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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love
Autoren: Neslihan Dadas
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auf meinen freien Arm legte, sodass ich von ihm festgehalten wurde. Ich wusste, dass er mich loslassen würde, wenn ich es verlangte, aber das wollte ich nicht. Am liebsten hätte ich mich an seine Brust geschmiegt und ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe.
    Du, ähm... Er starrte geradewegs auf meine Lippen, was in mir ein erregendes Gefühl auslöste. Ich löste meinen linken Arm, indem ich ihn anhob, um meine Hand auf seine Wange zu legen.
    Ich werde wiederkommen, Ares. versicherte ich ihm, doch ich konnte ja schließlich nicht in die Zukunft sehen und es mit hundert prozentiger Sicherheit sagen. Wenn alles gut verlief, würde ich es aber tun.
    Versprochen?
    Ich schwöre es dir. Mit diesen Worten trat ich einen Schritt zurück, winkte und drehte mich um, um den Flur entlang und um all seine Ecken zu gehen, bis ich den Aufzug erreichte, mit dem ich hinunter in die luxuriös eingerichtete Lobby fuhr.
    Die glänzenden Kristalle des Kronleuchters stachen mir wie immer sofort ins Auge, genauso wie die Tiere und Figuren in dem dunklen Holz, aus dem die untere Hälfte der Wand bestand. Vielleicht würde ich irgendwann heraushinden, was für eine Geschichte sie erzählen solten.
    Jetzt hatte ich allerdings keine Zeit dafür. Ich musste schnell einkaufen gehen, um wieder zurück zu sein, bevor die Valerius-Familie ohne mich umziehen konnte.
    Ohne die Blicke von den wenigen Personen hier zu beachten, ging ich an der Rezeption vorbei und öffnete den doppeltürigen Ausgang, woraufhin mich ein kalter Luftzug erschaudern ließ.
    Bevor die anderen Leute sich beschweren konnten, trat ich hinaus ins Freie und ließ die Tür hinter mir zu fallen. Jetzt war ich tatsächlich frei. Ich stand vor dem Gebäude, in dem ich innerhalb nur vier Monate so viel erlebt und erfahren hatte, dass sich manch einer das gar nicht vorstellen könnte, wenn er davon erführe.
    Mein Herz raste laut und wild und ich bekam, während ich anfing den Fußweg englang zu gehen, plötzlich den Drang, so viele Dinge zu machen. Ich wollte in den teuren Läden dieses Viertels stöbern, zu meiner Arbeitsstelle fahren und kündigen und meine Mutter auch besuchen gehen, obwohl ich glaubte, dass sie mich dann wahrscheinlich nicht mehr gehen lassen würde. Das waren nur die wichtigsten Dinge in meinem kopf, aber es gab noch mehr. Jetzt konnte ich jedoch nur Eines tun, und zwar Einkaufen.
    Ich hatte meine Hände in die Taschen gesteckt und bog um die Ecke in eine kleinere Straße, wo sich kaum Personen befanden, obwohl es sich merkwürdig anfühlte, sich zu entfernen. Ein Teil von mir wollte sofort wieder zurückgehen, doch das konnte ich jetzt nicht mehr. Ich musste zeigen, dass es mir gut ging und ich nicht mein ganzes Leben drinnen sein wollte.
    Ich hatte meine Hände in die Seitentaschen gesteckt, damit sie warm blieben und hielt meinen Blick gesenkt, als ich die schmale Straße überquerte, damit der Wind mir nicht so sehr ins Gesicht peitschte, was allerdings ein Fehler gewesen war, denn ich hätte nicht glauben sollen, dass hier keine Autos entlang fahren würden.
    Mein Gehör vernahm weder quietschende Reifen, noch einen lauten Motor und dennoch hob ich aus reinem Instinkt ruckartig meinen Kopf, weil ich ein bedrückendes Gefühl überkommen hate. Da war es jedoch schon zu spät gewesen, denn in dem Moment stieß die Motorhaube des Wagens gegen meine Beine, die gleichzeitig laut knackten, was mir auf Grund der unerträglichen Schmerzen den Atem raubte, bevor ich auf den nassen Boden fiel und mit meinem Kopf dabei besonderns unsanft auf dem Pflaster aufkam. Der Schmerz dauerte nur einen Augenblick an, denn nur wenige Sekunden später fühlte ich mich wie taub und musste voller Panik feststellen, dass meine Sicht verschwomm. Ich war dabei, das Bewusstsein zu verlieren. Ich würde sicherlich im Krankenhaus wieder aufwachen mit meiner Mutter an meiner Seite. Ich würde mein Versprechen gegenüber Ares nicht einhalten können. Sie würden umziehen, ohne dass ich ihre neue Adresse gekannt habe.
    Warum passierten solche Missgeschicke immer nur mir? Welche dumme, erwachsene Person sah abgesehen von mir denn nicht nach links und rechts, bevor sie eine Straße überquerte? Wenn ich Ares nie wiedersehen würde, könnte ich das nicht ertragen. Ich musste bei ihm bleiben.
    Während ich über all das nachdachte, ließ ich meinen verschwommenen Blick zu dem Kennzeichen des Autos gleiten, welcher für mich nicht mehr zu erkennen war und sah dann, wie der Fahrer ausstieg und eilig
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