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Dark Love 2

Dark Love 2

Titel: Dark Love 2
Autoren: Neslihan Dadas
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sodass ich nicht imstande war sie zu erkennen und trotzdem fühlte ich genau im gleichen Augenblick einen Schmerz, der durch die Kälte um mein Herz drang und sich dort direkt neben einem anderen Gefühl breitmachte, das mich ganz stark an die Liebe erinnerte.
    Ich verstand das nicht. Ich hatte diese Frau mit den zotteligen, blonden Haaren und den brünetten Mann, dessen Hand ihre fest umschlossen hatte, noch nie zuvor gesehen. Wie also konnte ich nach nur wenigen Sekunden schon etwas für sie empfinden? Warum waren sie hier unten? Was hatten sie verbrochen? Dass sie ein Paar waren, stand außer Frage. Es tat mir bloß weh sie in diesem erbärmlichen Zustand zu sehen und die Tatsache, wie gequält ihre Ausdrücke waren, ließ mich stehenbleiben und meine Hand aus Lucys Fingern wegreißen.
    Ich nahm kaum wahr, dass sie sich verärgert zu mir umdrehte und dann ihren Blick meinem folgen ließ, denn ich war vollkommen darauf fixiert diese beiden Personen zu erkennen, was mir jedoch nicht gelingen wollte.
    Makayla. sagte sie im Flüsterton und packte meine Hand nun fester, um sie eisern festzuhalten und mich weiter hinter sich her zu ziehen.
    Am liebsten hätte ich mich beschwert und sie gefragt, wer die seien, aber sie ließ mir keine Zeit dazu. Bevor die Zelle hinter uns zurückblieb erhaschte ich noch einen letzten Blick hinein und erschrak, als sie beide gleichzeitig ihre Augen aufrissen und ihre Köpfe anhoben, so als hätte man nach ihnen gerufen.
    Ihr Augenfarbe war silber gewesen.
Silber!
Es gab nur eine einzige Familie, die ich kannte, deren Augen die Farbe der Verfluchten hatten. Der Mann und die Frau waren natürlich Peter und Leah Valerius gewesen.
    Durch diese Erkenntnis vergaß ich zu atmen. Ständig blickte ich zurück nach hinten und schaffte es nicht mehr meinen Mund zu schließen.
    Die beiden waren am Leben.
    Oh Gott
, schoss es mir durch den Kopf. Ich war zu überrascht darüber, um aufzulachen. Stattdessen ging ich mit großen Augen weiter. Ares hatte mit recht daran geglaubt, dass mein Vater sie nicht schon längst getötet hat. Wenn der Rest der Familie das hier wüsste, würden sie alle einen Freudentanz machen. In allen würde wieder hoffnung aufflammen, so wie in mir jetzt gerade. Ich spürte klar und deutlich, dass es eine Möglichkeit geben musste, die Familie wieder zu vereinen.
    Wir stiegen eine lange steinerne Treppe hinauf und gelangten zu einer Stahltür, die uns von einer schwarz gekleideten Person mit weißen, langen Haaren geöffnet wurde, deren Augen violett waren. Ich zuckte kaum merklich zusammen, als wir an ihr vorbeigingen und einen weiteren Flur betraten, wo mir sofort wärmer wurde.
    Es lag keine Hitze in der Luft, aber der rote, saubere Teppich und die hellbraunen Wände, an denen viele Ölgemälde hingen, ließen mich hier viel wohler fühlen als unten im Kerker.
    Lucy machte keinen Halt, sondern schritt weiter, während ich mich erst einmal umschaute, sobald sie mich losgelassen hatte. An der Decke waren viele, kleine Lichter aufgehängt worden, die den Flur und die vielen Stahltüren hier erhellten. Befanden sich in den Räumen dahinter Hochsicherheitszellen oder waren das die Zimmer der Anhänger meines Vaters? Befanden wir uns noch immer unter der Erde? Waren wir in Las Vegas oder hatte Guztavol mich in eine andere Stadt gebracht? War mein Vater auch hier irgendwo? Warum suchte er mich nicht auf? Wollte er nicht, dass ich ihn sehe?
    Seufzend folgte ich Lucy, in der Hoffnung, dass Guztavol mir gleich ein paar Antworten geben würde. ich hatte keine Lust, mich schon wieder über einen langen Zeitraum hinweg mit unzähligen Fragen zu quälen.
    Guztavol hat mir aufgetragen, dich sofort zu ihm zu bringen, wenn du wach wirst. teilte sie mir mit, bevor sie die im Flur letzte Doppeltür öffnete und wir gemeinsam in einen hell beleuchteten Essenssaal eintreten konnten, dessen Wände und der Boden wie pures Gold schimmerten. Ganz hinten stand ein Büffet mit vielen Mahlzeiten und Getränken darauf. Ich hatte zwar einen bärenhunger und großen Durst, aber mein Blick glitt zunächst einmal über die Tische, die in langen Reihen aufgestellt waren und blieb letztendlich an der einzigen Person hier drin hängen, die sich vor sich hin pfeifend auf einen der Holzstühle gesetzt und die Beine auf dem Tisch übereinander gelegt hatte. Ich wusste nicht, wie es möglich sein konnte, dass seine langen Haare ihm zum ersten mal, seit ich ihn kannte, glatt über den Rücken fielen, denn bis vor
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