Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter
Autoren: Monica Davis
Vom Netzwerk:
Daniel spürte ihre Herzschläge in seinem Körper, fühlte ihre Emotionen – die Angst und die Aufregung. Ein Tosen brauste in seinen Ohren auf, gleich einem Sturm, und das Zepter saugte unerbittlich alles aus ihm heraus, wonach es greifen konnte.
    Mehr Energie strömte durch seine Arme in das Artefakt. Daniel dachte nur noch an Marla, an die Vernichtung des Giftes und die Heilung ihres Körpers. Du wirst leben, Schwester!
    Das Zepter wurde glühend heiß. Daniel war versucht, es loszulassen. Als würde es sich dagegen sträuben, Gutes zu tun. Es leuchtete intensiver, ja schon so grell, dass Daniel die Lider zusammenkneifen musste.
    James und Mike krallten ihre Finger in den Kiesweg, Vanessa rutschte gegen ein Gebüsch und hielt sich daran fest.
    Daniel stellte sich direkt vor Marla, die immer noch auf der Hecke vor der Statue lag.
    Das Licht sammelte sich in einer schwebenden Kugel über dem Schlangenkopf. Es glich einer Miniatursonne. Dort verharrte die Kugel kurz und schoss dann direkt durch Marlas Nase in ihren Körper. Eine goldene Aura bildete sich um ihre Gestalt, hüllte sie ein, pulsierte und zog sich wieder zurück. Schreiend bäumte sich Marla auf, als eine grüne Wolke ihrem Mund entwich. Wie tausend kleine Fliegen stob sie in die Nacht und war verschwunden.
    Marla schnappte nach Luft, die Lider weit aufgerissen. Kein Blut lief mehr aus ihrem Mund, kein Rasseln war zu hören. Daniel spürte: Sie war geheilt.
    Das orkanartige Tosen war auf einen Schlag vorbei, ebenso der Energiefluss. Daniel fühlte sich urplötzlich abgrundtief erschöpft. Er wankte, erfüllt von Erleichterung, wobei ihm schwarz vor Augen wurde. Das Zepter hörte auf zu vibrieren und erlosch. Daniel sah James und Mike reglos am Boden liegen.
    Sein letzter Gedanke war: Hab ich sie gerettet? , als ihm der Stab aus der Hand glitt und er den Weg auf sich zukommen sah …
    Als Marla die Augen aufschlug, beugte sich ihre Mutter über sie. Lächelnd streckte Marla den Arm nach ihr aus und ließ eine schwarze Haarsträhne durch ihre Finger gleiten. Sie fühlte sich an wie kühle Seide.
    Ihre Mutter war bei ihr, und das zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Hinter Kitana war ein gigantischer Wolkenstrudel am Nachthimmel zu erkennen, gleich einem Tor. Es war ein Tor in den Himmel. Würde ihre Mutter sie nun mitnehmen? Hatte ihre Qual endlich ein Ende?
    Marla fühlte sich schwach, doch sie hatte keine Schmerzen mehr. Ja, jetzt war es wohl so weit.
    »Mama«, hauchte sie.
    Kitana nahm ihre Finger und drückte sie an ihre Wange. »Mein Kind …«
    Ist meine Zeit nun gekommen? , wollte Marla fragen, aber es war so anstrengend, zu sprechen.
    Lächelnd schüttelte Kitana den Kopf. »Dein Leben hat eben erst angefangen.«
    Ich werde nicht sterben? , dachte sie.
    »Schon, aber nicht heute und nicht in nächster Zeit.«
    Marla atmete schwerfällig ein. Ich mag nicht mehr herumgeschubst oder gequält werden. Ich bin so müde.
    »Jetzt wird sich alles ändern, mein Kind. Du bist keine Dämonin mehr, sondern ein ganz normaler Mensch.« Zärtlich streichelte Kitana über ihre Hand.
    Ich bin ein Mensch? Warum? Ohne magische Fähigkeiten würde doch alles nur noch schwerer werden!
    Kitana schmunzelte. »Xandros’ Gift hat alles Dämonische in dir ausgelöscht. Nur so konnte er sichergehen, dass du daran stirbst und du dich nicht selbst oder jemand anderes dich heilen konnte.« Kitana seufzte leise. »Natürlich wirst du ab und zu kämpfen müssen, das bringt das Leben mit sich, aber du hast Menschen um dich, die dich unterstützen werden, weil sie dich lieben.«
    Eine Frage brannte ihr auf der Seele. Liebt Vater mich?
    »Vielleicht auf seine Weise. Soweit man bei einem Dämon von Liebe sprechen kann. Er hat dich immer vor den anderen beschützt, nicht nur aus Eigennutz, auch wenn ihm das selbst nicht bewusst war. Daher war er so erzürnt, als er erfahren hat, wie Metistakles dich misshandelte. Obron hat ihm nur deshalb deine Erziehung überlassen, weil er Angst hatte, zu weich mit dir umzugehen und vor den anderen als Schwächling dazustehen.« Kitana hob den Kopf und nickte, als ob in der Dunkelheit jemand verborgen stand, den nur sie sehen konnte.
    Du bist viel zu gütig, Mama.
    Kitana lächelte. »Eine Engeleigenschaft.« Sie küsste Marla auf die Stirn und wich vor ihr zurück.
    Bitte geh nicht. Marla streckte erneut die Hand aus, doch sie war zu schwer und sackte auf ihren Bauch. Ich hab noch so viele Fragen an dich.
    »Einige wird James dir beantworten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher