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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache
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reißt dir den Arsch auf für ein Department, das dir deinen Einsatz nicht dankt. Das ist dein Leben.«
    »Ich werde das erwähnen, wenn es um meine nächste Gehaltserhöhung geht«, erwiderte Bentz und stieg aus. Die Nacht war kühl, und der Wind, der vom Fluss herüberwehte, brachte einen Vorgeschmack auf den Winter mit sich.
    »Ich sage doch nur, dass du ein Leben brauchst, Mann. Deine Tochter geht aufs College, und du solltest dir ein bisschen Spaß gönnen.«
    »Ich hab jede Menge Spaß.«
    »Dass ich nicht lache!«
    »Gute Nacht, Montoya.« Er knallte die Beifahrertür des Ford Crown Victoria zu und ging ins Haus. Eine Frau. Ja, sicher, das wäre die Lösung für seine Probleme. Im Erdgeschoss ergriff er die Abendzeitung und die Post, dann stieg er die Treppe zu seinem Apartment im ersten Stock hinauf. Was wusste Montoya schon?
    Gar nichts. Absolut nichts.
    Bentz hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass Frauen nur Probleme machten, und er war bei einer Meisterin in die Lehre gegangen: Jennifer.
    Schön.
    Intelligent.
    Höllisch sexy.
    Seine Frau.
    Die eine Frau, der er sein Herz geschenkt hatte. Die einzige Frau, der er erlaubt hatte, es zu brechen, und das hatte sie getan – und zwar mehr als einmal. Mit ein und demselben verfluchten Kerl. Er schloss die Tür auf und schaltete das Licht an.
    Der alte Song von B.B.King ging ihm durch den Kopf.
    Hurt me once, shame on you.
    Hurt me twice, shame on me.
    Er schleuderte seine Schlüssel auf den Schreibtisch, zog die Jacke aus und riss sich die Krawatte herunter. Jetzt konnte er ein Bier und eine Zigarette gebrauchen. Aber keine Frau. Das Problem war nur, dass er allen dreien abgeschworen hatte. Auf dem Anrufbeantworter waren keine Nachrichten. Montoya hatte recht. Er hatte kein Sozialleben. Er trainierte verbissen am Boxsack, der im ehemaligen Schlafzimmer seiner Tochter hing. Er war nicht mal Mitglied einer Bowling-Mannschaft oder eines Golfklubs. Segeln und Jagen hatte er schon vor Jahren aufgegeben, genau wie Pokern und Jim Beam.
    Rick krempelte die Ärmel hoch, ging zum Kühlschrank und starrte auf den kläglichen Inhalt. Selbst der Tiefkühler, in dem für gewöhnlich ein paar Fertigmahlzeiten für die Mikrowelle lagen, war leer. Er schnappte sich eine Dose alkoholfreies Bier und riss den Deckel auf, dann stellte er den Fernseher an. Ein Sportreporter ratterte die Spielergebnisse des Tages herunter, während die Höhepunkte in Schnellfeuergeschwindigkeit über den Bildschirm flimmerten.
    Bentz machte es sich in seinem Sessel bequem und sagte sich, dass Montoya meilenweit danebenlag. Er brauchte kein Sozialleben. Er hatte seine Arbeit, und dann gab es noch Kristi, seine Tochter, selbst wenn sie aufs College in Baton Rouge ging. Er blickte aufs Telefon und überlegte, sie anzurufen, doch er hatte sich erst letzten Sonntag gemeldet und gespürt, dass sie genervt gewesen war. Sie hasste es, wenn er in ihren neu gewonnenen Freiraum eindrang, und führte sich auf, als würde er sie überwachen.
    Schließlich wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zu, wo gerade die Highlights des Spiels der Saints vom Montagabend gezeigt wurden. Er würde sich ein Sandwich beim Po-Boy-Laden zwei Blocks weiter holen und dann ein wenig Papierkram aufarbeiten. Er musste noch mehrere Berichte schreiben. Außerdem gammelten noch ein paar offene Fälle vor sich hin, auf die er mal einen Blick werfen müsste. Konnte ja sein, dass er beim ersten, zweiten, dritten oder vierten Durchgang etwas übersehen hatte.
    Er hatte jede Menge zu tun.
    Montoya täuschte sich. Bentz brauchte keine Frau.
    Und er war sich ziemlich sicher, dass niemand eine brauchte.
     
    Olivia mochte den Rechtsanwalt nicht. Hatte ihn nie gemocht und würde ihn niemals mögen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie ihre Großmutter einem Mann hatte trauen können, der ein so offensichtlicher Betrüger war. Ramsey John Dodd, der RJ genannt werden wollte, war so ölig wie Grannie Gins Brathühnchen und doppelt so fett.
    »… damit wäre der Nachlass abgewickelt, die Steuern und Gebühren sind bezahlt, sämtliche Erben sind ausgezahlt worden. Wenn Sie das Haus verkaufen möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.« Auf der anderen Seite des überdimensionalen Schreibtisches in diesem Rattenloch von Büro legte Ramsey John seine dicklichen Hände zusammen und tippte die Fingerspitzen gegeneinander. Hinter ihm, gefangen zwischen der Jalousie und dem einzigen Fenster, surrte eine frustrierte Fliege gegen das
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