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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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Hosentaschen erfühlte er ein zusammengeknülltes Stück Papier. Er zupfte es vorsichtig auseinander und musste zu seinem Erstaunen feststellen, dass es sich um ein Flugticket handelte.
    „Was haben Sie da?“, kreischte Syzmoore.
    Barker richtete sich wieder auf und ließ das Ticket dabei unbemerkt in der Innentasche seines Kittels verschwinden.
    Das Gesicht des Pathologen war derweil rot angelaufen. Es fehlte eigentlich nur noch der Schaum vor dem Mund und die Karikatur wäre perfekt gewesen. „Möglicherweise“, begann Barker, „habe ich ein wenig vorschnell reagiert, ich bitte vielmals um Entschuldigung.“ Er wand sich der Sicherheitstüre zu. „Ach und noch was – Sie wissen ja Doktor Harris hat strengste Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie diesen auch weiterhin Folge leisten“
    „Doktor Barker?“
    „Ja?“
    „Harris familiäre Schwierigkeiten ...“
    „Was ist mit denen?“
    „Geht es wieder um seine Frau?“
    Barker wusste für einen kurzen Moment nicht wie er reagieren sollte. „... ich denke schon, ja, ja wieder die alten Probleme.“ In der Luft brodelte etwas Bedrohliches.
    Syzmoore nickte wissend. „Grüßen Sie ihn bitte von mir.“
    „Werd ich machen.“
    Nachdem das Zuschnappen der Tür ihn von Barkers Verschwinden überzeugt hatte, watschelte er zum Telefon. Harris Nummer wusste er auswendig.

    *

    Ted Mitchel hatte einen Entschluss gefasst. Der graubärtige Hausmeister des Hospitals würde seine Sachen zusammenkratzen und diese verfluchte Stadt auf dem schnellsten Wege verlassen. Er hatte noch genügend Ersparnisse übrig um sich ein One Way Ticket nach Florida zu besorgen. Dort würde er die erste Zeit bei seinem Bruder Hank und dessen Ehefrau Liz unterkommen bis er sich überlegt hatte, wie es weitergehen sollte.
    Während er damit begann, seine persönlichen Sachen zusammenzuklauben, liefen im Hintergrund seiner Dienstwohnung die Nachrichten: „... scheinen die anfänglichen Gewaltakte sich innerhalb der letzten Tage verzehnfacht zu haben. Die Statistiken zeigen das ...“
    Ted schnaubte verächtlich auf. „Tun so, als würde es um ein Footballspiel gehen.“ Er lief zu der sich in der Ecke befindlichen Dreiersteckdose und zog das Kabel mit einem Ruck raus. „Ich hab die Schnauze voll“, murmelte der alternde Hausmeister und suchte sich nach einer geeigneten Transportmöglichkeit für seine restlichen Sachen um, als es mit unverhohlener Härte gegen seine Tür hämmerte. Da es sich um eine Metalltür handelte, hallte der Klang wieder und erfüllte die kleine Wohnung mit einem dröhnenden Nachschwingen.
    Ted hielt inne. Zwanzig Jahre arbeitete er nun schon in diesem Laden, er konnte sich nicht daran erinnern, dass jemals einer bei ihm vorbeigeschaut hatte. Also, was sollte dieser Blödsinn? „Wer ist da?“, brummte er. Das Hämmern ging plötzlich von neuem los. Allerdings weitaus energischer, wie zuvor.
    „Wollt ihr mich verarschen?“ Er lief zu der schweren Tür, riss sie mit einem Ruck nach innen und wurde noch im gleichen Augenblick von einem scharfkantigen Gegenstand getroffen. Ted schrie auf, taumelte zur Seite, knickte mit dem Fuß weg.
    Jemand trat ein und ließ die Tür wieder zurück ins Schloss fallen. Es klang endgültig. Das Kreischen konnte nun nicht mehr nach draußen dringen. „Wer ist da?!“, brüllte er gepeinigt auf und versuchte, verzweifelt die klaffende Wunde an seiner Stirn endlich zum versiegen zu bringen. „Gott noch mal! Wer ist da?“ Das klebrige Blut war überall, lief ihm sowohl in Augen als auch Rachen.
    Er vernahm leise, ja fast zaghafte Schritte.
    „Wenn Sie Geld wollen dann nehmen Sie ... bitte ich hab nichts getan.“
    Schritte klangen auf. Der Unbekannte machte sich an den Schränken zu schaffen. Schubladen wurden aus ihrer Verankerung gerissen und polterten krachend zu Boden.
    „Verdammt, Sie können doch nicht ...“
    „Wo ist sie?“, klangen die nach einer Antwort gierenden Worte einer Frau auf. Er spürte einen dumpfen Tritt in den Magen und rollte sich, mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Seite. „Ich ...“ Ein weiterer Tritt folgte. Mitchel schrie auf. Hielt sich den Unterleib und winselte eine nicht zu verstehende Bitte.
    Seine flehentlichen Bemühungen wurden mit einem verhöhnenden Lachen gewürdigt. „Du wirst mir nun verraten, wo die verdammten Sicherheitskarten aufbewahrt werden.“
    Die Tränenflüssigkeit hatte das Blut aus den Augen gewaschen und seine von Schatten verdunkelte,
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