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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht
Autoren: Angie Fox
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geholt, der Sid Bescheid gesagt hat, der wiederum zu Dimitri gegangen ist. Aber keiner hat die Nachricht verstanden.«
    »Geister haben immer Schwierigkeiten damit, Informationen richtig weiterzuleiten«, erklärte Max. »Deshalb vertraue ich ihnen nicht.«
    »Aber ich habe alles verstanden.« Parate klopfte mit seinem Schwanz gegen meinen Arm. »Ezra und ich haben oft Scrabble gespielt. Daher weiß ich, wie er denkt. Das ist nämlich der Trick. Du musst deinen Gegner genau beobachten. Wie ein Jagdhund. Seine Schwächen erschnüffeln, und dann  – zack!  – hast du ein Wort, das dir sechsunddreißig Punkte bringt.«
    Ich drückte Parate einen Kuss auf den Kopf. »Geister und Hunde. Darauf wäre ich nie gekommen.«
    Bob kam zu uns herübergefahren. In den Speichen seines Rollstuhls flatterten die antidämonischen Stofffetzen der Bettdecke. »Hey, Lizzie, wie schön zu sehen, dass du noch lebst.«
    »Ich freue mich auch«, erwiderte ich. »Ich will nicht undankbar erscheinen, aber was tut ihr denn hier?«
    Bob schnaufte beleidigt. »Wir retten dich. Was sonst?«
    Max nickte. »Deine Hexen haben ein Talent dafür, Kräfte zu konzentrieren.«
    »Das war bei den Red Skulls schon immer der Fall«, bestätigte Bob. »Wenn wir in Schwierigkeiten geraten, verstärken diese sich um das Zehnfache. Frieda spricht einen Wasserzauber aus, und das Ergebnis ist die Überschwemmung in Vegas 1999.« Er verzog das Gesicht. »Das war eine Katastrophe. Aber wenn es darum geht, eine Kraft wie die von Max zu verstärken, können wir das auch.« Er kicherte, als er meinen Gesichtsausdruck sah, der offensichtlich meine vollkommene Verblüffung widerspiegelte. »Und als wir deine Kraft wachsen spürten, Lizzie, haben wir dir geholfen, deine Magie in die richtige Richtung zu lenken.«
    Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Betonwand des Damms. Und ich hatte gedacht, ich müsse alles allein bewältigen. Meine Güte, ich war die Dämonenkillerin aus Dalea. Ich hatte angenommen, dass meine Macht automatisch mit absoluter Verantwortung verbunden sei. Aber zuerst hatte Dimitri mir geholfen, und nun hatten mir die Hexen den Rücken gestärkt. Und Max. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Die ganze Zeit über hatte ich die Red Skulls als Belastung angesehen und Max als jemanden, dem man nicht trauen konnte. Wenn ich es mir genau überlegte, war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich ihm wirklich vertraute.
    »Ich habe euch genauso gebraucht wie ihr mich«, sagte ich. Es hörte sich merkwürdig an, wenn man es laut aussprach.
    »Endlich ist der Groschen gefallen!« Großmutter schlug mir auf den Rücken und versuchte, trotz geröteter Augen, die Situation aufzulockern. »Du musst auch nicht alles wissen, Schätzchen. Das tut niemand. Nicht einmal ich.«
    »Ich hätte dich nicht für den Typ gehalten, der mir nun mit einer Lektion wie bei After School Special kommt«, meinte ich.
    Sie legte mir einen Arm um die Schultern und seufzte tief. »Halt den Mund. Und nächstes Mal vertraust du dir selbst und deinen Freunden.«
    Ich nickte. Ich wusste, dass sie recht hatte. Ich musste meinen Freunden, den Red Skulls, vertrauen, den Hexen, die die Dämonen herausgefordert hatten, um mir zu helfen. Es fühlte sich gut an, ein Teil von etwas zu sein, das mächtiger war als ich. Ich straffte mich, und trotz der Anstrengungen der letzten Nacht fühlte ich mich, als wäre ich in meinen pinkfarbenen Reißverschlussjeans um ein paar Zentimeter gewachsen. Ich war eine Red Skull und stolz darauf.

Auszug aus The Dangerous Book for Demon Slayers:
    Opfere dich selbst: Das ist die dritte Wahrheit der Dämonenkiller. Die meisten verstehen darunter, dass man sich angesichts einer großen Gefahr selbst opfert und darüber hinausschaut, was man ist und was man will. Aber es kann auch etwas bedeuten, das viel einfacher scheint, in der Praxis aber viel schwieriger umzusetzen ist  – das loszulassen, was man zu brauchen glaubt, und sich damit für Dinge und für die Menschen zu öffnen, die die Kraft besitzen, dich wirklich glücklich zu machen.

Wir beerdigten Onkel Phil in einer grünen Leinenhose und einem dazu passenden Hawaiihemd. Großmutter sagte, dass er sich so gekleidet habe, bevor Serena ihn dazu gezwungen hatte, in einem weißen Hochzeitssmoking herumzulaufen. Ich musste zugeben, dass das viel besser zu ihm passte. Sie legte ihm sogar eine Dose mit Pabst-Blue-Ribbon-Bier in den Sarg.
    Ich wünschte, ich könnte ihm auch etwas schenken als Zeichen
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