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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit
Autoren: Lara Möller
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er Devons Stimme dicht neben sich hörte.
    Jesse schaute auf seine Jacke in Devons Hand und verspürte keinerlei Verlangen, sie anzuziehen, nachdem sie auf Dashiells Gesicht gelegen hatte. Aber mit nacktem Oberkörper wollte er nicht durch die halbe Stadt fahren. Also streifte er die Jacke widerwillig über und zog den Reißverschluss bis zum Hals zu.
    „Wir sollten verschwinden.“ Devon wirkte unverändert angespannt, doch zumindest hatten seine Augen wieder ihre graubraune Färbung.
    Jesse nickte und setzte sich ans Steuer des Pick-Ups. Im Außenspiegel beobachtete er, wie Devon ein Handy aus der Jackentasche holte und telefonierte.
    Vermutlich teilte er seinen Artgenossen mit, wo die Vampire zu finden waren.

 
    Kapitel 25
     
    Devon fuhr so schnell, wie es der Verkehr und seine schwindenden Sinne erlaubten. Er sah die helle Welt jetzt durch einen Tunnel, dessen Ränder unscharf waberten. Sein Körper erwärmte sich allmählich und seine Muskeln versteiften. Als würde er von innen heraus versteinern. Die Tagwache an Jesses Krankenbett und der Spaziergang in der Sonne hatten ihn nachhaltiger geschwächt, als er gedacht hätte. Er musste trinken und sich ausruhen. Das Innere des Wagens roch nach dem Blut, mit dem Jesses T-Shirt durchtränkt war. Es sollte den Heilungsprozess in Dashiells Körper beschleunigen. Damit sein Gesicht nicht für Jahre entstellt blieb. Devon wünschte sich jetzt, er hätte es stattdessen getrunken.
    An einer roten Ampel glitt sein Blick zum Rückspiegel.
    Jesses Pick-Up war direkt hinter ihm.
    Wie kann man bloß so eigensinnig sein!
    Devon verspürte wieder die Verärgerung über Jesses törichte Entscheidung, ihnen zu folgen. Er hatte wissentlich sein Leben aufs Spiel gesetzt! Obwohl er am eigenen Leib erfahren hatte, was es bedeutete, einem Vampir in die Quere zu kommen!
    Ohne Jesse wäre Dashiell nicht mehr zu helfen gewesen.
    Devon wandte den Kopf und betrachtete seinen Freund, der reglos auf der Rückbank lag. Wenn Dashiell erfuhr, wer ihn gerettet hatte, würde er vor Wut in die nächste Tischkante beißen.
     
    Endlich erreichten sie das Versteck und fuhren in die schützende Tiefgarage. Während Devon Dashiell von der Rückbank hob, öffnete Jesse die Tür zum Treppenhaus. Devon versuchte, seine Sinne taub zu machen gegen den Blutgeruch, der von Dashiell aufstieg. Gleich waren sie in der Wohnung. Dort gab es jede Menge Blut. Er eilte an Jesse vorbei und war froh, keine Hand freizuhaben, um nach ihm zu greifen.
    Jesse folgte Devon in einigem Abstand die Treppe hinauf.
    Bleib weg.
    Devon wusste nicht, ob er es gesagt oder gedacht hatte.
    Er spürte, wie sich seine Eckzähne Millimeter für Millimeter aus dem Zahnfleisch schoben.
    Bleib weg von mir.
    Vor der Tür zum Versteck blieb er stehen.
    „Der Schlüssel ist in Dashiells Hosentasche.“ Devon wandte den Blick ab. Weil er wusste, dass seine Augen nicht mehr ihre normale Farbe hatten.
    Jesse stand jetzt direkt neben ihm. Sein Herz schlug schnell, während er nach dem Schlüssel suchte. Nervosität und Angst stiegen von ihm auf.
    Er hat Angst vor mir. Devon kämpfte gegen das Verlangen an. Ich würde dir nie etwas tun!
    Plötzlich spürte er deutlich die Nähe eines anderen Vampirs. Sein Artgenosse hatte eben das Gebäude betreten. Menschen waren bei ihm. Wie viele, konnte Devon nicht sagen. Er schaute zu Jesse und sah ihn erschrocken zurückweichen.
    „In die Wohnung!“, befahl er.
    Jesse gehorchte sofort. Sobald die Wohnungstür hinter ihm zugeklappt war, legte Devon Dashiell auf dem Boden ab.
    Er hörte jetzt vier Herzschläge. Vier Sterbliche, die zügig die Treppe hinauf kamen. Der Vampir folgte ihnen. Er war alt und mächtig.
    Ich weiß, wer dort kommt.
    Devon hatte kaum zu Ende gedacht, als ein Aborigine in mittleren Jahren den Hausflur betrat. Er trug einen dunklen Anzug und eine dunkle Krawatte. Die Hände hatte er in den Taschen eines beigefarbenen Mantels vergraben.
    Sebastian.
    Der Herrscher der Stadt gab sich persönlich die Ehre.
    Wie hatte er sie gefunden?
    Nach einigen Schritten blieb der Aborigine stehen und betrachtete Devon mit einer Mischung aus Neugier und Verärgerung. Hinter ihm betraten vier Männer den Flur.
    Jeder hatte eine Armbrust im Anschlag. Ihre Herzen pochten ruhig und gleichmäßig.
    Devon trat Sebastian entgegen. Sie trafen sich in der Mitte des Flurs, in gebührendem Abstand zueinander.
    „Ich hasse es, mich nach Sonnenaufgang um geschäftliche Angelegenheiten zu kümmern“, teilte ihm
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