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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt
Autoren: Carter Brown
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1
     
    Sie stand nur noch mit einem Fuß
in der Wanne, beugte sich nach vorn und griff nach einem Badetuch. Ich schloß
die Badezimmertür hinter mir, lehnte mich dagegen und sah ihr bewundernd zu.
    Sie war klein und dunkelhaarig
und richtete sich langsam auf. Ihre dunklen Augen blickten mich eher überrascht
als erschrocken an. Sie hatte eine phantastische Figur. Ihre Brüste waren klein
und fest, und ich konnte machen, was ich wollte, aber der banale Vergleich mit
kleinen Äpfeln ging mir nicht aus dem Kopf. Ihre Hüften waren schmal und
seidenglatt, ihre schlanken Beine verjüngten sich zu zierlichen Fesseln und
kleinen, wohlgeformten Füßen.
    »Wer sind Sie ?« fragte sie ungehalten.
    »Mein Name ist Boyd«,
informierte ich sie. »Sie können mich Danny nennen. Und Sie sind Suzy Lakeman .«
    »Was wollen Sie ?«
    »Sie.«
    Mit einer schnellen Bewegung
stieg sie aus der Wanne, griff das übergroße Badetuch auf dem Stuhl und hüllte
sich schnell darin ein. Zu spät erkannte ich, daß ich es gleich aus ihrer
Reichweite hätte bringen sollen, als ich in das Badezimmer kam; aber man kann
nicht immer an alles denken, selbst wenn man die Firma »Boyd=Enterprises«
persönlich ist.
    Suzy Lakemans dunkle Augen blitzten für einen Augenblick auf, während sie mich feindselig
musterte. »Wer hat Sie beauftragt ?« fragte sie dann.
    »Ihr Vater«, antwortete ich.
»Wer sonst?«
    »Und was sollen Sie mit mir
anfangen ?«
    »Sie in seine liebevollen Arme
zurückbringen .« Ich grinste. »So hat er sich
jedenfalls ausgedrückt .«
    »Wie haben Sie mich gefunden ?«
    »Das ist eine lange und alltägliche
Geschichte«, antwortete ich. »Wollen Sie noch etwas anziehen, bevor wir gehen?
Vielleicht noch ein Badetuch oder so etwas?«
    Sie bedachte mich mit einem
schnellen, berechnenden Blick. Dann lächelte sie und spielte wieder die
Gelassene. »Sind Sie an Geld interessiert, Mr. Boyd ?« Ihr Ton war um eine Schattierung zu gelassen.
    »An was sonst ?« erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    »Ich bezahle Ihnen doppelt soviel wie mein Vater«, sagte sie eifrig. »Dafür brauchen
Sie nur zu verschwinden und zu vergessen, daß Sie mich je gesehen haben .«
    »Wie sollte ich das können ?« fragte ich sie. »Der Anblick, wie Sie aus der Badewanne
stiegen, wird mich für den Rest meines Lebens in meinen Träumen verfolgen .«
    »Ich meine es ernst«,
entgegnete sie eisig.
    »Ich auch«, versicherte ich
ihr. »Abgesehen davon, wenn ich Sie nicht Ihrem alten Herrn zurückbringe, wird
er mich als einen unfähigen Idioten bezeichnen; und das sehr laut. Und die
Leute werden auf ihn hören. Das wäre für mein Geschäft nicht gut, besonders
nicht für ein Geschäft von meiner Sorte .«
    Lakemans Tochter musterte mich kühl.
Ihr Blick war wieder berechnend, und diesmal versuchte sie es auf eine andere
Tour. Das übergroße Badetuch glitt langsam von ihrer Schulter, und sie machte
erst dann einen Versuch, es aufzuhalten, als das Stück Stoff über ihre Hüfte
rutschte.
    »Sind Sie wirklich überzeugt,
daß wir nicht doch irgendwie ein Geschäft machen können, Mr. Boyd ?« fragte sie sanft.
    »Sie führen mich in Versuchung,
mein Schatz«, gab ich zu, »aber nichts zu machen .«
    »Na schön«, sagte sie mürrisch.
»Ich werde mich anziehen .«
    Ich öffnete die Badezimmertür
und schlenderte hinter ihr her durch das Wohnzimmer in das Schlafzimmer hinein.
    »Wie ist es Ihnen überhaupt
gelungen, unbemerkt hier einzudringen ?« fragte sie,
während sie sich mit aufreizender Sorgfalt abtrocknete.
    »Das reinste Kinderspiel«,
sagte ich. »Genau wie im Kintopp.« Ich zog einen sechs mal drei Zoll großen Zelluloidstreifen aus meiner Jackentasche und zeigte ihn ihr.
»Praktisches Ding; wird mit jedem Schloß fertig .«
    Suzys Mundwinkel zogen sich
nach unten. »Und womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie gerade nicht hinter mir
her sind? Haben Sie einen Würstchenstand und vertreiben nebenher, um auf Ihre
Kosten zu kommen, Marihuanazigaretten ?«
    »Nicht nebenbei, sondern als
Beilage zu den Würstchen«, erklärte ich ihr. »Aber inzwischen müßten Sie längst
trocken sein. Wann wollen Sie sich endlich etwas anziehen ?«
    »Wenn Sie aus dem Zimmer
verschwinden .«
    Ich schüttelte unnachgiebig den
Kopf. »Nichts zu machen, Schatz. Ich werde doch nicht im Wohnzimmer warten, und
inzwischen steigen Sie aus dem Fenster und verschwinden über die Feuertreppe.
Ziehen Sie sich an, solange ich hier bin. Oder aber ich bringe Sie im Badetuch
nach Hause. Mir
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