Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dark Road

Titel: Dark Road
Autoren: Charlotte Haptie
Vom Netzwerk:
hinter ihnen hersegeln.

 
KAPITEL 63
    Sie standen am Kamm des Storm Hill, hoch oben, auf der zerklüfteten Grenze der Stadt. Aufgeheizt von der Hitze des langen Tages, war der Berg jetzt von Schatten überzogen. Der Eis-Engel parkte am Wegesrand - so gut wie jeder andere Platz.
    »Rauch«, sagte Clovis und deutete zwischen Bäumen und Häusern hindurch auf die Stadt weit unter ihnen. Zack runzelte die Stirn.
    »Sieht aus, als käme es von Merchant’s Hill«, sagte Clovis.
    »Nicht unbedingt«, meinte Zack.
    »Ihr müsst auf meine Gefühle keine Rücksicht nehmen«, sagte Ernesto. »Höchstwahrscheinlich ist das unser Haus. Ich bin nicht dämlich.«
    Der Wind Shadow kam elegant hinter ihnen zum Stehen. Zacks Seitenspiegel zeigte, wie Magdalena und Anselm ab-stiegen. Er sah, wie Anselm Magdalena die Hand schüttelte.
    »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«, fragte Clovis unvermittelt.
    »Steward Golightly hat mich aus einem sehr hohen Fenster gestoßen«, sagte Ernesto. »Aber ich hatte Glück und konnte wieder reinklettern.«
    Zack und Clovis blickten einander mit großen Augen an.
    »Er hat auch versucht, Onkel Anselm zu töten. Er wollte ihm ein Gewehr in den Mund stecken, damit es so aussieht, als hätte er sich selbst umgebracht. Er sagte, dass das Gehirn meines Onkels die Wand schmücken soll, und wollte allen erzählen, dass mein Onkel meinen Vater umgebracht hat und dass ihn die Schuld schließlich in den Wahnsinn und zum Selbstmord getrieben hat.«
    Moe knurrte leise.
    »Euer Hund ist größer geworden, als wir geflohen sind«, fügte Ernesto hinzu. »Können Trollhunde so etwas?«
    Stille. Zack und Clovis schwiegen unbehaglich wegen Ernestos nüchternem und schockierendem Bericht. Und weil er noch immer dachte, Moe sei ein Trollhund, obwohl sie jetzt wussten, dass Trollhunde pure Fantasie waren.
    »Wir gehen davon aus, dass es eine optische Täuschung ist, weil er versucht, furchteinflößend auszusehen. Sein Fell aufplustert und so.«
    »Oh nein, das glaube ich nicht«, sagte Ernesto. »Er ist eindeutig größer geworden. Ungefähr dreimal so groß wie normal.«
    Wieder unangenehmes Schweigen. Was Ernesto sagte, stimmte und ließ sich nicht erklären.
    »Wir haben einen Brief für dich«, sagte Clovis, sah Zack an und hob eine Augenbraue. »Von deiner Freundin. Sie kam, um dich zu treffen, konnte dann aber nicht bleiben.«
    Er gab Ernesto den Umschlag und Ernesto öffnete ihn langsam. Seine Finger und Knöchel waren rot aufgekratzt und rau. Er bemerkte, dass die beiden ihn anstarrten.
    »Ich habe mich an den Händen verletzt«, sagte er, als er den gefalteten Brief schließlich herauszog. »Und hier tut es auch ziemlich weh«, sagte er und beschrieb eine Linie unterhalb seiner Rippen, »und hier«, er drückte sanft auf die Brust. »Wenn ich atme. Ich glaube, er hat mir eine Rippe gebrochen. Oder zwei.«
    »Lieber Himmel«, flüsterte Zack.
    Ernesto betrachtete den Brief. Am Briefkopf war ein handgemaltes Wappen zu erkennen: eine Lupe und die Worte Dinah Dibbs: Detektivin. Katzenspezialistin.
    Zack schaute in den Seitenspiegel und sah Magdalena dort eingerahmt, in ihrem wilden Ballerinakleid gebückt vor ihrem Wind Shadow, an dem sie etwas montierte. Anselm saß auf einem Felsen. Mit einem Stück seines Hemdes tupfte er sich das Blut vom Mund.
    »Es ist ganz einfach«, sagte Ernesto. »Hört zu. >Lieber Freund und Klient. Ich habe großartige Neuigkeiten. Es war keine wirklich schwere Aufgabe, deine Katze zu finden. Ich hatte Glück. Ich war geschäftlich bei Radio Excelsior, und Mr. Featherplum, der Direktor, nieste und nieste, und jemand fragte ihn, warum - ich glaube, es war der Maharadscha -, und er sagte, dass es eine allergische Reaktion auf eine Katze sei, auf die er für einen Freund aufpasse. Der Maharadscha meinte, dass er, wenn die Allergie so schlimm sei, für Mr. Featherplum auf die Katze aufpassen würde. Aber Mr. Featherplum sah besorgt aus und sagte: >Oh nein, es ist Steward Golightlys Katze, und den würde er lieber nicht enttäuschen<, trotz seiner nasalen Beschwerden.
    Als ich also wieder bei Radio Excelsior war, nahm ich das Halsband mit, das du mir gegeben hast. Ich zeigte es ihm, und er war unglaublich erleichtert und sagte: >Das ist ihr Halsband, wo hast du es gefunden? Ich habe es verloren, als ich sie vom Studio zum Auto brachte, um sie mit nach Hause zu nehmen.< Also, lieber Freund, deine Katze ist bei Mr. Featherplum zu Hause< ...« Ernestos Stimme versagte. »Und hier hat sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher