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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition)
Autoren: Richelle Mead
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den Kopf. »Ich kann sie nicht hängen lassen. Doch nicht jetzt. Wir stimmen in vielen anderen Dingen überein, und ich habe nicht vor, mich demnächst auf die Jagd nach deinen Kindern zu machen. Ich versuche bloß, dich zu warnen, dass vielleicht jemand anders das tut.«
    »Auch das spielt überhaupt keine Rolle, wenn du danebensitzen und immer noch mit der Frau dicketun kannst, die sie jagen will«, grollte ich. »Was ist deine andere wichtige Info? Kommt jetzt noch so was Durchgeknalltes?«
    Nun sah Kiyo erst recht so aus, als ob er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. »Ich … na ja, kommt drauf an. Ja. Nein. Keine Ahnung.« Er holte tief Luft. »Eugenie, ich hätte dir das schon längst sagen sollen. Keine Ahnung, warum ich es nicht getan habe. Ich meine, ich hatte meine Gründe … aber na ja, ich weiß nicht.«
    Für so was fehlte mir die Geduld, völlig egal, wie sehr er hier einen auf jämmerlich oder hin- und hergerissen machte. »Kiyo, ich hab die Nase voll von deinen tollen ›Gründen‹, weil die nämlich alle einen Dreck wert sind. Spuck’s einfach aus.«
    Er nickte entschlossen und legte los. »Eugenie … ich bin nicht der Vater deiner Kinder. Sondern Dorian.«

Kapitel 28
    Als mein Flugzeug aufsetzte, erinnerte mich Alabama ein bisschen ans Eichenland – also ans alte Eichenland. Seit meinem letzten Besuch war es Herbst geworden, und er hatte endlich Regen für das Gras und die roten und gelben Bäume gebracht. Es war wunderschön, aber ich verwendete nur einen kurzen Gedanken darauf, bevor ich mich wieder anderen, dringlicheren Angelegenheiten zuwandte.
    Zwei Wochen waren vergangen, seitdem Kiyo mich in der Einkaufsstraße aufgespürt hatte. Diese zwei Wochen lang war ich wie betäubt durch die Gegend gestolpert. Zuerst hatte ich ihm natürlich nicht geglaubt. Ich hatte ihn fassungslos angestarrt und dann losgelacht. Das hatte sich schlecht vermeiden lassen. Was er gesagt hatte, war zu lächerlich gewesen.
    »Und ob du der Vater bist«, hatte ich schließlich gesagt. »Ich hab damals mit niemand anderem geschlafen – außer Dorian, meine ich. Aber das war, bevor ich die Antibiotika genommen habe. Danach war ich mit dir zusammen.« Ich hätte Isaac und Ivy gegen nichts auf der Welt eingetauscht, aber es machte mich trotzdem immer noch ganz fertig, dass ich nur wegen des idiotischen Fehlers schwanger geworden war, parallel zur Antibabypille noch Antibiotika zu nehmen.
    »Und wie lang war der Zeitraum zwischen uns beiden?«, hatte Kiyo ruhig gefragt. »Ungefähr eine Woche?«
    Ich hatte genickt. »Ungefähr, ja.«
    »Das reicht. Selbst wenn du genau in diesem Moment nicht fruchtbar gewesen bist, konntest du kurz danach immer noch schwanger werden. Besorg dir einen Ratgeber und lies es nach.« Seine Lippen hatten sich gekräuselt. »In demselben Kapitel steht wahrscheinlich auch das mit den Antibiotika.«
    Sein selbstgefälliges Grinsen hatte mir überhaupt nicht gefallen. »Angenommen, das stimmt, woher weißt du dann so genau, dass sie nicht von dir sind, sondern von Dorian?«
    »Weil, na ja … Ich hab mich, ähm, sterilisieren lassen.«
    Das war der Moment gewesen, in dem mein Leben einen Hüpfer von Feenmärchen zu Vormittags-Talkshow gemacht hatte. Es hatte nur noch gefehlt, dass sich die Menschenmenge in ein Studiopublikum verwandelte und ein Talkmaster mit einem Mikrofon hervorsprang, um uns beiden die Ergebnisse des Vaterschaftstests zu präsentieren. Es war zu unwirklich. Zu abgedreht, selbst für meine Verhältnisse.
    Kiyo hatte mir alles erklärt. Kurz nachdem Maiwenn schwanger geworden war, hatte er beschlossen, sicherzustellen, dass es in seinem Leben nie wieder eine ungewollte Schwangerschaft geben würde. Das war besonders wichtig gewesen, als er mit mir zusammengekommen war. Aus unserer Beziehung war rasch etwas Ernstes geworden, und wir waren davon ausgegangen, lange zusammen zu sein. So sehr er das damals auch gewollt hatte, er hatte trotzdem nicht riskieren dürfen, aus Versehen den Thronfolger des Sturmkönigs zu zeugen.
    »Ich kann die medizinischen Unterlagen hervorkramen, wenn du möchtest«, hatte er hinzugefügt. »Andererseits brauchst du dir die Kinder wahrscheinlich bloß anzugucken, um zu merken, dass sie ganz anders aussehen als ich.«
    Ja … das war mir schon aufgefallen. Ich hatte einfach angenommen, dass sie nach mir kamen, aber wenn in Wirklichkeit Dorian der Vater war … da würde sich schwer sagen lassen, wessen Gene die dominanten waren, da wir beide rote
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