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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht
Autoren: Angie Fox
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warm über mein Gesicht. Ich konnte ihn nicht ansehen. Meine Hände sahen immer schlimmer aus.
    Dann begann er, in einer alten Sprache zu mir zu sprechen. Vielleicht war es Griechisch. Sein Tonfall klang singend, fast hypnotisch. Ich verstand nicht, was er sagte oder wie er es sagte, aber ich spürte, wie mich Ruhe überkam. Ich schnappte nach Luft. Mein Gott, es war so schön, ihn bei mir zu haben.
    »Das war’s«, verkündete er und streichelte mein Haar.
    Ich kämpfte dagegen an. Ich war nicht sicher, ob ein Teil von mir sich die Kraft wünschte, oder den Zorn, aber ich konnte nicht loslassen. »Ich glaube, sie hat möglicherweise Phil mitgenommen.«
    Er hielt kurz den Atem an, aber dann fuhr er fort, mich zu trösten. »Ich will dich nicht anlügen. Dein Märchenpate ist wahrscheinlich für immer von uns gegangen.«
    Tränen verschleierten mir die Sicht.
    Er zwang mich dazu, ihn anzuschauen. Die kleinen Fältchen um seine Augen vertieften sich, als er mir direkt in die Seele zu schauen schien. »Das war seine Wahl«, sagte er und strich mir mit dem Daumen über das Kinn. »Er war eine
Kämpfernatur wie du. Phil hat es möglich gemacht, dass du jetzt hier stehst. Und jetzt liegt es an dir zu nehmen, was er dir gegeben hat. Frag dich selbst, Lizzie, was wirst du mit seinem Geschenk anfangen?«
    Ich wusste, was ich jetzt antworten sollte, aber ich brachte es nicht über die Lippen. »Ich weiß es nicht.«
    Er hielt seinen Blick auf meine Augen gerichtet. »Akzeptiere das, was ich dir anbiete.«
    Mir versagte beinahe die Stimme. »Was ist das? Magie?«
    Er strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn und steckte sie hinter meinem Ohr fest. »Man könnte es so nennen. Ich bezeichne es lieber als Mahnung.«
    Jetzt flossen meine Tränen ungehemmt. Ich betrachtete sein Gesicht, in dem sich so viel Liebe und Verständnis widerspiegelten. Ich spürte seine warmen, kräftigen Hände auf meinen Schultern und wusste, was ich zu tun hatte. Ich schloss meine Augen und sah meinen düsteren Zorn und meine Feindseligkeit vor mir, und ich spürte meine Frustration darüber, dass ich versagt hatte, als ich die Person nicht hatte retten können, die mein ganzes Leben lang für mich da gewesen war. Ich nahm sie an und vermischte sie mit der Dunkelheit, in der sich Serenas Kraft verbarg. Aber das Gewicht war zu groß. Und ich wollte nicht loslassen.
    »Lass mich herein«, bat Dimitri.
    Ich spürte, wie beharrlich er zu mir stand, und es kostete mich all meine Kraft, mich nicht an ihn zu schmiegen und mich wie in eine warme Decke einzukuscheln.
    »Lizzie.« Er nahm meine Hände in seine.
    Was? »Nein.« Ich wollte ihn nicht mit hineinziehen. Das war ein Fehler gewesen, und jetzt würde ich es wiedergutmachen.
    »Ich bin zum Teil Dämonenkiller, Lizzie. Und ich glaube an das Schicksal.«
    Alles geschieht aus einem bestimmten Grund . Dieser Ausspruch ging mir unwillkürlich durch den Kopf. Ich konnte nicht glauben, dass er mir tatsächlich die Verunreinigung seines Greifbluts vergeben hatte, und ich war sprachlos, dass er nun die Rache übende, dunkle Kraft mit mir übernommen hatte.
    Ich ließ meinen Kopf an seine Schulter sinken. »Es ist …«, begann ich. Ich sehnte mich verzweifelt nach seiner Hilfe und hatte große Angst, ihn zu verlieren. Wenn ich losließ, könnte er vor meinen Augen vernichtet werden.
    »Ich weiß.« Er hob mein Kinn an und gab mir einen warmen, leidenschaftlichen Kuss. Die Intimität seiner Zärtlichkeit schockierte mich. Ich ließ sie auf mich wirken und öffnete mich zum zweiten Mal in dieser Nacht ganz und gar. Ich zitterte, als ein Teil der schrecklichen, schweren Bürde von mir zu ihm floss. Er atmete keuchend ein, als sie ihn traf. Panik ergriff mich, und ich versuchte instinktiv, die Last wieder an mich zu ziehen, doch er ergriff meine Hände und drückte sie.
    »Jetzt sind wir zusammen«, flüsterte er, seine Lippen an meinen, bevor er mich leidenschaftlich küsste.
    Ich ließ ihn zu mir. Als seine Kraft mich überrollte und meine in ihn eindrang, ließ ich ihn alles in mir sehen  – das Gute und das Schlechte, einfach alles. Ich war es müde, mich zu verstecken, zu kämpfen, alles allein bewältigen zu müssen. Ich befreite mich von dem Zwang, immer die Kontrolle haben zu müssen, und von dem einen Gedanken, der mich von Anfang an geängstigt hatte  – dass er mich nicht mehr mögen könnte, wenn er alles von mir sah.
    Er schätzte mich, motivierte mich, beschützte mich und tröstete mich auf
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