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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache
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über die Interstate fahre.«
    »Könnte gefährlich sein.«
    »Das stimmt, es ist gefährlich. Und es ist … eine Riesenqual, anderen Leuten davon zu erzählen und zu versuchen, es ihnen verständlich zu machen. Sie dazu zu bringen, mir zu glauben.«
    »Es ist eine gewaltige Überwindung für die meisten von uns Normalsterblichen«, pflichtete ihr Bentz bei.
    Hinter ihr gab sich Montoya alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, aber das Funkeln in seinen dunklen Augen sprach Bände. Er nahm einen Schluck Kaffee.
    »Es klingt verrückt, das habe ich doch bereits zugegeben«, sagte Olivia. Sie wirkte so zart und fehl am Platz auf der Polizeistation, die, wenngleich es noch nicht acht Uhr am Morgen war, einem Bienenkorb glich. Durch den Türspalt sah Bentz Beamte und Zivilpersonen, hörte Gesprächsfetzen und gedämpftes Gelächter und beobachtete, wie mehr als ein Verdächtiger zur Aussage vor einen der Schreibtische geführt wurde. Diese Frau gehörte nicht hierher.
    Sie sackte auf ihrem Stuhl zusammen und rieb sich die Schultern, als wäre ihr kalt bis auf die Knochen, obwohl es im Raum stickig war und so heiß, dass Bentz das Fenster geöffnet hatte. Die Geräusche der erwachenden Stadt drangen herein – Autos fuhren mit summenden Reifen vorbei, Motoren dröhnten, Tauben gurrten und schlugen auf einem höher gelegenen Sims mit den Flügeln.
    Olivia strich sich mit ihren langen Fingern übers Kinn. »Ich hätte nicht hierherkommen sollen«, sagte sie wie zu sich selbst. »Ich wusste, dass Sie mir nicht glauben würden … aber ich musste es versuchen.«
    »Detective Montoya, vielleicht könnten Sie einen Kaffee für Ms. Benchet besorgen?«
    »Das ist nicht nötig«, widersprach sie, aber Montoya war bereits zur Tür hinaus.
    Olivia beugte sich vor, als könnte sie Rick nun, da sie allein waren, vertrauen. »Sie müssen mir glauben, Detective Bentz. Eine Frau ist heute in den frühen Morgenstunden ermordet worden. Bestialisch. Ich habe es gesehen.«
    »Auch wenn Sie nicht dort waren.«
    »Das ist richtig. Ich habe es mit meinem inneren Auge gesehen.«
    »Während Sie geschlafen haben.«
    »Es war kein Traum!«, beharrte sie mit Nachdruck, weniger verärgert als vielmehr verzweifelt. »Ich kenne den Unterschied.« Montoya kehrte mit einem Pappbecher Kaffee zurück. »Der Priester hat sie gefoltert und …«
    »Der Priester?«, unterbrach Montoya sie und reichte ihr die Tasse. Seine anmaßende Arroganz bröckelte. »Der Mörder war ein Priester?«
    »Ja. Er trug ein Ornat. Eine Soutane.«
    Ein missmutiger Ausdruck trat auf Bentz’ Gesicht, als ihm klarwurde, warum sie sich an ihn gewandt hatte. Er ließ den Kugelschreiber aufs Papier sinken und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Lassen Sie mich raten. Sie haben gelesen, dass Montoya und ich im letzten Sommer den Fall mit dem selbsternannten katholischen Geistlichen gelöst haben, deshalb dachten Sie, wir würden darauf anspringen. Weil wir ja sozusagen Experten auf diesem Gebiet sind und Sie einen Priester gesehen haben.« Er versuchte, nicht sarkastisch zu klingen.
    »Das hatte ich gehofft«, gab sie zu und blickte dabei so unschuldig drein, dass er den unerwarteten Drang verspürte, ihr zu glauben. Doch er wusste es besser.
    »Oh, ich verstehe«, sagte sie, und ihre bernsteinfarbenen Augen sprühten. »Sie glauben, ich hätte darüber gelesen, und weil ich nichts Besseres zu tun habe, bin ich mal eben mit einer wilden Geschichte über einen Priester hereingeplatzt, um mir ein bisschen Aufmerksamkeit zu sichern, meine ›fünfzehn Minuten oder Sekunden an Ruhm‹?«
    Er gab keine Antwort.
    »Also wirklich, wer würde denn so etwas tun?«
    »Ms. Benchet …«
    »Sparen Sie sich die gönnerhafte Tour. Mir ist durchaus bewusst, wie eigenartig sich meine Geschichte anhört, das können Sie mir glauben, aber ich habe diesen Mord gesehen, und zwar so deutlich, als wäre ich selbst in dem kleinen Badezimmer gewesen!«
    »Im Badezimmer?«, fiel ihr Montoya erneut ins Wort.
    »Dort ist es passiert. Dort hat ein Priester, ein Mann, der sein Leben angeblich Gott geweiht hat, eine Frau umgebracht, die er zuvor ans Waschbecken gekettet hatte.«
    Montoya zog eine Augenbraue hoch. »Also, Ms. Benchet …«
    »Nennen Sie mich bitte Olivia.«
    »Nun, Ms. Benchet – Olivia –, haben Sie den Mörder erkannt?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. »Er trug eine Maske – eine Art schwarze Skimaske, die seinen Kopf ganz bedeckte.«
    »Wir
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