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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter
Autoren: Monica Davis
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Magie war erloschen.
    Kitana nahm das Schmuckstück in die Hand und flog so nah zu Daniel, dass ihn ihre Haare am Kinn kitzelten, als sie den Anhänger küsste. Plötzlich glühte der Stein hellblau auf.
    Wieso ist er nicht mehr rot? , dachte Daniel.
    Kitana lächelte. Das liegt an der Engelmagie. »Trage das Auge immer bei dir, mein Sohn. Es wird dich beschützen.« Sie fuhr ihm ein letztes Mal über den Kopf und schwebte zu James. Ihr Gesicht wurde noch weicher. Mit dem Daumen wischte sie eine Träne von seiner Wange. Sofort ergriff er ihre Hand und wisperte: »Kitana.«
    Sein Dad sah aus, als ob er sie gleich an sich reißen wollte. Kitana schien das auch zu befürchten, denn sie entzog ihm sanft ihre Hand. »James …«, flüsterte sie, und Daniel hörte die Liebe aus ihrer Stimme heraus.
    »Ich hätte niemals gedacht, dich noch einmal zu sehen.« Mehr Tränen sammelten sich in den Augen seines Vaters, und ein gequälter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. »Du fehlst mir so sehr.«
    »Wir hatten so wenig Zeit«, sagte sie, »doch es waren die schönsten Jahre meines Lebens.« Sie flog höher, in den weißen Strudel hinein. Ihre dunklen Haare wirbelten durcheinander.
    »Geh noch nicht!« James stand auf und streckte die Hand nach ihr aus, konnte Kitana aber nicht mehr erreichen.
    »Wir werden uns eines Tages wiedersehen.« Lächelnd schaute sie in die Runde, dann winkte sie James. »Sei nicht traurig, Liebster. Du hast Anne. Sie ist eine wunderbare Frau, und ihr beide seid füreinander geschaffen. Das wart ihr schon immer, doch das Schicksal hat euch lange warten lassen.« Sie seufzte leise. »Ich weiß, dass ihr gut auf unsere Kinder aufpassen werdet.« Der Wolkenstrudel saugte sie tiefer hinein; Kitana wurde kleiner und kleiner, aber ihre Stimme war nach wie vor gut zu hören.
    »Geht zu Anne. Sie kommt fast um vor Sorge.« Durch das Wolkenportal sah Daniel, wie Anne in der Hütte am Fenster stand und hinausschaute. Die Hand hatte sie gegen das beschlagene Glas gelegt. Schneite es in Kanada?
    »Du hast immer einen Platz in meinem Herzen!«, rief James Kitana zu.
    »Ich weiß. Du auch in meinem.« Sie war verschwunden. Nur das kreisende Wolkenportal war noch da. Es senkte sich auf die Erde herab, sodass sie alle bequem hindurchsteigen konnten.
    »Es bringt euch zu Anne«, hörte Daniel schwach Kitanas Stimme.
    Froh, schnell nach Hause zu kommen, nahm Daniel Vanessas Hand. Er fühlte sich seltsam leer. Hatte er tatsächlich alle Fähigkeiten verloren? Probeweise versuchte er, einen kleinen Energieball auf seiner Handfläche zu erschaffen. Es klappte nicht. Fassungslos starrte Daniel auf seine Hand.
    Seine Kräfte waren also tatsächlich das Opfer gewesen, wie Blondie vorhergesehen hatte. War er jetzt ein ganz normaler Mensch?
    James trat neben ihn und flüsterte: »Keine Fähigkeiten?«
    Daniel nickte.
    »Ich auch nicht, zumindest im Moment. Der Kampf hat mich ziemlich geschwächt.« James atmete tief durch. »Lasst uns endlich hier verschwinden!« Er bedeutete Marla, zuerst mit Mike durch das Tor zu gehen. Sie sahen, wie die beiden in der Hütte ankamen, Anne sich zu ihnen umdrehte und die zwei umarmte. Anne winkte ihnen, also konnten sie auch zu ihnen hersehen.
    »Jetzt ihr beide«, sagte James zu Daniel und Vanessa.
    Gerade als Daniel einen Fuß in das Portal setzen wollte, rief eine energische Stimme: »Halt!«
    Daniel wirbelte herum und schubste dabei Vanessa durch das Tor. Sie landete auf der anderen Seite in Mikes Armen.
    Ein Schatten löste sich aus der Dunkelheit – Obron! Marlas Vater wirkte immer noch erschöpft, doch er sah entschlossen aus. Seine Kiefer mahlten.
    »Was willst du?«, fragte Daniel scharf. »Du hast versprochen, uns nicht zu folgen!« Verdammt, jetzt waren sie machtlos. Obron würde sie mit Leichtigkeit vernichten. Ob er fühlte, dass Daniel kein Dämon mehr war und sich auch James im Moment nicht verteidigen konnte? Daniel versuchte, eine mentale Verbindung zu Obron herzustellen, aber es gelang ihm nicht.
    »Ich hab versprochen, euch nicht zu folgen, um das Zepter an mich zu reißen. Ich bin nur gekommen, um zu sehen, was aus meiner Tochter wird.« Obron blieb vor dem Strudel stehen und schaute hinein. »Da gibt es noch etwas«, sagte er zu Daniel, ohne den Blick von Marla zu wenden. »Das Orakel hat dich zum zukünftigen Herrscher gewählt. Du musst deine Aufgabe annehmen.«
    Marla starrte nur zurück, während Mike sie fest im Arm hielt.
    »Ich will nicht. Ich danke ab«, erwiderte
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