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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)
Autoren: Tabita Lee Spencer
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mich beschwörend an. »Ich werde mich von Miley trennen, ich verspreche es dir, und dann …« Sie unterbricht sich abrupt, denn hinter ihr tauchen Miley und Rudy auf. Sie haben die Nacht, nach unserer Flucht vom Friedhof, hier verbracht, aber jetzt sollten wir die beiden wirklich loswerden. Miley hat einen unglaublich besitzergreifenden Blick drauf. Wortlos gehe ich zum Spülbecken und lasse den Wasserstrahl direkt in meinen Mund laufen. Wie jetzt, Dawna will sich von ihrer großen Liebe trennen? Um derenwillen sie gestern bereit gewesen war, die größte vorstellbare Scheiße zu machen, einen Dämon zu entbannen? Dawna steht so dicht neben mir, dass sie mich hin und wieder berührt und mir dadurch das Wasser ins Gesicht spritzt.
    »Kat und Miss Anderson sind noch da«, flüstert sie und starrt dabei auf die Veranda hinaus. »Du weißt, was sie wollen.« Ihr Blick schweift zu Miley.
    »Ein Platz am Feuerchen?«, frage ich laut, während ich den Wasserhahn abdrehe, und lasse ihre Aussage, dass sie sich von Miley trennt, unkommentiert. Die zwei Frauen haben echt einen Sprung in der Schüssel. Helfen erst Lilli-Thi und ihren Kumpanen und dann wollen sie weiter bei uns wohnen. Unvorstellbar. »Die trauen sich was.« Meine Stimme hört sich dumpf an, weil ich mir das Gesicht an einem Geschirrtuch abtrockne. »Die kommen jetzt einfach hier rein, oder wie?«
    Ich hebe meinen Kopf und unsere Blicke treffen sich.
    »Indie. Bitte«, flüstert Dawna und sieht mich hypnotisierend an. »Ich darf ihn ihnen nicht ausliefern.«
    Ich kann an ihrem Hals sehen, wie ihre Schlagader pulsiert. Kräftig und schnell. Sie spricht nicht weiter, starrt jetzt auf die Küchentür, ihr Gesichtsausdruck verändert sich plötzlich. Von panisch zu wild entschlossen, dann packt sie Mileys Hand, zieht ihn zur Hintertür und schiebt ihn und Rudy hinaus. Ich werfe hastig das Geschirrtuch auf den Tisch. Miley ist das beste Druckmittel, um Dawna dazu zu zwingen, das Engelstor zu öffnen. Und wenn ich raten darf, was Dawna sich gerade zusammengereimt hat, dann meint sie, dass dieser Zusammenhang Kat und Miss Anderson eben in dem Moment auch aufgefallen ist. Ich habe keine Ahnung, was wir den zweien entgegensetzen können. Ich habe keine Ahnung, wer die beiden sind, was sie vorhaben und welche Tricks sie auf Lager haben. Aber eins ist klar, sie wissen, dass wir wissen, dass sie nicht die Guten sind. Dass sie nicht die normalen durchgeknallten Engelssuchenden sind, als die sie sich ausgegeben haben. Dass sie irgendetwas im Schilde führen, von dem wir nicht das Geringste wissen.
    »Wieso sonst sollten sie noch da sein?«, scheint Dawna zu wispern, während sie ihre Hand auf die Türklinke legt.
    Um uns zu schützen, was sonst, will ich sagen. Weil der bescheuerte Rag seine Aggressionen nicht unter Kontrolle hat, deswegen. Der hätte mich gestern doch glatt allegemacht und dann wär’s aus gewesen für Azrael. Nix mit auf die Welt kommen und die Herrschaft übernehmen. Ohne meine Seele hat er verloren.
    Dawna reißt die Küchentür auf, direkt davor stehen die zwei Frauen. Das einzige Geräusch, das man hört, ist der Reißverschluss, den Kat gerade nach unten zieht. Die ungemütliche Stille dehnt sich in die Länge. Kat sieht nicht Dawna an, sondern mich. Ihre Augen verengen sich ein wenig, sie strahlt jede Menge Aggression aus. Nichts mehr mit der freundlichen, gesprächigen Kat. Jetzt bereue ich keine Sekunde lang, mit dem Leichenwagen den Ford Bronco gerammt zu haben. Im Gegenteil, ich finde es richtig schade, dass nicht noch ein paar Stoßstangen und Kotflügel davongeflogen sind.
    »Wir müssen los«, sagt Dawna im patzigen Tonfall, während sie mit ihrer noch freien Hand die meine packt.
    Die Worte hängen in der Luft, zwischen uns, wir wissen, was es bedeutet. Keine Gesprächsbereitschaft. Die Blicke von Kat und mir verhaken sich, mein Herzschlag explodiert auf einmal.
    Du kannst mir nichts, denke ich und verenge auch ein wenig die Augen. Verpiss dich einfach. Ich hab dich durchschaut, kapiert, mit einschleimen ist nichts mehr. Was meint ihr eigentlich, wer ihr seid!
    Kats Augen werden noch eine Spur dunkler, wenn das überhaupt geht, und mir ist nicht klar, wie ich sie jemals sympathisch finden konnte. Kat ist eine Kämpferin. Ihre glatte kaffeebraune Haut liegt samtig über stahlharten Muskeln. Ihre seidige dunkle Stimme geht einem runter wie Öl, aber ihre freundlichen Worte sind nichts als Show. Und wenn ich raten dürfte, was sie auf ihrem
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