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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters
Autoren: R.L. LaFevers
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Schmieds erlaubt hast?«
    Es verursacht mir Übelkeit zu hören, wie er über das spricht, was zwischen der Bestie und mir ist. »Der Gefangene hat mir nichts bedeutet. Ein Auftrag, mehr nicht.«
    »Ein Auftrag?« Er umkreist mich langsam, taxierend. »Dann bist du also wirklich eine Hure?«
    Plötzlich will ich, dass er es weiß. Er muss wissen, wem ich wahrhaft diene, muss wissen von all dem, was ich getan habe, um seine Pläne zu durchkreuzen. »Habt Ihr es nicht erraten? Ich bin nicht Eure Tochter. Meine Mutter hat lieber den Tod in ihr Bett eingeladen, als das Leben mit Euch zu erleiden, und ich wurde von Mortain selbst gezeugt.«
    Ein eisiges Schweigen senkt sich über den Raum, durchbrochen nur vom Klatschen seiner Hand, als sie auf mein Gesicht trifft. Mein Kopf wird zurückgerissen und ich schmecke Blut.
    »Dann wird es offensichtlich keine Strafe sein, dich dem Tod zurückzugeben. Ich werde einen anderen Weg finden müssen, um dich für all den Kummer bezahlen zu lassen, den du mir bereitet hast.«
    Ich weiß, ich sollte aufhören, den Mund halten und die Sache auf sich beruhen lassen, aber ich habe zu lange als schweigende Zeugin in seinem Haushalt gelebt. Ich werde nicht länger schweigen. »Ich bin nicht einfach nur eine Tochter des Todes, sondern auch Seine Gehilfin. All die Unfälle, die Euren Verbündeten und den Euch ergebenen Kommandanten zugestoßen sind, waren in Wirklichkeit keine Unfälle, sondern meine eigene Hand, die die Befehle des Todes ausführte und durch Ihn die Befehle der Herzogin.«
    D’Albret lächelt, was mich überrascht. Er beugt sich dicht zu meinem Ohr vor. »Auch wenn du deine Mordlust unter dem Mäntelchen des Auftrags durch einen der Alten Heiligen auslebst, bist du doch genau wie ich«, sagt er, und in seiner Stimme schwingt fast so etwas wie Stolz mit. »Du täuschst dich nur selbst. Es ist eine Schande, dass wir nicht übereingekommen sind, du und ich.«
    Als er eben der Furcht Ausdruck verleiht, die mich mein Leben lang verfolgt hat, lächele ich. D’Albret mag mit dem Tod spielen. Er mag sogar gut darin sein, aber ich bin eine wahre Tochter des Todes. »Nein«, erwidere ich, und meine Stimme ist stark und sicher. »Ich bin nicht wie Ihr. Ich war nie wie Ihr. Denn während Ihr denkt, Ihr könntet den Tod kontrollieren und ihn Eurem Willen unterwerfen, bin ich Sein Wille. Ich habe niemals einen Unschuldigen getötet, und ich habe auch nie getötet, um meinem eigenen Vergnügen zu dienen. Ich habe nur Männer wie Euch getötet, die ein Schandfleck auf der Erde sind.«
    »Ein Schandfleck bin ich, ja? Wir werden sehen …« Er greift nach einer Strähne meines Haars und reibt sie dann zwischen zwei Fingern. »Ich stelle fest, dass mir die Idee, meine Blutlinie mit der des Todes selbst zu vermischen, recht gut gefällt. Dann könnte gewiss nichts mehr meinem Willen trotzen.«
    Der bloße Gedanke an d’Albrets Berührung verursacht mir Übelkeit, und die Vorstellung von der Abscheulichkeit, die folgen würde, erfüllt mich mit unaussprechlichem Grauen. Ich kämpfe gegen das Seil um meine Handgelenke, aber es gibt keinen Zentimeter nach. Ich verfluche mich dafür, dass ich ihm meine wahre Herkunft ins Gesicht geschleudert habe, denn ich hätte mich daran erinnern sollen, wie gewitzt er ist, wenn es darum geht, genau das eine zu finden, das einem am teuersten ist, und es als Waffe zu benutzen.
    D’Albret lächelt, und er nimmt die Hand von meinem Haar, um wie liebkosend über mein Gesicht zu streichen. Ich kann nicht anders: Ich schaudere unter seiner Berührung, unter dem, was ich in seinen Augen sehe. »Da du nicht meine Tochter bist, könnte ich dich sogar zu meiner siebten Ehefrau machen, hmm?«
    Ich schaue zu Madame Dinan hinüber, ihr Gesicht ist eine zittrige Maske.
    D’Albret zwinkert mir zu, dann tätschelt er meine Wange. »Ihr wird es nichts ausmachen. Sie ist unfruchtbar und versteht, dass ich Söhne haben muss, um meine Ländereien zu sichern.« Dann packt er mein Kinn und hält mich fest, drückt seinen Mund auf meinen in einem brutalen, drängenden Kuss. Die Galle kommt mir hoch, als seine Zähne über meine geschwollene Lippe streichen. Als er über den Schnitt in meiner Lippe leckt, erbebe ich heftig, und jeder Nerv in meinem Körper zittert voller Abscheu ob der Verderbtheit. Da ich keinen anderen Weg weiß, um mich zu wehren, beiße ich ihn.
    Er zuckt zurück und Zorn verdunkelt seine Augen. Er hebt die Hand, um mich erneut zu schlagen …
    »Nein!«
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