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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit
Autoren: Lara Möller
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verschwörerisch zu.
    Jesse konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Nguyens Augen weiteten sich auf die Größe von Suppentellern.
    „Du alter Geheimniskrämer!“ Er zog Jesse in eine innige Umarmung. „Beim nächsten Mal will ich ihn kennenlernen, verstanden?“
    „Natürlich.“ Jesse gab Nguyen einen Kuss auf die Wange. „Feiert noch schön!“ Ihm war nicht ganz klar, ob und wie er Devon mit seinen Freunden zusammenbringen wollte. Darüber würde er sich beizeiten Gedanken machen.
    Sylvia schlief inzwischen tief und fest. Irgendein Scherzkeks hatte ihr abgebrochene Brotstangen ins rechte Ohr und in die Nasenlöcher gesteckt. Jesse entfernte die Accessoires und versuchte erfolglos, sie zu wecken. In der Menge entdeckte er Gary und bat ihn, auf Sylvia aufzupassen. Gary versprach, sie später auf seiner Wohnzimmercouch unterzubringen. Er wohnte in der Nähe und es war sicherer, als sie in ein Taxi zu setzen. Nach einem raschen Abstecher zur Toilette trat Jesse mit der Jacke über dem Arm auf die Straße.
     
    Eine Handvoll Gäste wartete am Straßenrand müde auf ein Taxi.
    Von Devons schwarzem Alfa Romeo war nichts zu sehen.
Jesse holte das Handy hervor, um nachzuschauen, ob er einen Anruf verpasst hatte. Nein, keine Anrufe, keine Textnachrichten. Also setzte er sich abseits von den anderen Gästen auf eine niedrige Mauer und holte eine zerknüllte Zigarettenschachtel aus der Jackentasche. In zehn Minuten würde er sich Gedanken über ein Taxi machen. Er klemmte sich eine der verbliebenen drei Zigaretten zwischen die Lippen und wollte sie eben anzünden, als er eine bekannte Stimme hörte.
    „Vorsicht. Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen.“
    Jesse hob überrascht den Blick.
    Dashiell stand einige Schritte entfernt. „Bei mir brauchst du dir darüber allerdings keine Gedanken zu machen“, fügte der Vampir ironisch hinzu.
    „Hi!“, gab Jesse zurück und freute sich tatsächlich, Dashiell zu sehen. Sein Gesicht sah von Weitem vollständig geheilt aus.
„Muss ja eine tierisch geile Party sein.“ Dashiell schaute an ihm vorbei zum Eingang des Zentrums. „Vielleicht sollte ich kurz vorbeischauen.“
    „Wo ist Devon?“ Jesse zündete die Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.
    „Sein Wagen musste in die Werkstatt.“
    „Aha.“ Es fiel ihm schwer, Dashiell zu glauben.
    Der Vampir zuckte die Achseln. „Das ist meine Ausrede, und ich bleibe dabei.“ Irgendetwas an Dashiells Mienenspiel war merkwürdig. Jesse konnte nicht genau sagen, was es war.
    „Beweg dich, ich habe nicht ewig Zeit.“ Nach dieser charmanten Aufforderung wandte Dashiell sich um und ging.
    Jesse zog seine Jacke an und folgte ihm. Eine Querstraße weiter hielt Dashiell vor einem lädierten Jeep. Zumindest bei Fahrzeugen hatten sie offenbar einen ähnlichen Geschmack. Bevor Jesse einstieg, nahm er einen letzten Zug von der Zigarette und trat sie danach auf dem Bürgersteig aus. Sobald er sich angeschnallt hatte, gab Dashiell Gas. Er fuhr zügig, aber zivilisierter, als Jesse es erwartet hätte. Nach einigen Minuten des Schweigens wandte Jesse sich Dashiell zu. Eigentlich wollte er sich erkundigen, wie es ihm ging, doch die Frage blieb ihm im Hals stecken.
    Erst aus der Nähe wurde das dichte Geflecht von rötlichem Narbengewebe sichtbar, das jeden Quadratzentimeter von Dashiells Gesicht und Teile des Halses überzog. Die Reste von Haut, die zwischen den Narben zu erkennen waren, hatten eine graue Färbung und wirkten, als würden sie bei der geringsten Berührung abfallen.
    „Sexy, oder?“, bemerkte Dashiell sarkastisch. „Ich sehe aus wie Adonis.“
    Endlich wurde Jesse klar, was nicht mit Dashiells Mimik stimmte: Der Vampir hatte bisher weder gelächelt, gegrinst noch eine seiner Grimassen geschnitten.
    „Wird es verheilen?“
    „Sicher. Mit der Zeit.“
    Wie viel Zeit? Wochen? Monate? Jahre?
    Minutenlang war das Brummen des Motors das einzige Geräusch im Jeep. Jesse betrachtete die vorbeiziehenden Gebäude und kämpfte gegen die aufsteigende Müdigkeit an.
„Danke“, sagte Dashiell wie aus dem Nichts.
    Zuerst wusste Jesse nicht, was er meinte. Schließlich machte es Klick. Er warf dem Vampir einen raschen Seitenblick zu. Dashiell schaute stur auf die Straße.
    „Gern geschehen.“
    Eine Weile später bogen sie in eine von Palmen gesäumte Straße ein. Kurz darauf hielt Dashiell vor einem weißen Hochhaus mit schwarz verglasten Fenstern. Jesse betrachtete verwundert den monströsen Bau.
    „Und
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