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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)
Autoren: Tabita Lee Spencer
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entgegenneigt. Ich weiß es. Die Sonne wird aufgehen. Bald.
    »Und Samael«, füge ich hinzu.
    Ich kann mich kaum mehr konzentrieren. Ein so starkes Kribbeln läuft durch meinen Körper, dass alle Gedanken wie weggepustet sind. Ich spüre Mileys Hüften auf meinen und schließe die Augen. Ich will nur noch, dass er mich küsst, dass wir endlich das tun, zu dem wir bestimmt sind. Schon immer. Granny muss es gewusst haben. Sie muss doch gewusst haben, dass ich Miley lieben werde und dass wir uns nicht dagegen wehren können. Vielleicht hat sie Indie und mich auch deswegen weggeschickt. Sie hat gespürt, dass er es ist. Er und nur er. Und niemand sonst. Seine Hände gleiten nach oben, bis sie auf meinen Schultern liegen. Dann umfasst er mein Gesicht und ich öffne die Augen. So nah ist er, dass er nur den Kopf senken müsste, um mich zu küssen.
    »Du sollst dich doch nicht mit so gefährlichen Jungs einlassen«, sagt er, »hat dir das deine Granny nicht beigebracht?«
    Seine Stimme ist rau und voller Verlangen. Sein Atem vermischt sich mit meinem, wir atmen diese Feuchtigkeit ein, sind durchtränkt von ihr, benommen. Mileys Haar glänzt schwarz und ringelt sich im Nacken. Er ist auch nicht mehr der, der er einmal war – er ist ein Mann und kein Junge und ich weiß, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Wir sind zu weit gegangen. Viel zu weit. Wir können nicht umkehren. Er lässt mein Gesicht los und hebt mich hoch und drückt mich gegen die Wand. Mühelos, und ich schlinge meine Schenkel um ihn. Jetzt bin ich nur noch ich. Dawna. Die fremde Dawna, die mir bald vertrauter sein wird als die, die ich einmal war.
    »Und du bist nicht gefährlich…«, flüstere ich zurück.
    »Das habe ich nicht gesagt …«
    Seine Lippen streifen über meine Stirn und meine Schläfen und dann finden sie endlich meine Lippen. Meine Gedanken stoppen und Bilder fließen durch meinen Kopf. Die Engel auf ihren Motorrädern. Samael. Auf dem Rücken überkreuzte schwarze Flügel. Und Lilli-This Lachen. Ihr endloses Lachen, über mich und über meine schrecklich hoffnungslose Liebe. Und trotzdem lasse ich mich in mein Gefühl fallen und erwidere Mileys Kuss. Bald geht die Sonne auf. Glühend rot wandert sie dem Horizont entgegen.

2
    Indie

    I ch wache davon auf, dass die Küchentür aufgerissen wird. Schlagartig bekomme ich Kopfschmerzen. Vergeblich versuche ich, den Traum festzuhalten, aus dem ich gerade hochgeschreckt bin. Ein Traum von Vincenta, der Schwester meiner Ururgroßmutter Victoria, hat sich wie ein Albtaum auf meine Brust gesetzt. Wir sind die Hüterinnen. Wir beugen uns nicht, sagte sie, das schwarze Kleid bauschte sich im Wind, ihr Blick auf etwas gerichtet, das hinter mir war. Etwas, das wahnsinnige Angst in ihr auslöste. Ich gebe dir meine Seele nicht, höre ich es weit entfernt. Es klingt vertraut, aber doch fremd. Ich gebe sie dir nicht …
    Mein Blick fällt auf Dawna, die mitten in der Küche steht und deren Gesichtsausdruck eine Mischung aus Panik und Entschlossenheit ist. Zwischen meinen Traum und sie schiebt sich der Gedanke an Gabe, verdrängt alles Negative aus meinem Kopf. Denn nichts ist mehr so wie gestern. Bis zum gestrigen Tag dachte ich, Gabe würde sich immer für die Engel entscheiden und nie für mich. Aber er hat sich zwischen mich und Rag gestellt, er hat sich für die andere Seite entschlossen, für die Seite des Lichts und nicht die der Dunkelheit. Du und ich, denke ich an seine letzten Worte gestern, bevor er dann von den Schüssen der Comtesse vertrieben wurde.
    »Miley muss weg«, wispert mir Dawna zu. »Der Leichenwagen muss weg. Komm schon.«
    Sie sieht aus, als hätte sie gerade geduscht, und in ihrer Stimme schwingt ein Unterton, den ich nicht an ihr kenne. Ist es Panik? Ja, Mädchen, denke ich und mit diesem Gedanken bin ich wieder brutal im Hier und Jetzt. Genau das sollten wir auch haben. Panik. Riesige Panik. Mega-turbo-gigamäßige Panik. Denn gestern haben wir Samael, den Boss der bösen Engel, entbannt. Er sitzt irgendwo, in welcher Gestalt auch immer, und versucht, die gefallenen Engel wieder um sich zu vereinen. Ihnen einen Auftrag zu geben. Nicht irgendeinen Auftrag. Den Auftrag, uns, die Hüterinnen des Lichts, zu zwingen, das Engelstor zu öffnen, um dem Bösen auf die Welt zu helfen. Um Azrael auf die Welt zu helfen, damit er die Schöpfung vernichten kann.
    Er braucht deine Seele, Indie, wispert es tief in mir drin.
    »Komm schon. Wir dürfen jetzt nichts falsch machen.« Sie sieht
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