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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache
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ermordet worden.
Vater John.
Der Mörder, der besessen gewesen war von Dr.Sam und ihrer Sendung, ein Sadist, der seine Opfer gezwungen hatte, rote Perücken zu tragen, damit sie so aussahen wie Dr.Sam, der vorab verfasst hatte, was die armen Frauen zu sagen hatten, und der darauf beharrte, dass sie Buße taten für ihre Vergehen … Genauso wie es der Priester in ihrer Vision getan hatte, als er verlangte, dass sein Opfer um Gnade und Vergebung flehte.
    Olivias Blut gefror zu Eis.
    Zunächst ein Mann, der sich selbst »Vater John« nannte, und jetzt ein Priester.
    Sie musste mit Detective Bentz reden. Und zwar sofort. Niemand anders auf der Polizeistation hatte ihr wirklich zugehört – alle hatten sie bloß als Irre abgetan. Aber sie war den Spott gewohnt. Vielleicht war Rick Bentz anders. Vielleicht würde er ihr zuhören.
    Er musste ihr zuhören.
    Sie ließ die Decke fallen und griff nach ihrer Jeans und einem Sweatshirt, das sie über den Bettpfosten gehängt hatte, dann nahm sie eine Schachtel Ibuprofen vom Nachttisch. Sie schluckte zwei Tabletten und hoffte, sie würden ihr Kopfweh mildern. Sie musste klar denken können, wenn sie erklärte, was …
    Olivia warf sich den Riemen ihrer Handtasche über die Schulter, schlüpfte in die Mokassins und rannte die Treppe hinunter. Hairy S. flitzte ihr nach. Als sie an dem Bücherregal im Erker an der Eingangstür vorbeistürmte, verspürte sie einen Luftzug – einen kalten Hauch auf ihrer Haut, etwas Böses.
    Abrupt blieb sie stehen. Blickte aus dem Fenster. Der Hund knurrte, die Haare in seinem Nacken sträubten sich. Wieder hörte sie durch das geöffnete Fenster das Rascheln von trockenen Blättern und den Wind, der durch die morschen Zweige fuhr. War es Einbildung, oder befand sich jemand da draußen … lauerte in der Dunkelheit?
    Angst durchfuhr sie. Sie ging ans Fenster, spähte durch den Nebel hinaus in die Finsternis, doch sie sah niemanden. Die Nacht war plötzlich still, der Wind hatte sich gelegt.
    Sie warf das Fenster zu, verriegelte es und schloss die Vorhänge. Jetzt war nicht die Zeit für Spukereien. Doch auf Höhe des Bücherregals fühlte sie es erneut: einen eiskalten Schauder.
    Du reagierst hysterisch. Hör auf damit, Livvie!
    Ihr Atem ging flach, die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf, und ihr war, als befände sich jemand mit ihr im Zimmer. Sie fing ihr Abbild in dem Spiegel neben dem Bücherregal auf und schauderte. Ihr Haar war durcheinander und ungekämmt, ihr Gesicht blass unter den Sommersprossen, ihre Lippen schienen blutleer. Sie sah so verängstigt aus, wie sie sich fühlte.
    Trotzdem … Sie musste gehen. Olivia fasste in ihre Handtasche und griff nach dem Schlüsselring, nahm den längsten, schärfsten Schlüssel zwischen die Finger, als wäre er eine Waffe, dann ging sie zur Haustür. Hairy S. folgte ihr, den Schwanz zwischen die Hinterbeine geklemmt.
    »Du musst hierbleiben«, beharrte sie, doch als sie die Tür öffnete, sauste der kleine Mischling hinaus und durch die herabgefallenen Blätter zu ihrem zerbeulten Ford Ranger. Olivia schloss die Haustür hinter sich, blickte über die Schulter und lief zur Auffahrt, wo der Hund winselnd an dem Wagen hochsprang. »Na schön, hüpf rein.« Sie öffnete die Fahrertür, und Hairy S. hechtete auf seinen Lieblingsplatz neben der Beifahrertür, wo er seine kleinen Füße aufs Armaturenbrett stemmte und mit heraushängender Zunge hechelte. »Das wird keine Spazierfahrt«, sagte Olivia, während sie zurücksetzte, um zu wenden. Die Scheinwerfer strahlten in die Dunkelheit. Niemand lauerte in den Schatten, keine finstere Gestalt versteckte sich hinter den Korbmöbeln auf der Veranda. Vielleicht hatte ihr ihre blühende Phantasie mal wieder einen Streich gespielt.
    Das musste es sein. Doch ihr Herz hämmerte immer noch wie wild.
    Sie legte den Gang ein. Rumpelnd schoss der Ranger nach vorn und ließ den Kies aufspritzen. Die von Sumpfzypressen und kleinen Palmen gesäumte Zufahrt war lang und gewunden und führte über eine kleine Brücke auf die Hauptstraße.
    Bis New Orleans dauerte es mit dem Wagen gut zwanzig Minuten. Sie fuhr mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit, doch sie wollte keinen Ärger mit der Polizei bekommen. Nein. Sie wollte Bentz. Er war sicher noch nicht im Dienst, aber sie würde warten. So lange es eben dauerte.
    Auf der Straße Richtung Süden sah sie einen Lichtschimmer am Horizont auflodern – einen blassorangefarbenen Schleier, der durch den dichten
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