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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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»Werft eure Waffen weg«, schnarrte er, »und wenn ihr dumm genug seid, euch einzubilden, ihr könntet uns Widerstand leisten, seht euch einmal um!«
   Eduins Hand packte mit schmerzhaftem Griff Damons Arm. Nach einem schnellen Blick aus dem Augenwinkel über die Schulter wußte Damon, warum. Aus dem dichten Wald am Ende der Straße kamen auf weichen Pfoten Katzenwesen getrottet. Sie schwärmten hinter den drei Gardisten aus, um ihnen den Rückweg abzuschneiden. Es waren zu viele. Damon versuchte gar nicht erst, sie zu zählen. Estebans Schwert war ihm wie von selbst in die Hand gesprungen, aber ihn übermannte Verzweiflung. Nicht einmal Dom Esteban konnte sie aus einer solchen Überzahl von Feinden heraushauen!
   Die Trockenstädter rückten langsam näher, jeder in der einen Hand ein Messer, in der anderen ein Schwert. Damon hatte den Dolch, der an seinem Gürtel hing, ganz vergessen. Er erschrak, als seine Linke ihn herausriß und gegen den Feind hob. Dabei nahm er eine Position ein, die das genaue Gegenteil der ihm beigebrachten Haltung war: Er blickte über seine linke Schulter an dem ausgestreckten Dolch entlang auf den Feind, und sein Schwertgriff lag kalt an seiner rechten Wange. Natürlich, Esteban war auf seinen Reisen durch die Trockenstädte gekommen, er wußte, wie die Wüstenbewohner kämpften…
   Kühl überlegte er, daß der Hinterhalt vorbereitet gewesen sein mußte. Wenn sie die Pferde herumgezogen und die Flucht ergriffen hätten, wie es die Trockenstädter sicher erwartet hatten, wären sie in die Katzenwesen hineingelaufen.
   »Drauf!«, befahl der Trockenstädter.
   Es gab kein Entrinnen; die Alternativen waren Tod oder Übergabe. Damon schwankte unentschlossen. Er wußte nicht, was er tun sollte. Aber sein Körper wußte es. Die beiden Klingen des Trockenstädters fuhren auf ihn los, und Damon sah die Spitze seines Schwertes plötzlich sinken, scharf über Schwert und Dolch fegen und die beiden Waffen zur Seite schlagen, er fühlte seine Füße die Stellung wechseln und seinen Körper sich ducken.
   Also glaubt Dom Esteban, wir könnten zehn Männer besiegen und davonkommen , dachte er ironisch und sah unbeteiligt zu, wie sein Schwert und sein Dolch sich gleichzeitig in die Seite des Anführers der Trockenstädter bohrten. Links und rechts von sich hörte er das Klirren von Stahl, und ein weiterer Feind versuchte, ihm in den Rücken zu kommen.
   Damon wandte den Kopf, riß sein Schwert los und schwang es mit einer einzigen Bewegung des Unterarms herum. Der andere Mann, noch im Laufen, achtete nicht auf seine Deckung. Damon spürte, wie sich sein Gewicht verlagerte, und dann fuhr sein Schwert dem Mann zwischen die Rippen. Kurz kam Eduin in sein Blickfeld. Das Schwert des Gardisten schimmerte rot im letzten Sonnenlicht, und er rannte auf einen Trockenstädter zu, der zurückwich, Furcht im Gesicht… Damon drehte sich, wehrte mit dem Dolch einen Stoß ab, der auf seine Kehle gezielt war. Sein Schwert traf einen Ellenbogen. Dann wand sich sein Gegner schreiend zu seinen Füßen, und Damons Magen krampfte sich bei dem Anblick des halb abgetrennten Arms zusammen…
   »Das sind Dämonen!« brüllte einer der Trockenstädter. »Das sind gar keine Menschen… « Die noch lebenden Feinde ergriffen die Flucht, prallten gegen die Mauer der hinter ihnen stehenden Pferde. Sie hatten noch nie fünf Männer so schnell sterben gesehen…
   Dämonen… die Trockenstädter waren, wie allgemein bekannt, ein abergläubischer Haufen…
   Einer der noch übrigen Feinde rief etwas in seiner eigenen Sprache, versuchte, seine Kameraden um sich zu sammeln, und griff Eduin an. Damon ignorierte ihn, tauchte tief in den Brennpunkt des Sternensteins hinein. Die Hand des Mannes war zu hoch… und Damons Körper sprang hinzu, stieß das Schwert so geschickt unter dem Arm des Mannes durch, daß es keinen Knochen berührte. Der Feind fiel. Damon merkte gar nichts davon. Er griff in sein Unterbewußtsein hinein, in die dunklen Tiefen, wo er die Schreckgespenster seiner Kinderzeit verschlossen hielt, und beschwor einen Dämon herauf. Er war grau und schuppig, hatte Hörner und Klauen. Rauch und Flammen stoben aus seinen Nüstern. Damon schleuderte das Bild in die Linse des Sternensteins, projizierte es auf einen Punkt zwischen sich und den Trockenstädtern…
   Die Trockenstädter entflohen heulend, versuchten, ihre wild ausschlagenden Pferde einzufangen, die, verrückt geworden von dem
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