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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit
Autoren: Lara Möller
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katholisch“, fügte er der Ordnung halber hinzu. „Total verblödet. Meine Schwester heißt Marija. Mich haben sie Noah genannt. Dabei wird mir auf Schiffen immer kotzübel.“ Er grunzte vergnügt, entzückt über den Witz, den er bereits eine Million Mal zum Besten gegeben hatte.
    Der Barkeeper schmunzelte. „Meine Mutter war in Ian Anderson von Jethro Tull verliebt. Den mit der Geige.“
    Noah kannte weder die Band noch den Musiker. „Keine Ahnung, Kumpel. Klingt aber cooler als ‚Meine Alten sind Jesus-Freaks’.“ Er leerte sein Glas und hatte es gerade abgesetzt, als seine Hosentasche vibrierte. Mit ungeschickten Fingern zog er das Handy hervor und klappte es auf. Marco hatte eine SMS geschickt. Mit dem Italiener und zwei Engländern wollte er sich in einigen Tagen in Adelaide treffen. Marco war bereits dort und hing in einem Laden namens Mars Bar ab. Noah grinste und drückte die Antworttaste.
    „Meine Gold Bar schlägt deinen Schokoriegel“, tippte er konzentriert in die Tastatur ein. Warum waren die Tasten bloß so verflucht klein? „Geile Braut aufgerissen. Da geht was!“ Er schickte die SMS ab und steckte das Handy wieder ein.
    Mit Marco und den Engländern wollte er über die Nullabor Plain bis nach Perth fahren. Den Pommies , korrigierte er sich. Pommies, ‚People of Motherland’. So nannten die Aussies spöttisch die Engländer. Jana, eine Deutsche, die er in Bondi Beach beim Surfen kennengelernt hatte, hatte immer ‚Pommies mit Ketchup’ gesagt und sich darüber halb totgelacht. Außer ihr und den anderen Deutschen hatte niemand den Witz verstanden. Noah seufzte. Kaum vorstellbar, dass er in einem Monat an der Uni sein würde. Er freute sich auf das Biologiestudium, keine Frage. Aber das Backpackerleben war großartig. Jede Woche woanders, alle Freiheiten der Welt haben, ständig neue Leute kennenlernen.
    Eine kühle Hand legte sich Noah in den Nacken. Er wandte träge den Kopf und schluckte. Was immer Soony auf der Toilette getan hatte, es war nicht zu ihrem Nachteil gewesen.
    Ihre enge, dunkelblaue Bluse schien noch praller gefüllt zu sein und ihre Lippen leuchteten tiefrot.
    „Ich dachte schon, du wärst abgehauen.“
    „Warum sollte ich das tun?“ Sie betrachtete ihn aus dunklen Mandelaugen. Etwas an diesem Blick stimmte nicht. Noah konnte es nicht einordnen und sah seine Felle davonschwimmen. „Alles klar?“
    Soony nickte. „Lass uns gehen.“
    „OK.“ Noah stemmte sich vom Tresen hoch und stand schließlich auf unsicheren Beinen. Irgendwann würde er die Weiber vielleicht verstehen. „Bye bye, Jethro. War cool, dich kennenzulernen.“
    Der Barkeeper nickte ihm zu und bedachte danach Soony mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck.
    „Sorry, Kumpel.“ Noah legte besitzergreifend den Arm um die Asiatin. „Diese Schönheit ist bereits vergeben.“
    Bevor Jethro etwas erwidern konnte, zog er Soony mit sich zum Ausgang. Er führte sie die steile Treppe zur Straße hoch und hielt am Treppenansatz inne. Es nieselte leicht und ein unangenehmer Wind wehte. September war nicht der beste Monat für einen Aufenthalt in Melbourne. Das Wetter spielte verrückt und man konnte innerhalb weniger Stunden Frühling, Sommer und Herbst erleben. Zumindest half ihm die Kühle, einen klareren Kopf zu bekommen.
    „Was möchtest du jetzt machen, meine Schöne?“
    Noah wusste, was er machen wollte.
    Soony kuschelte sich eng an ihn. „Hast du einen Vorschlag?“
    Hatte er? Eine plötzliche Eingebung brachte Noah zum Grinsen. Endlich war ihm der perfekte Ort eingefallen.
     
     

Das Blut rann warm und dickflüssig durch ihre Kehle.
    Der metallische Geschmack brachte sie zum Würgen, doch der Schmerz in ihren Gliedern zwang sie, weiterzutrinken.
    Mit jedem Schluck zitterte sie weniger. Seine Fingernägel hatten tiefe Kratzspuren auf ihren Armen hinterlassen. Jetzt wehrte er sich nicht mehr. Sie zog ihn fester an sich, trank in tieferen Zügen. Bald. Bald würde der Moment kommen.
    Sie hatte es zu lange hinausgezögert. Hatte gewartet, bis es sie fast zerriss. Sie versuchte es, wieder und wieder. Es gab kein Entkommen. Der Durst ließ sich nicht beherrschen. Er ließ sich nicht bitten. Er kroch in ihre Eingeweide. Wurde stärker und stärker. Bis er sich in einen Feuersturm verwandelte.
    Sein Herzschlag war kaum noch zu spüren. Dann setzte er aus. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden.
    Gleich, gleich!
    Eine Welle der Euphorie durchströmte sie, als das Leben aus seinem Körper wich. Der
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