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Der kleine Drache Kokosnuss und seine Abenteuer

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss und seine Abenteuer
Autoren: I Siegner
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Erstes Abenteuer
    Der Wal Kasimir
    D ie Erde ist eine Kugel. Eine nicht ganz runde, etwas holperige Kugel allerdings, ungefähr wie ein Kürbis. Auf der Erdkugel gibt es viel Wasser, das sind die Weltmeere. Die Weltmeere sind so riesig, dass die Menschen noch nicht jeden Winkel darin erforscht haben.
    So gibt es mitten in den Weltmeeren Inseln, die kaum ein Mensch kennt. Auf einer dieser Inseln leben Wesen, von denen jeder schon gehört oder gelesen hat. Aber gesehen hat sie noch niemand. Das ist die Insel der Drachen.
    Auf dieser Insel hat es gerade viele Tage lang geschneit. Alle erwachsenen Feuerdrachen sind zur Sommerinsel in die warme südliche Südsee geflogen. Die Feuerdrachenkinder aber sind zurückgeblieben, denn sie können noch nicht fliegen. Den ganzen Winter über müssen sie in der Drachenflugschule das Fliegen üben.

    »Das ist ungerecht!«, hat Kokosnuss protestiert, als er seine Eltern die Reisetaschen packen sah.
    »Sei nicht traurig, Kokosnüsschen«, entgegnete Mette.
    Mette ist die Mutter von Kokosnuss. Und Magnus, sein Vater, sagte tröstend: »So ist das nun mal, wenn man noch nicht fliegen kann. Lerne fliegen, dann kannst du beim nächsten Mal mit zur Sommerinsel.«

    Fliegen lernen ist das Schwierigste überhaupt. Der kleine Drache Kokosnuss strengt sich furchtbar an, aber heute schafft er es nur fünf Drachenschritte weit.
    Toller Winter, denkt Kokosnuss.

    Nach dem Unterricht bei der alten Fluglehrerin Proselinde geht Kokosnuss hinunter zur Bucht. Missmutig lässt er sich in den Schnee fallen. So was Blödes, denkt er: Den ganzen Winter über muss ich hier Fliegen üben, dabei ist es in der südlichen Südsee bestimmt viel schöner! Kokosnuss stellt sich vor, wie warm es dort ist und wie lecker das Eis dort schmeckt.

    Lange träumt Kokosnuss so vor sich hin und hat schon fast den Geschmack von Schokoladeneis auf der Drachenzunge, als sich plötzlich das Wasser vor ihm teilt.
    Etwas ganz Großes schwimmt direkt auf ihn zu. Kokosnuss erschrickt und macht einen Sprung rückwärts: »Ein Riesenfisch!«, flüstert er.
    »Nein, nein«, sagt das große Tier, »ich bin kein Fisch. Ich bin ein Wal.«
    »Ein Wal ist doch auch ein Fisch!«, sagt Kokosnuss.

    »Aber nein, Fische können unter Wasser atmen. Wir Wale brauchen Luft und müssen deshalb zum Atmen immer auftauchen. Doch wir können die Luft sehr lange anhalten«, sagt der Wal, und dann fügt er hinzu: »Ich heiße Kasimir.«
    »Kokosnuss.«
    »Wie bitte?«, fragt Kasimir.
    »Kokosnuss. So heiße ich.«
    »Merkwürdiger Name für einen Drachen.«
    »Mein Vater sagt, ich war bei meiner Geburt gerade so groß wie eine Kokosnuss. Deshalb wurde ich so genannt.«
    »Ach, so ist das«, sagt Kasimir, und plötzlich wird er ganz traurig: »Sag, Kokosnuss, kannst du mir helfen? Ich komme allein nicht mehr aus der Bucht heraus. Ein Eisberg hat sich vor den Ausgang geschoben.«

    Kokosnuss überlegt. Hm, ein Eisberg, hm. Dann schnippt er mit den Fingern und ruft: »Eis und heiß wird Wasser, stimmt’s?«
    »Äh, ja, stimmt«, antwortet Kasimir, aber so ganz verstanden hat er es nicht.
    Schnurstracks marschiert Kokosnuss zu dem Eisberg. Funkelnd und glitzernd wie ein Diamant liegt er im Wasser. Kokosnuss holt tief Luft und speit einen gezielten Feuerstrahl auf das Eis.
    Sogleich beginnt es zu schmelzen. Zuerst nur ein
paar Tropfen, aber als Kokosnuss noch mehr Feuer speit, fließt immer mehr Wasser vom Eisberg ins Meer, bis nur noch eine kleine Eisscholle übrig ist.
    Kasimir strahlt: »Toll, Kokosnuss! Dafür hast du einen Wunsch frei!«
    Da muss Kokosnuss nicht lange nachdenken: »Bringst du mich in die südliche Südsee, zur Sommerinsel der Drachen?«
    »Hm, wir können es versuchen«, sagt Kasimir. »Stell dich auf meinen Rücken!«
    Aber als Kokosnuss mit beiden Füßen auf Kasimirs Rücken steht, macht es blubb, und der Wal geht unter, als wäre er aus Stein. »Oh!«, ruft Kokosnuss erschrocken und schwimmt ans Ufer zurück.
    »So geht es nicht«, sagt Kasimir. »Du bist zu schwer für mich.«
    »Geht es dann überhaupt nicht?«, fragt Kokosnuss ganz verzweifelt.
    »Lass mich mal überlegen«, sagt Kasimir und taucht ab. Lange bleibt er unter Wasser.

    »Ich hab’s!« ruft er, als er endlich wieder auftaucht. »Hol ein langes, dickes Seil und zwei Holzstämme! Damit müssten wir es schaffen.« Kurz darauf steht Kokosnuss wackelig auf zwei Baumstämmen und hält sich an dem Seil fest. Das andere Ende hat sich Kasimir zwischen die Zähne
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