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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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Ersatz etwa einen Fuß weit aus seiner Scheide. Seine Augen leuchteten.
    »Es ist mir eine Ehre, Mylady«, sagte das Schwert.
    »Und mir ein Vergnügen«, erwiderte die Seherin. Sie strahlte Ersatz an. »Hier entlang! Oh, wir haben seit Wochen gespürt, dass uns gewaltige Veränderungen bevorstehen. Ich bin ja so erleichtert, dass Ihr so schnell hierherkommen konntet. Ich hatte so ein schreckliches Gefühl, dass irgendetwas schief gehen würde, aber ich liege lieber schief, wenn es darum geht, dass etwas schiefgehen könnte. Meint Ihr nicht auch?«
    Während sie weiter plapperte, drehte sie sich um und führte uns zu der Tür, durch die sie gekommen war. Ich folgte ihr mit verdrehten Augen.
    Das Haus mochte ja ein stattliches Anwesen sein, aber der Raum, in den sie uns geleitete, hätte auch das Zelt irgendeines durchgeknallten Jahrmarktwahrsagers in jeder beliebigen Dimension sein können. Er wurde von zahllosen in Leuchtern steckenden Kerzen erhellt, deren Dochte wie Räucherstäbchen qualmten. Die Luft war zum Schneiden dick und roch nach billigem Paraffin. Schreiend bunte Seidenüberwürfe verhüllten die gesamte Einrichtung, oft in drei bis vier Lagen pro Möbelstück, sodass der geneigte Kunde gezwungen war, die Füße fest auf den Boden zu stemmen, um nicht von seiner Sitzgelegenheit herunterzurutschen. Und Möbel gab es jede Menge. Ich musste im Halbdunkel auf meine Schritte achten, damit ich nicht ständig gegen kleine Tische stieß, die mit allerhand nutzlosem Firlefanz überladen waren, der alte viktorianische Mütterchen vor Stolz zum Strahlen gebracht hätte, wie zum Beispiel eine Uhr in Form einer Tarantel, die mit zwei beweglichen Beinen die Zeit anzeigte, oder eine bronzene Keramikvase, die so hässlich war, dass ich mich erstaunt fragte, warum die in ihr stehenden Blumen nicht vor Entsetzen die Blütenblätter abwarfen. Zwischen den Tischen gruppierten sich vier oder fünf Kommoden und ein Dutzend gepolsterte Stühle mit hohen geraden Rückenlehnen. Die Porträts an den Wänden entstammten einer Kunstrichtung, die als Schule der Wütenden Ahnen bekannt war. Aus den Bilderrahmen wurde ich von einer ausgewählten Schar griesgrämig dreinblickender Orioner beiderlei Geschlechts in verschiedenen abstrusen Kostümen finster angestarrt, was mir verriet, dass Ella nicht die Erste in ihrer Ahnenreihe war, der es an jeglichem Gespür für eine halbwegs passable Kleidung mangelte. Ich starrte genauso finster zurück.
    Das gesamte kitschige Dekor verblasste zu einer undeutlichen Kulisse, als meine Aufmerksamkeit von einem reinen goldenen Leuchten gefesselt wurde. In der Mitte des Raumes ruhte eine Kugel auf einem kleinen runden Tisch, der mit einem dunkelroten mit Sternen gesprenkelten Tuch bedeckt war. Sie war so perfekt geformt, dass sie mich an eine Seifenblase erinnerte. Die Kugel glühte so verschwenderisch wie der Sonnenuntergang in einem Spielfilm. Meine Füße setzten sich wie von allein in Bewegung und steuerten mich auf den kleinen runden Tisch zu. Ich riss mich gewaltsam zurück, erinnerte meinen Körper daran, wer hier von wem beherrscht wurde, hielt den Blick aber weiter auf das strahlende Rund gerichtet.
    »Kelsa!«, rief Ersatz.
    »Ersatz!«, quietschte die Kugel. Als ich näher kam, konnte ich das Gesicht einer Orionerin darin erkennen. Sie trug einen mit einer großen goldenen Brosche und einer nach hinten geschwungenen Straußenfeder verzierten Turban und eine juwelenbesetzte Brille, deren Ränder seitlich aufwärts geschwungen waren. Ihre Schnurrhaare richteten sich entzückt auf. »Die Vorahnungen haben sich bewahrheitet, die Energien haben sich wie vor langer Zeit von mir prophezeit ausgerichtet. Ich wusste, dass du kommen würdest!«
    »So ist es«, bestätigte Ella. Sie schwebte heran, ließ sich auf einem Polsterschemel neben dem Tisch nieder und winkte mich zu einem kleinen Stuhl ihr gegenüber. »Nun, wir haben schon seit einiger Zeit darüber gesprochen. Ich freue mich, dass Ihr hier seid. Also, Eure Heldentaten haben mein Innerstes zutiefst aufgewühlt!«
    Ich plusterte mich auf. »Danke, Ella. Ich rede ja gewöhnlich nicht viel über mich, aber es tut schon gut, wenn man mal gewürdigt wird.«
    »Und Eure selbstverständlich auch, Mr Aahz«, fügte Ella hinzu und neigte den Kopf, als wollte sie sich bei mir entschuldigen. »Eure Vergangenheit war eine äußerst interessante Geschichte. Wir haben erst vor ganz kurzer Zeit erfahren, dass Ihr es seid, der das berühmte Schwert Ersatz
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