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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition)
Autoren: Richelle Mead
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Luft schweben und vor Muran im Wasser landen. Der Diener, der bereits schwankte, sprang dankbar mit dem anderen Fuß auf den neuen Stein.
    »Eugenie, die Königin von Vogelbeere und Dorn«, verkündete der Herold.
    Dorian sah herüber, und seine Überraschung verwandelte sich rasch in Freude. Dass sein normalerweise träges Lächeln einmal eine solche Liebe ausdrückte, kam so selten vor, dass ich weiche Knie bekam.
    »Meine Liebe«, sagte er. »Du kommst genau richtig. Ich demonstriere gerade, wie wir auf unserer Reise ins Eibenland diese unglaubliche Brücke geschaffen haben. Muran assistiert mir dabei.« Wieder landete ein Stein vor Muran, der sofort mit einem Fuß daraufsprang.
    Es war so ziemlich das Albernste, was ich Dorian je mit Muran hatte anstellen gesehen – und ich hatte ein paar ziemlich alberne Sachen miterlebt. Ich lachte laut auf. Auf einmal war ich dermaßen glücklich, Dorian zu sehen, dass ich dachte, mein Herz würde gleich platzen. Unser Leben war dermaßen voller Komplikationen gewesen, dass ich mir nicht gestattet hatte, wirklich zu fühlen oder zur Kenntnis zu nehmen, was ich fühlte. Ich liebte ihn seit einer ganzen Weile, wurde mir klar, und ich hatte nicht vor, meine Gefühle weiter zu verleugnen.
    Unter Ignorierung der guten Sitten lief ich zu ihm und warf meine Arme um ihn. Ich küsste ihn wild, und er zögerte nicht, den Kuss mit gleicher Leidenschaft zu erwidern. Er legte eine Hand auf meine Hüfte, die andere in meinen Nacken. Er zog mich so nahe an sich heran, wie man einander bekleidet nur kommen konnte, und mein ganzer Körper entbrannte von diesem Kuss. Ich hatte das Gefühl, davon verschlungen zu werden, und es war mir recht.
    Öffentliche Zurschaustellungen von zärtlichen Gefühlen waren für die Feinen völlig normal, aber ich hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich das ablehnte. Ich hatte sie stets zurückgewiesen, ganz egal wie sehr Dorian versucht hatte, mich dazu zu bringen. Jetzt war es mir völlig egal, wer zusah. Es kam sogar ziemlich überraschend, als Dorian es war, der sich aus dem Kuss löste, auch wenn er mich weiterhin fest in seinen Armen hielt.
    »Das«, sagte er, »dürfte so ziemlich das Erstaunlichste sein, was seit einer ganzen Weile geschehen ist.«
    Ich sah zu ihm hinauf und verlor mich einen Moment lang in dem Grün seiner Augen, das unsere Kinder auch bereits entwickelten. »Du hast mir gefehlt«, sagte ich schlicht.
    Seine Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. »Selbst dann bin ich nicht ganz sicher, was ich getan habe, dass mir eine solche Begrüßung vergönnt ist.
    »Was hast du nicht getan?«, fragte ich in Anspielung auf seine ständigen rhetorischen Fragen ›Was würde ich nicht für dich tun?‹.
    »Ähm, Eure Majestät … «
    Muran zitterte die Stimme, und als ich hinübersah, war er gefährlich kurz davor, ins Wasser zu fallen. Dorian betrachtete mein Gesicht noch einen Moment länger, bevor er sich schließlich umdrehte, um zu schauen, was sein Diener wollte. »Hä? Ach, das.« Mit einer ungeduldigen Geste schickte Dorian eine ganze Reihe Steine über das Wasser, die den Pfad vervollständigten. Muran rannte ihn hinunter und sackte mit sichtlicher Erleichterung zusammen, sobald er die andere Seite erreicht hatte. Dorian wandte seine Aufmerksamkeit mir zu.
    »Ich war mir nicht sicher, ob du zurückkehren würdest«, sagte er. »Ich dachte mir, dass es in der Menschenwelt alles Mögliche gibt, das dich beschäftigt hält.«
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Ja. Aber davon gibt es hier auch jede Menge.«
    »Ich sehe schon.« Dorian strich meine Wange entlang und berührte dann den Rand meiner Krone. »Jeans und Smaragde. Das nenne ich mal eine modische Aussage.«
    »So ist mein Leben«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass ich auf eine der Welten verzichten kann. Und auf dich kann ich auch nicht verzichten.«
    »Nun, das versteht sich von selbst«, sagte er hochnäsig, als hätte ich gerade die größte Absurdität der Welt geäußert. »Wer könnte das schon?«
    Weitere geistreiche Bemerkungen à la Dorian verhinderte ich mit dem nächsten Kuss. Sein Hofstaat seufzte selig, als wäre es das Beste, was sie je erlebt hatten. Es war definitiv das Beste, was ich seit einer ganzen Weile erlebt hatte. Mein Leben war zwischen zwei Welten gespalten, aber er sorgte dafür, dass ich ganz blieb. In seinen Armen und seinem Kuss verloren, konnte ich eine komplette strahlende Zukunft mit ihm vor mir sehen. Das Geheimnis von Isaac und Ivy brannte in
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