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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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nicht locker. „Hab ich schon, aber die sagten, sie habe das Gebäude seit gestern nicht mehr verlassen. War sie nicht auch in dem OP, als die Sache mit Ethan passierte?“ Sie setze ein süffisantes Grinsen auf. „Ist doch merkwürdig, findest du nicht auch? Ich meine, wenn man nach so einer Schicht wie gestern endlich Feierabend hat, dann macht man doch das man nach Hause kommt.“
Barker zuckte mit den Schultern. „Ich kann nicht den Aufpasser für jeden hier spielen, frag einfach eine der anderen ob sie eine Doppelschicht machen will.“
    „Die würden sich eher die Pulsadern aufschneiden, als mir einen Gefallen zu tun, das weißt du.“ Sie setzte wieder ihren engelsgleichen Gesichtsausdruck auf und begleitete ihn den Gang runter zu einem der dort stehenden Kaffeeautomaten. „Ich dachte eigentlich immer, dass du deine Schäfchen unter Kontrolle hast.“
    Bevor er etwas erwidern konnte, schlüpfte sie an ihm vorbei und warf einige Münzen in den Schlitz. „Wie ich hörte hast du Brian einen kleinen Besuch abgestattet.“
    „Wem?“
    „Dem fetten Pathologen unten im Keller – die Assistenzärzte nennen ihn den Buckligen“, sie fischte sich ihren Cappuccino raus, machte eine schwungvolle Drehung und brachte den dampfenden Inhalt des Bechers dicht an ihre Lippen.
    „Was willst du?“, kommentierte Barker ihr klettenartiges Aufbegehren.
    „Nichts – ich bin halt nur etwas neugierig. Aber das scheint nicht nur mir so zu gehen.“ Sie fuhr sich mit ihrer Zunge über den an ihren Mundwinkeln hängen gebliebenen Schaum und sah Barker dabei unterwürfig an. „Der Bucklige hat mir die Leiche gezeigt, also was geht hier vor?“
    In Gedanken eine Hand um den Hals von Syzmoore, die andere um den Hals dieser verfluchten Frau, fühlte er das Blut in seinen Ohren rauschen. „Auf Station vier warten einige Patienten darauf, dass man ihnen einen Einlauf verpasst. Hättest du nicht Lust?“
    Sie schleuderte den Kaffeebecher samt Inhalt vor seine Füße. „Erstaunlich, dass du noch immer der festen Überzeugung bist, in diesem Schuppen die Nummer 2 zu sein. Soll ich dir was sagen.“
    Barker ignorierte die Furie und machte sich wieder auf den Weg. In einem Punkt hatte sie Recht – die Neugierde war ein Aspekt, der sie beide verband. Der leichte Druck des in seiner Tasche befindlichen Flugtickets, festigte diese Überlegung.
    Margie sah ihm finster nach. „Du bist ein Nichts“, vollendete sie ihren vorherigen Satz. „Hörst du – ein Nichts.“
    Als sie die entgegen gesetzte Richtung einschlug, prallte sie mit einer der jungen Schwesternschülerinnen zusammen. „Da vorne hat jemand Kaffee verschüttet, bring das in Ordnung“, fauchte sie, und zog, ohne die junge Frau eines weiteren Blickes zu würdigen, weiter.

    *

    Als er den dunklen Mantel der Bewusstlosigkeit abstreifte, erklomm sich seiner trockenen Kehle ein befreiender Aufschrei. Sein Brustkorb bäumte sich auf, machte die Konturen der Rippen sichtbar.
    Kalt, war sein erster Gedanke, es ist kalt. Er öffnete die Augen, blickte an sich herab. Er war nackt, jemand hatte ihn seiner Kleider beraubt. Wer? Erst jetzt wurde ihm gewahr, dass er sich in keinem Bett befand. Kein Krankenhaus.
    Er stützte sich auf. Die Handflächen zuckten bei der Berührung des Bodens zurück. Wie Eis. Er richtete sich auf, machte ein paar Schritte, und blieb mit offenem Mund stehen.
    Es war eine Halle – kuppelartig, einem riesigen Gewölbe gleichkommend. Roter, sich bis in den schmalsten Winkel, vorwagender Marmor, beherrschte das Gesamtbild. Seine Füße scharrten unruhig über die raue Fläche. Ein durchgehendes Schwarz, welches wie aus einem Guss wirkte. An den Rändern schien er mit dem roten Gestein zu verwachsen. Kein Bruch. Alles wirkte wie eine Einheit.
    Was für die Wände galt, machte auch vor dem sich im Zentrum dieses Gebäudes befindlichen Kasten nicht halt. Ein Kasten? Ethan trat näher. Der Kasten entpuppte sich, als geometrisch perfekt abgestimmter Würfel cirka 3 Yards im Durchmesser. Innerhalb der Augenhöhe war ein schmales Gitter eingelassen.
    Er trat näher, hielt aber immer wieder an, und warf besorgte Blicke um sich. Seine Füße schmerzten, sogen die Kälte förmlich in sich auf und machten seinen Gang zu einer Tortur.
    Du träumst, dachte er immer wieder, das muss ein Traum sein. Vor seinem inneren Auge manifestierten sich die Züge des Tätowierten. Der Wahnsinnige ... war er hierfür verantwortlich?
    Ethan drehte sich einmal um die eigene Achse.
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