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Dark Road

Titel: Dark Road
Autoren: Charlotte Haptie
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beschützen, weil ihr vorhattet, wieder mit dem Eis-Engel rauszufahren.«
    »Uns beschützen ...«, sagte Clovis langsam.
    »Wir haben den Jumps schon immer unseren Schutz an-geboten.« Sie drehte sich zu Anselm. »Aber jetzt brauche ich den Schutzengel. Er gehörte meinem Vater. Er ist derjenige, der ihn verloren hat. Ich muss ihn haben. Das ist kein Schutzengel, sondern ein Schlüssel.«
    Anselm faltete das blutverschmierte Stück Hemd zusammen und stand langsam auf. Er ging zu Magdalena.
    Moe fletschte seine Zähne und knurrte.
    »Ich habe den Schutzengel«, sagte Anselm. »Ich habe ihn hier. Beweise mir, dass er dir gehört.«
    »Geben Sie ihn mir«, sagte Magdalena. »Und folgen Sie mir. Sie werden sehen, dass er mir gehört. Wir werden die Wahrheit herausfinden.Wir alle.«
    »Warte mal kurz«, sagte Clovis. »Du hast gesagt, dass der
    Engel auf dem Van dich gerufen hat. Und dass Moe uns beschützt. Hat das irgendetwas mit der Nacht auf den Gleisen zu tun? Denn da hat die Stimme auch angefangen zu singen.«
    »Ja, der Engel hat mich gerufen. Weil eure idiotische Fahrerei euch fast umgebracht hätte.«
    Zack schnappte nach Luft.
    Aber Clovis, analytisch wie immer, fuhr fort. »Und wie wurden wir von den Gleisen gehoben?«
    »Das sagte ich doch, von dem Wesen, das ihr Moe nennt. Der Trollhund. Er hat euch beschützt. Als die Jumps in die Berge zogen, versprach meine Familie, sie zu beschützen. Der Trollhund hat getan, worum ich ihn gebeten habe, um unser Versprechen zu erfüllen.«
    »Wer ist deine Familie?« Jedes Wort kostete Anselm Kraft. »Sag mir, wer du bist.«
    »Gib mir den kleinen Engel. Den Schlüssel«, sagte Magdalena. »Gib mir den Schlüssel, den mein Vater verloren hat.«
    »Kann Moe sich in etwas verwandeln, das man kaum erkennen kann, das ganz dunkel ist? Etwas, das einen festhalten und aufhalten kann, etwas sehr Starkes? Stark genug, um etwas sehr Schweres, wie einen Van, hochzuheben?« Zack sprach schnell und sah zu Moe.
    Magdalena schnippte genervt mit den Fingern.
    »Das ist doch offensichtlich. Wie hätte er euch sonst vor dem Güterzug gerettet und dich davon abgehalten, Golightly direkt in die Arme zu laufen in der Nacht bei Radio Excelsior, und später im Baum ...«, sie neigte den Kopf zur Seite und ihre Stimme klang verächtlich, »... als du ausgerastet bist und die Treppen runterstürzen wolltest ...«
    Alle sahen zu Moe. Der legte den Kopf schief, knickte ein Ohr ab und wurde wieder klein. Ein süßes, kleines Schoßhündchen, wie aus einem Bilderbuch.
    »Ist dieses Wesen ein Troll?«, schrie Anselm. »Sehen so Trolle aus?«
    Magdalena blickte in die geschockten Gesichter um sie herum. Sie funkelte vor Wut. Eine wunderschöne, gefährliche Frau.
    Schweigen. Alle hielten den Atem an.
    »Ist es das, was man den Fluch der Scarsprings nennt?«, flüsterte Zack. »Dass man die Dunkelheit sehen kann, die er bewirkt?«
    Sie sagte noch immer nichts. Dann zog sie ihre Windbrille über die Augen.
    »Ich schlage vor, dass Sie im Eis-Engel-Van mitfahren, Bürgermeister Scarspring. Sie sehen nämlich gar nicht gut aus. Der Hund kann mit auf meinen Roller. Und dann, wenn ihr mir alle folgt ...« Sie zögerte, ihre Augen füllten sich mit Tränen. »All eure Fragen werden dann beantwortet werden. Und meine. Auch meine Fragen werden beantwortet werden.«

 
KAPITEL 64
    Es stellte sich heraus, dass Ernesto in Moes Sicherheitsgurt passte, wenn man ihn so weit wie möglich verlängerte. Er saß am Fenster und klammerte sich an den Brief von Dinah Dibbs.
    Anselm saß neben ihm, dann Clovis. Zack saß am Steuer.
    Etwas musste im hinteren Teil des Vans umgefallen sein. Es roch stark nach Schokolade und Zimt.
    Eine Zeit lang sagte niemand etwas. Sie folgten dem Wind Shadow mit Magdalena, deren goldenes Haar verschwommen vor ihnen aufleuchtete. Zack konnte Moe auf dem Rücksitz des Rollers ausmachen. Seine Ohren flatterten im Wind.
    Magdalena führte sie in einem Bogen am Gebirgskamm des Storm Hill entlang.
    »Wohin will sie, was denkt ihr?«, fragte Clovis.
    Es war Anselm, der antwortete: »Ich denke, dass wir vielleicht an den Anfang zurückkehren.«
    Ein paar Augenblicke später bog der Wind Shadow vom felsigen Kamm ab. Nicht hinunter in die Stadt, sondern auf einen steinigen Weg, der auf beiden Seiten von Ginster und niedrigen Bäumen gesäumt war. Größere Bäume ragten bedrohlich vor ihnen auf: die dunkle Wolf Road.
    »Ja«, flüsterte Anselm.
    Zack bremste den Eis-Engel wie immer auf
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