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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache
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Baumbestand entlang der Straße zu erkennen war.
    Sie verspürte einen Knoten im Magen.
    Das Feuer.
    Lieber Gott.
    Noch vor den Feuerwehrleuten oder der Polizei wusste sie, dass sich irgendwo in dem höllischen Inferno der Leichnam einer Frau befand – der Frau, die sie in ihrer Vision gesehen hatte.

[home]
Kapitel drei
    O h, oh.« Reuben Montoyas Stimme klang wie eine Unheil verkündende Totenglocke.
    Bentz blickte von dem Stapel Papiere auf, als sein Partner, bewaffnet mit zwei Pappbechern voll Kaffee, durch die halboffene Tür seines Büros schlüpfte.
    Er reichte Bentz einen Becher, dann lehnte er sich gegen den Aktenschrank und ließ den Blick durch die Tür und vorbei an dem Labyrinth aus Großraumarbeitsnischen und Schreibtischen zum Treppenhaus wandern.
    »Was ist?«, fragte Rick hinter dem Papierberg hervor, der niemals kleiner zu werden schien. Verbrechen war ein großes Geschäft in New Orleans.
    »Ärger.«
    »Es gibt immer Ärger.«
    »Nein, du verstehst mich nicht, die Verrückte ist wieder hier.«
    »Wieder?«, hakte Bentz nach und blickte durch die offene Tür, um das Objekt von Montoyas Interesse in Augenschein zu nehmen: eine zierliche Frau mit ungebändigten goldenen Locken, die Zielstrebigkeit ausstrahlte. In verblichenen Jeans und einem Sweatshirt der New Orleans Saints, das schon bessere Tage gesehen hatte, marschierte sie schnurstracks auf Bentz’ Büro zu.
    »Sie hat Brinkman angerufen und behauptet, sie sei eine Hellseherin, die Morde sieht, bevor sie stattfinden«, erklärte Montoya.
    »Und was hat Brinkman gesagt?«
    »Was er immer sagt: ›Unsinn.‹ Er glaubt nicht an so einen Scheiß.«
    In diesem Augenblick kam sie in den Raum gestürmt. Ihre geröteten Wangen und das vorgereckte Kinn drückten zornige Entschlossenheit aus. Ihre Augen, die von der Farbe edlen Malt Whiskeys waren, durchbohrten Bentz.
    »Detective Bentz?«, fragte sie ohne einen Blick in Montoyas Richtung.
    »Ja. Der bin ich.«
    »Gut. Ich muss mit Ihnen reden.«
    Bentz erhob sich halb und deutete auf Montoya. »Das ist Detective Reuben Montoya, mein Partner.«
    »Reuben
D.
Montoya. Ich nenne mich Diego«, fügte Montoya hinzu.
    Bentz hob eine Augenbraue.
Diego?
Seit wann denn das? Oh … seit eine schöne Frau das Zimmer betreten hatte. Montoya mochte diese Frau vielleicht für eine Irre halten, doch das minderte keinesweg sein Interesse an ihr – natürlich nicht –, es war der typische Modus Operandi seines jüngeren Partners, wann immer eine gutaussehende Frau in der Nähe war. Offenbar unabhängig von ihrem mentalen Zustand – und seinem gestrigen Gerede über Monogamie zum Trotz. Montoyas männlicher Radar war immer in Alarmbereitschaft. Doch diese Frau warf kaum einen zweiten Blick in seine Richtung.
    Bentz streckte ihr die Hand entgegen. »Ich habe in der
Times-Picayune
über Sie gelesen«, sagte sie.
    Großartig. Noch eine Bürgerin, die ihn für einen gottverdammten Helden hielt.
Obwohl man ihr zugutehalten musste, dass sie ihren Blick geradewegs auf Bentz gerichtet hielt und Montoyas Flirtversuch keinerlei Beachtung schenkte. Ihr Griff war überraschend fest. »Sie sollten nicht alles glauben, was Sie lesen.«
    »Keine Sorge, das tue ich nicht.«
    Er bedeutete ihr, Platz zu nehmen. »Was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Einen Mord.«
    Zumindest redete sie nicht um den heißen Brei herum. Er zog einen Notizblock unter einem Stapel halbfertiger Berichte hervor. »An wem?«
    »An einer Frau.« Sie ließ sich auf den Stuhl fallen, und er bemerkte die dunklen Ringe der Erschöpfung unter ihren Augen, die kleinen Fältchen in ihren Mundwinkeln. Ein schwacher Duft nach Jasmin war mit ihr ins Zimmer geweht. »Er hat sie Cecilia genannt, doch sie sagte, so heiße sie nicht … und ihren richtigen Namen hat sie ihm nicht gesagt.«
    »Wem?«
    »Dem Mörder«, erklärte sie und starrte Rick an, als wäre er schwer von Begriff.
    »Warten Sie – noch mal von vorn. Sie sind Zeugin des Mordes an einer Frau geworden, ist das richtig? Sie waren vor Ort?«, erkundigte er sich.
    Sie zögerte, bevor sie antwortete. »Nein.«
    »Nein?«
    »Aber ich habe den Mord gesehen.«
    Wunderbar. Genau das, was er für einen guten Start in den Tag brauchte. Bentz klickte mit seinem Kugelschreiber. »Wo hat der Mord stattgefunden, Miss –?«
    »Benchet. Ich bin Olivia Benchet, und ich weiß nicht, wo der Mord stattgefunden hat … aber ich habe jemanden gesehen, eine Frau um die fünfundzwanzig, schätze ich, die ermordet wurde.«
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