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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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dominierte Sichtweise, in eine verschwommene Transparenz getaucht. Sein Angreifer hielt sich direkt über ihm. Als er der Farbgebung, welche seinen Folterknecht umfing gewahr wurde, entrang sich seiner Kehle ein verwirrtes Schnarren. „Eine Schwester?“, krächzte er und fing sich dafür gleich den nächsten Tritt ein.
    „Die Karte“, verlangte sie kalt.
    „Schrank ... über dem Bett ...“ Mitchel hatte die Augen verschlossen und hielt schützend die Arme vor dem Unterleib.
    Er hörte wie sie sich von ihm entfernte. Ein Knarren deutete vom öffnen des alten Schrankes. Er streckte einen Arm aus. Fühlte den fusseligen Teppich und zog sich ein Stück vor.
    „Wohin des Weges?“
    Er sank schnaubend zu Boden. Spürte das Vibrieren ihrer näher kommenden Schritte.
    „Der dunkle Palast wird wieder auferstehen“, drang es in seinen Schädel, „der fleischgewordene Schmerz giert nach Vollkommenheit und muss die Reise antreten.“
    Er wollte etwas erwidern, aber aus seinem ausgetrockneten Mund drang nur mehr ein Pfeifen.
    „Erbärmlich“, fauchte es auf.
    Nachdem Ted Mitchels Schädel den sich wiederholenden Tritten nichts mehr entgegenzusetzen hatte und sich die heraus gelösten Knochensplitter bis tief ins Gehirn gebohrt hatten – verweilte sein Mörder einen kurzen Moment über der verübten Gräueltat. Die Sicherheitskarte leicht in der Hand wiegend, kehrte sie der noch warmen Leiche den Rücken zu und machte sich auf den Weg zu ihrer nächsten Verabredung.

    *

    „... scheinen sich die anfänglichen Gewaltakte innerhalb der letzten Tage verzehnfacht zu haben. Die Statistiken zeigen auf, dass ein Großteil der verübten Taten keinerlei Grund aufwiesen und eher an Wahnsinn, als an ...“
    Murphy drehte den Schieber des Autoradios energisch weiter, und lauschte zufrieden dem neu eingestellten Sender. Der marode Jeep knatterte einen kleinen Hügel hoch und verscheuchte dabei einige Kängurus, welche ganz in der Nähe der Straße am grasen gewesen waren. Er bedachte die davon hüpfenden Tiere mit nachdenklichem Blick. Genoss die ihm hier gebotene Schönheit der Natur und stellte sich das Leben als Einsiedler gar nicht mal so schlimm vor. Statt Dämonenjäger würde er sich den Titel eines altehrwürdigen Eremiten zulegen. Und wenn es irgendwo auf, dieser vom Chaos gebeutelten Welt Probleme gab, konnten sie sich einen anderen Deppen suchen.
    „... Murphy ... kannst du mich hören“, beendete die krächzende Stimme des Funkgerätes die fein ausgelegte Fantasie und katapultierte ihn wieder zurück ins hier und jetzt. „...Murphy ...?“
    Er schnappte sich die Sprechapparatur. „Hier Murphy - Hank bist du es?“
    „... Wo bist du ...?“ Trotz der Interferenzen, hörte Murphy einen fast ängstlich klingenden Ton raus. „Alles in Ordnung bei euch?“
    „... kurz nachdem du weg bist, bekamen wir einen Anruf von einer der Farmen“, Hank pausierte kurz, „...es ging um sein Vieh ...“
    Murphy hielt den Wagen an, in seinen Augen blitze mit einem Mal eine beunruhigende Essenz auf. „Was ist passiert?“
    Rauschen. Im Hintergrund glaubte er eine schreiende Frau zu hören.
    Er drückte das Mikro dicht gegen den roten Bart. „Hank. Was ist passiert?“
    „... Wir sind...“, knisterte es aus den Lautsprechern, „Mathew wollte keine Zeit verlieren ...“. Es gab wieder eine Pause. „... David ... er ist tot – sie haben ... gewartet ...“
    Murphys Blick wurde kalt. Er drehte den Zündschlüssel, fuhr an und wendete. „Wo bist du? Wer ist da bei dir?“
    „... Schule ... wir haben uns verbarrikadiert ... aber ...“
    Das Geschrei im Hintergrund wurde zunehmend lauter. Ein Schuss hallte auf.
    „Hank? – Hank!“ Er ließ das Funkgerät fallen, fixierte die Straße und drückte das Pedal durch.

    *

    Hank McCoy, fuhr auf dem Absatz herum und riss in der Bewegung das Funkgerät mit sich. Es gab ein schepperndes Geräusch, das im schrillen Geschrei der Kinder unterging. Sein Blick wanderte zu dem rauchenden Gewehr, welches in den zitternden Händen von Kathrin Stevens ruhte.
    Ihre schreckgeweiteten Augen starrten geradewegs auf die Tür, in welcher nun ein etwa faustgroßes Einschussloch klaffte. Ein cirka acht jähriges Mädchen hatte sich an ihr Bein geklammert, es wirkte apathisch.
    Hank stieß einen weinerlichen Fluch aus. Das Funkgerät würde vorerst nicht mehr senden, soviel war klar. Er zog seinen Dienstrevolver und legte ebenfalls auf die Tür an. „Hast du etwas gehört?“, raunte er Kathrin
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