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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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einen bis auf das Unterhemd durchnässten Ethan York.
    Der 27-jährige Assistenzarzt sah sich gehetzt um und blieb an den zierlichen Rundungen seiner Kollegin Margie hängen.
    Sie setzte ein süffisantes Lächeln auf. „In den Regen geraten?“
    Er schleuderte seinen verlodderten Rucksack achtlos in den Raum und begann damit sich auszuziehen. „Heute wieder einen deiner lustigen Tage“, entgegnete er trocken.
    „Mit dir doch immer.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und glotzte auf den sich unter der nassen Kleidung abzeichnenden Körper ihres Kollegen. „Harris hat nach dir gefragt“, sagte sie und biss sich auf die Unterlippe.
    Ethan schnaufte verächtlich aus. „Wieder eine seiner Predigten? Der soll sich um seinen Scheiß kümmern.“
    Margie lehnte sich gegen einen der Spinde. „Macht er doch.“
    „Das blöde Arschloch kurvt mit seinem verdammten Sportwagen durch die Weltgeschichte, und ich darf es mir in nach Pisse stinkenden U-Bahnen bequem machen.“
    „Gab es Stress mit deiner Liebsten oder bist du heute noch mehr gereizt als sonst?“ Während er sich die Beine mit einem Handtuch trocknete, näherte sie sich ihm von hinten und strich seinen Hals entlang. „Hat sie dich nicht rangelassen?“
    Er wischt ihre Hand mit einem leisen Grollen zur Seite und öffnete seinen Spind. An der Innenseite der Metalltür hing das Foto einer jungen Frau. Im Hintergrund waren die Grünanlagen eines Parks zu sehen. „Du kannst es nicht lassen“, zischte er, der immer noch direkt hinter ihm stehenden Margie zu.
    „Keine Ahnung, was du meinst“, schmachtete sie und presste ihren Oberkörper gegen seinen vom Regenwasser glänzenden Rücken. „Es gehören immer zwei dazu“, ihre Fingernägel strichen über den Flaum auf seiner Brust. „Abwechslung schadet schließlich nicht.“
    Ethan biss die Zähne aufeinander, atmete stockend die Luft ein und drehte seinen Kopf erneut zu dem Foto. „Ein Fehler“, sagte er mehr nachdenklich als bestimmend. Margies Hand glitt seinen Bauch hinab. „Ich hasse mich dafür.“
    „Manchen Fehler darf man gerne zwei mal machen“, gurrte sie verführerisch. „Warum sollten wir uns nicht ein wenig Spaß gönnen?“
    „Dieses Mal nicht.“ Er griff ohne weitere Erwiderung nach seinem weißen Kittel, fischte ihn mit einer gekonnten Handbewegung vom Haken und drehte sich zu ihr um. Da er einen Kopf größer war, musste Margie zu ihm aufsehen. Im Zentrum eines jeden Auges glitzerte ein wollüstiges Funkeln. „Spricht da der Mann aus dir? Oder ...“
    Er packte sie an den schmalen Schultern. „Ein Fehler“, wiederholte er den Ausspruch, und stieß sie von sich.
    Margie torkelte einige Schritte zurück. Ihre Augen hatten sich innerhalb dieses einen Moments in schmale Schlitze verwandelt. „Keinen Schwanz in der Hose“, fauchte sie hämisch. „Kein Wunder, dass sie dich nicht mehr ranlässt. Vielleicht macht sie es sich ja mittlerweile selbst oder holt sich Abhilfe bei ihrem Professor.“
    „Du solltest dich abregen.“
    „Ach... Sollte ich das? Es ist noch gar nicht so lange her, da hast du mir die Ohren voll geheult.“
    Ethan entgegnete darauf nichts mehr, legte seine nasse Kleidung über einen der altertümlich wirkenden Heizkörper und schlüpfte durch die Umkleidetür. Das 'Wichser' verpuffte ungehört im Nichts.

    *

    „Da sind Sie ja“, krächzte Harris. „Uns fällt hier die Decke auf den Kopf und Sie vertrödeln ihre Zeit sonst wo.“
    „’tschuldigung“, murmelte Ethan und verdrängte die Vorstellung seinem Vorgesetzten, die Faust ins Gesicht zu wuchten.
    „Seien Sie froh, dass wir sowieso schon unterbesetzt sind.“ Er strich sich über den blutverschmierten Kittel und zeigte in Richtung Halle. „Barker ist im OP, wird aber nicht mehr lange brauchen – sortieren Sie die dringlichsten Fälle aus und bereiten alles vor.“
    „Was ist mit ...?“
    Harris sah von dem gerade behandelten Patienten auf und funkelte ihn zornig an. „Haben Sie verstanden?“, zischte er drohend.
    „Ja.“ Ethan formte seine Hände zu Fäusten. Unter der Haut zeichnete sich das Weiße der Knochen ab. „Ich mache mich an die Arbeit.“
    Ohne den Assistenzarzt eines weiteren Blickes zu würdigen, beugte sich der Chefarzt wieder zu der vor ihm liegenden Frau hinab und untersuchte eine tiefe Schnittwunde, welche vermutlich von einem Messer herrührte.
    Ethan eilte den Gang runter zur großen Halle und musste ernüchternd feststellen, dass New York sich innerhalb der letzten
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