ein Blitz schlug in das schuppige Ungeheuer ein, das Damon erschaffen hatte. Es flammte in einer Säule aus grauem Staub und Rauch auf und verschwand. Damons Geist taumelte vor Entsetzen.
   Es war Esteban, der das erschrockene Pferd lenkte, der die paar Katzenwesen niederschlug, die sich anschlichen und versuchten, dem Tier die Knieflechsen zu durchschneiden, der sicher auf die Straße gelangte, die zu den Höhlen hinaufführte. Undeutlich, wie aus großer Entfernung, nahm Damon wahr, was Esteban mit seinem Körper und seinem Pferd anstellte, aber er selbst flog in der Überwelt durch immer dicker werdenden, brodelnden Nebel auf den schwarzen Mittelpunkt des Schattens zu, aus dem unverschleiert und glühend wie das Herz eines Vulkans die schrecklichen Augen der Großen Katze funkelten.
   Zu den flammenden Augen kamen Klauen. Sie griffen nach Damon, der sich drehen und wenden mußte, um ihnen zu entgehen. Damon wußte, wenn ihn auch nur die Spitze einer dieser tödlichen Klauen berührte, wurde er in seinen Körper zurückgeschleudert, und mit dem Körper konnte die Große Katze dann machen, was sie wollte, konnte ihn mit einem einzigen sengenden Atemzug töten.
   Wovor fürchten sich Katzen? überlegte Damon. Sein Überwelt-Körper wuchs und fiel auf alle viere. Wo er sich vor den Katzenklauen geduckt hatte, materialisierte sich eine große, wabernde Wolfsgestalt. Er sprang die Katze an. Durch die Überwelt hallte ein grausiges Werwolfsgeheul wider, ein paralysierender Schrei, vor dem das Katzenwesen einen Augenblick lang flackerte und undeutlich wurde. Feueratem fuhr dem Wolf schmerzhaft in die Augen, er heulte vor Wut, und Damon spürte, daß er selbst im Blutrausch bebte. Er warf sich dem Katzending an die Kehle, die großen tropfenden Kiefer schlossen sich, die Zähne des Werwolfs bissen sich fest, Katzengestank verbreitete sich…
   Die starke, bepelzte Kehle löste sich auf und verschwand zwischen den Zähnen. Noch einmal hörte Damon sich heulen. Er versuchte, die Dunkelheit anzuspringen, getrieben von einem wahnsinnigen Verlangen, zu reißen, zu zerfetzen, das Blut unter seinen Fängen hervorströmen zu fühlen…
   Aber die Katze war fort, dahingeschmolzen, und Damon, zitternd und erschöpft bis in die Zehennägel, würgend von dem Blutgeschmack in seinem Hals, saß in seinem Sattel. Der Katzen-Adept war durch Damons Werwolf-Gestalt von der astralen Ebene vertrieben worden. Zum ersten Mal sah es so aus, als sei die Große Katze nicht unverwundbar. Denn die Straße lag bis zu den Höhlen hinauf leer da, und nichts war vor ihnen als die Leichen der Gefallenen.

11
    Ein scharfer Schreck wie beim Fallen weckte Andrew Carr auf. Der kurze Wintertag ging zu Ende, im Zimmer dämmerte es, und in dem verblassenden Licht des Fenstern erkannte er Callista am Fuß seines Bettes. Mit Erleichterung sah er, daß sie in einen Rock und eine lose Jacke gekleidet war und ihr Haar geflochten hatte. Nein, es war Ellemir, und sie hielt ein Tablett mit Essen in den Händen. »Andrew, du mußt etwas zu dir nehmen.«
   »Ich habe keinen Hunger«, murmelte Andrew, noch wirr vom Schlaf und seltsamen Träumen - Riesenkatzen? Werwölfe? Wie mochte es um Damon stehen? Lebte Callista noch? Wie hatte er überhaupt schlafen können?
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