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Dark Road

Titel: Dark Road
Autoren: Charlotte Haptie
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Tugalug-Geschwindigkeit herunter. Er lenkte um die Schlaglöcher und Erhebungen herum, mit denen er längst vertraut war. Doch trotz seiner Vorsicht und Clovis’ hervorragender Federung holperte der Van. Ernesto und Anselm streckten ihre Arme aus und versuchten sich festzuhalten. Der Wind Shadow dagegen segelte gleichmäßig voraus und wurde kaum langsamer.
    »Sie war es, ganz eindeutig«, sagte Zack »In der Nacht mit dem Sturm.«
    »Ich weiß«, sagte Clovis. »Du glaubst doch nicht, dass wir, na ja ...«, er warf einen Seitenblick auf Anselm und Ernesto und senkte seine Stimme zu einem Flüstern, »... zu unserem Haus fahren?«
    »Wir fahren zur Schlucht«, sagte Anselm. »Wir fahren dorthin, wo alles passierte. Da kannst du dir sicher sein.«
    Sie erreichten den steilen, schwindelerregenden Anstieg der Wolf Road. Jetzt waren sie von dunklen Kiefern umgeben. Die Stadt erschien tief und in weiter Ferne neben ihnen im Abenddunst, dann wieder Bäume.
    Anselm und Ernesto saßen beide noch immer nach vorne gelehnt, um sich abstützen zu können. Zack saß über das Steuer gebeugt, und Clovis bemerkte zum ersten Mal die Ähnlichkeit, als er sie von der Seite betrachtete. Und er sah sich selbst, mit seinem großen, runden Gesicht, wie eine weise Eule zwischen helläugigen Krähen. Und nun würde noch etwas anderes geschehen, und was auch immer es war, es würde alles verändern.
    »Wir sind immer noch Brüder, oder?«, flüsterte er Zack zu.
    »Natürlich. Könige der Berge. Für immer.« Ein kurzes Grinsen. Er musste sich zu sehr auf die Straße konzentrieren. Aber genug. Mehr als das.

 
KAPITEL 65
    Magdalena hatte den Roller geparkt und saß bereits unter einer wilden Zeder, als sie schließlich bei ihr ankamen
    Zack parkte den Eis-Engel an der Seite der schmalen Straße, weit weg vom Rand der Schlucht. Alle stiegen aus. Die kahle Stelle, die Balthasar Jump den Garten der Trolle genannt hatte, lag unter ihnen im Schatten.
    »Wo ist Moe?«, fragte Zack Magdalena.
    »Er holt die eine Person, die noch nicht hier ist«, sagte Magdalena.
    »Wen?«
    »Eure Mutter.« Magdalenas Gesichtsausdruck war so undurchdringlich wie der eines Kriegers, verriet kein Gefühl. »Wenn sie da ist, sind wir vollzählig.«
    Alle außer Magdalena standen nah beieinander.
    »Übrigens, Kartenleser«, sagte Anselm. »Du hast großen Mut bewiesen bei unserem kleinen Gespräch bei Meakins. Großen Mut. Und viel Klugheit.«
    »Danke«, sagte Clovis. Er zitterte, obwohl ihm alles andere als kalt war.
    »Bitte, keiner sollte sich zu nah an den Abgrund stellen ...« Anselm griff nach Ernestos Arm. »Glaubt ihr, dass ein Wesen, das ein Wolf, ein Hund und so etwas wie Dunkelheit sein kann, auch Karten zeichnen kann?«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll«, sagte Clovis.
    Anselm nickte. »Wir haben die Wahrheit noch nicht gefunden«, sagte er leise. »Nur einen Teil davon.«
    »Da sind sie«, sagte Zack.
    Mariette kam auf sie zugerannt und stolperte auf dem unebenen Boden. Moe sprang neben ihr her. Sie blieb stehen, als sie die Gruppe entdeckte - ihre Söhne, Ernesto und Anselm Scarspring. Dann ging sie auf sie zu, genau wie sie es in der eiskalten Nacht getan hatte, mit der Hand über ihrem Mund.
    Anselm stieß einen Schrei aus. Er schüttelte den Kopf und brüllte: »Golightly ist tot, Mariette. Er hat uns alle belogen.«
    »Geht es dir gut?«, rief Clovis.
    Sie nickte und kam langsam näher, ihre Augen auf Anselm gerichtet.
    »Beeilung bitte«, sagte Magdalena. »Und jetzt, Bürgermeister Scarspring, geben Sie mir bitte den Schlüssel.« Moe rannte zu ihr.
    Alle Augen waren auf Anselm gerichtet, als er den Schutzengel aus der Tasche zog. Magdalena nahm ihn und hielt ihn hoch.
    »Das ist der einzige Schlüssel zum Garten der Trolle«, sagte sie. »Der Schlüssel, den mein Vater in der Dunkelheit verlor. Zoran Scarspring wollte ihn hier treffen. Meine Familie hatte sich um Zorans Frau gekümmert, hier, in unserem Garten. Zoran wollte sie besuchen.«
    Anselm setzte zum Sprechen an, doch sie hob ihre Hand.
    »Aber Steward Golightly und Anselm Scarspring waren Zoran in dieser Nacht heimlich gefolgt. Er hatte ihnen nichts von meinem Vater und von ihrer Freundschaft erzählt oder von der anderen Welt, die dieser hier so nahe ist. Unsere Welt, in der der Garten liegt. Wir sind die Bewohner der Wildnis. Wir sind diejenigen, die ihr Trolle nennen würdet ... Sie begannen zu streiten.« Sie hielt einen Augenblick inne. »Das weiß ich, weil ich dabei
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