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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Wie konnte Ellemir in einem solchen Augenblick von Essen reden?
   »Du mußt aber essen.« Ellemir war seinen Gedanken gefolgt. Daran würde er sich erst noch gewöhnen müssen. Am besten fing er gleich damit an, sagte er zu sich selbst.
   Ellemir setzte sich auf den Bettrand. »Matrix-Arbeit ist schrecklich anstrengend. Du mußt dir deine Kräfte erhalten, oder du wirst dich überladen. Ich wußte, daß dir nicht nach Essen zu Mute sein würde, deshalb habe ich Suppe und ein paar Sachen mitgebracht, die leicht zu schlucken sind. Ich weiß, wie du dich fühlst, aber versuche es, Andrew.« Listig brachte sie das eine Argument vor, das ihn überreden konnte:
   »Damon kann Callista nicht erreichen. Im Inneren der Höhlen von Corresanti findet er sie im Dunkeln vielleicht nie; es ist ein fürchterliches Labyrinth aus dunklen Gängen. Ich bin einmal dort gewesen, und ich habe von einem Mann gehört, der monatelang darin umhergeirrt ist. Als er herauskam, war er blind, und sein Haar war vor Angst weiß geworden. Deshalb mußt du bereit sein, wenn Damon dich ruft, damit du ihn zu Callista führst. Und dazu brauchst du Kraft.«
   Widerstrebend, aber von der Richtigkeit ihrer Worte überzeugt, griff Andrew nach dem Löffel. Es war eine Fleischsuppe mit langen Nudeln, sehr kräftig und gut. Dazu gab es Nußbrot und ein scharfes Gelee. Nach dem ersten Bissen merkte er, daß er halb verhungert war, und aß alles auf, was sich auf dem Tablett befand.
   »Wie geht es deinem Vater?« erkundigte er sich der Höflichkeit halber.
   Ellemir kicherte. »Du hättest die Mahlzeit sehen sollen, die er vor einer Stunde weggeputzt hat. Und zwischen den einzelnen Bissen erzählte er mir, wie viele Katzenmänner er getötet habe… «
   Andrew stellte nüchtern fest: »Ich habe es gesehen. Ich war dort . Sie sind schrecklich!« Er erschauerte. Es war also gar kein Traum gewesen; sein Geist war durch die vom Schatten der Großen Katze verwüsteten Körper gewandert. Andrew legte die letzte Brotkruste hin, konzentrierte sich auf den Sternenstein und den Kontakt mit Damon und sah sie… Sie näherten sich den Höhlen. Der Abhang vor ihnen war leer…
   Diesmal war es leichter, in die Überwelt zu wechseln. Nach dem trüben Licht des sich neigenden Wintertages sah Andrew in dem matten blauen Schimmer dessen, was Callista das »Überlicht« nannte, besser als vorher. Blau? fragte er sich. Lag das daran, daß die Steine blau waren und das Licht irgendwie durch seinen Geist warfen? Er blickte auf seinen Körper hinunter, der auf dem Bett zurückgesunken war. Ellemir stellte gerade das Tablett auf den Fußboden, kniete neben ihm nieder und legte ihre Hand an die Pulsader, wie sie es bei Damon gemacht hatte.
   Andrew entdeckte, daß er in der Überwelt nicht mehr die schweren Kleidungsstücke aus Pelz und Leder, von Ellemirs Diener ausgeliehen, trug. Er war statt dessen in Jacke und Hose aus dünnem grauem Nylon wie im Büro des Terranischen Hauptquartier gekleidet. Auf seinem Kragen glänzten acht Edelsteine an einem schmalen Band, einer für jeden Planeten, auf dem er Dienst getan hatte.
   Verdammt kalt für diesen Planeten. Teufel, das ist ja die Überwelt. Wenn Callista hier in ihrem zerrissenen Nachthemdchen herumlaufen kann, ohne zu erfrieren, was soll es mich kümmern? Schon hatte er sich weit von Ellemir entfernt, Armida verlassen. Er befand sich auf einer grauen, konturlosen Ebene mit schimmernden, Luftspiegelungen ähnlichen Hügeln am Horizont. Und wo geht es hier zu den Höhlen von Corresanti? fragte er sich und versuchte, sich in all der Gräue zu orientieren. Wie auf Flügeln des Gedankens getragen, flog er dahin.
   In den Händen hielt er immer noch den Sternenstein oder vielmehr dessen Entsprechung in der Überwelt. Er sprühte leuchtende Funken wie ein Feuerwerk. Würde er ihn direkt zu Callista führen? Ja, schon sah er die Berge deutlich, von deren Mittelpunkt eine große dunkle Wolke ausging. Hatte Damon darin die Große Katze gesehen? Wurde dort Callista mit Hilfe des großen illegalen Matrix-Juwels gefangen gehalten?
   Andrew schüttelte sich und versuchte, nicht an die Große Katze zu denken. Noch besser war, sie in Gedanken in die Cheshire-Katze der terranischen Kindermärchen umzuwandeln, die große harmlose Katze, die gewaltig grinste und amüsante Konversation trieb. Oder in den Gestiefelten Kater. Die Große Katze ist nur eine Gestalt aus einem Märchen , redete Andrew sich zu, und
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