Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Love 2

Dark Love 2

Titel: Dark Love 2
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
schön war. Mein Vater war derjenige gewesen, der meinem besten Freund verboten hate mich zu sehen. Es war allein seine Schuld, dass ich von Guztavol getrennt gewesen war.
    Warum hatte er ihn mir wegnehmen wollen, wo ich doch bereits über ein Jahr wegen
ihm
schon getrauert habe? Ich konnte meinen Vater nicht verstehen.
    Es gefiel mir außerdem nicht, an dem Ort zu sein, den er als seinen Unterschlupf sah, damit niemand erahnte, dass er noch am Leben war.
    Vielleicht war er ganz in meiner Nähe. Vielleicht trennten uns nur diese vier Wände voneinander.
    Alles ist gut, Makayla. redete Lucy sanft auf mich ein, während sie mein Gesicht ergriff. Erst da merkte ich, dass mein Atem sich drastisch beschleunigt hatte. Ich hyperventillierte und starrte sie mit geweiteten Augen an. Mein Herz hatte sich keine Sekunde lang beruhigt und raste immer noch. Ich ließ meine Hand sinken und zu meiner Brust gleiten, um abrupt aufzuhören zu atmen, weil ich keinen anderen Ausweg sah. Irgendwie musste ich mich schließlich beruhigen. Guztavol hat dich hierher gebracht. Er hat dich bewusstlos in einer Gasse gefunden und Ares in der letzten Sekunde fliehen sehen. Sie rümpfte die Nase. Dieser Vampir wird dir nie wieder ein Haar krümmen kö-
    Ich ließ sie nicht zu Ende sprechen, sondern trat verwirrt einen Schritt zurück.
    Guztavol hatte mich in einer Gasse gefunden? Sollte das ein Scherz von ihr sein? Glaubte sie, ich würde mich an nichts erinnern und wollte mir das nur einreden oder hatte Guztavol allen hier diese Geschichte so erzählt? Hatte er die Adresse doch nicht weitergegeben, sondern für sich behalten und die Nachricht sogar gelöscht? Konnte das möglich sein? War er tatsächlich auf meinen Wunsch eingegangen?
    Ähm... Lucy ließ ihre hände sinken und blickte mich besorgt an. Wahrscheinlich glaubte sie, mir würde es nicht gut gehen, was auch so war. Ein merkwürdiges Gefühl überkam mich. Deine... Beine waren gebrochen gewesen, aber deine Mutter hat sie heilen lassen.
    Sie wusste also wirklich die ganze Zeit, dass er am Leben ist? Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf, woraufhin sich ihre Augen weiteten.
    Moment mal. Wieder ergriff sie mein Gesicht. Sie haben dich aufgeklärt?
    Natürlich. antwortete ich argwöhnisch und wunderte mich darüber, dass sie sich alles andere als darüber freute. Hatten sie mir etwa eine andere Geschichte einreden wollen, die nicht der Wahrheit entsprach? Ich weiß alles. Bevor ich jedoch zu
ihm
gehe, will auf der Stelle mit Guztavol reden. Er hat mir noch so einiges zu erklären und eine Ohrfeige hat er auch verdient. Ich weiß nicht, warum du mir eine Lügengeschichte erzählst, Lucy, denn ich habe nicht vergessen, dass ich bloß Klamotten kaufen gehen wollte, als Guztavol mich absichtlich angefahren und mir die Beine gebrochen hat. Ares ist im Haus geblieben und er hat überhaupt nichts getan! Ich stampfte einmal mit meinem Fuß auf, bevor ich merkte, wie laut ich geworden war. Wieder musste ich mich beruhigen, was mir erst gelang, als Lucy verlegen einen Schritt zurück trat und die Tür ganz öffnete, um mein Handgelenk dann zu ergreifen und sich umzudrehen, damit wir hinaus auf einen langen, schmalen, leeren Gang gelangen konnten.
    Ich hatte eigentlich erwartet, dass es hier ein bisschen anders aussah, aber anscheinend befanden wir uns doch in einem Gefängnis. Jedenfalls deuteten all die dreckigen Zellen, an denen wir nun vorbeigingen, darauf hin. Sie waren allesamt leer und verstaubt und in keinem war ein Fenster zu sehen. Wahrscheinlich war dieser Ort unter der Erde errichtet worden. Wie aber konnte es dann möglich sein, dass in der kühlen Luft kein Gestank lag? War in den Zellen noch niemand gestorben? Es sah zudem nicht so aus, als würde man hier oft saubermachen.
    Ich wusste nicht, wieso, aber mir wurde plötzlich noch mulmiger im Bauch als ohnehin schon. Es wehte kein Wind hier drin und dennoch erschauderte ich auf einmal durch die Kälte, die mein Herz umhüllte, während ich an der zehnten Zelle vorbeiging.
    Mir war nicht bewusst, wieso ich meinen Kopf drehte, um hinein zu sehen, doch das, was ich sah, ließ meine Augen weiten. Meine Kinnlade klappte ein Stück nach unten. Ich hatte das Gefühl, alles in Zeitlupe geschehen zu lassen.
    In der hintersten Ecke dieser Zelle hatten sich zwei Personen hingekauert, die starr ins Leere blickten und sich nicht bewegten. Ihre Gesichter waren von schwarzem Dreck befleckt worden und sie hatten sich mit einer Wolldecke zugedeckt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher