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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht
Autoren: Angie Fox
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eine Art und Weise, wie ich sie mir nicht erträumt hatte. Wenn wir das überstehen würden, bitte lass es uns überleben , dann würde ich nie wieder allein sein wollen.
    »Bereit?«, flüsterte er und hauchte mir seinen warmen Atem ins Ohr.
    Auf meinen Armen bildete sich Gänsehaut. »Ja.« Solange Dimitri bei mir war, würde ich jederzeit für alles bereit sein.
    Wir benützten unsere Kraft wie einen gewaltigen Schneidbrenner. Ich sah alles so klar vor mir, als stünden wir am Rand der Hölle. Wir machten uns die Kraft von Serena und zahllosen Sukkuben zunutze und verwendeten die gesamte Energie, die heute Abend entstanden war, preschten direkt zu den Toren der Hölle vor und verbrannten unzählige Dämonen und Unterdämonen auf der oberen Ebene. Dann gaben wir unser Bestes, um alles von außen zu versiegeln. Jetzt konnten die Heuschrecken schauen, wie sie sich einen Weg herausgraben wollten. Ich verschoss mein gesamtes Arsenal, bis nichts mehr übrig war.
    Dimitri hielt sich zurück. Seine Augen glühten erst grün und dann mit einem Mal orangefarben.
    O nein. Ich würde es nicht ertragen, wenn er sich jetzt selbst Schaden zufügte. »Was tust du da?«, wollte ich wissen.
    Er feuerte rückwärts in den Damm. »Ich öffne einen Pfad für die Geister«, erwiderte er und stöhnte dabei vor Anstrengung.
    Verflixt, das hätte er nicht allein versuchen dürfen. »Ich dachte, Geister müssten immer ins Licht schweben.«
    »Das ist ein Weg«, erklärte er und atmete tief aus, nachdem er die Luft angehalten hatte. Er zwinkerte mehrmals und versuchte, sich zu erholen, während seine orangefarbenen Augen wieder schokoladenbraun wurden. »Normalerweise ist es die einzige Möglichkeit. Du hattest jedoch eine Spur von Phils guten Fähigkeiten in deiner Kraftmasse. Diese habe ich benützt, um einen Pfad zu schaffen und um ihnen zu helfen.« Er sah mich an, und sein Blick strahlte Wärme und Sicherheit aus. »Wenn eines deiner Vorschulkinder Angst vor einer Treppe hätte, würdest du dann warten, bis es den Mut dafür aufbringen würde, oder würdest du es tragen?«
    So wie er mich getragenhatte. Die Erleichterung dieser Einsicht, dass ich nicht mehr allein war, erweckte in mir den Wunsch, mich auf dem Boden zusammenzurollen und mindestens ein Jahr lang zu schlafen. Stattdessen kuschelte ich mich an den Mann, der mich nicht nur auf eine Weise gerettet hatte.
    Mit meinem Daumen wischte ich ihm einen Schweißtropfen vom Nacken und staunte darüber, dass er bei mir geblieben war  – dass er sich, trotz allem, für mich entschieden hatte. »Woher weißt du so viel?«, fragte ich ihn.
    Er zog mich an sich. »Wenn du bei mir bleibst, wirst du es irgendwann erfahren.«
    Ich drückte ihn an mich und strich mit den Händen über seinen Rücken. Durch meine Fingerkuppen schoss ein heftiger Schmerz, und ich bemerkte erst jetzt, dass sie pochten. Ich schluckte heftig und riskierte einen Blick. Meine Hände waren wieder geheilt, nur die Fingerspitzen waren wund.
    Bevor ich mir überlegen konnte, was ich sagen wollte, legte Dimitri seine Lippen auf meine, und ich gab den Versuch auf, weiter nachzudenken. Ich ließ mich gegen ihn sinken und genoss seine Wärme und seine Gutherzigkeit.
    Dieser Mann hatte mich auf mehr als nur eine Art gerettet.
    Er wich zurück, lange bevor ich bereit war, mich von ihm zu lösen. »Und jetzt zu dem Smaragd«, flüsterte er.
    Wir fanden ihn unter einem Stuhl neben dem Schaltpult. Ich zog ihn hervor und fühlte erleichtert die Wärme des grünen Steins in meiner Hand. Er strahlte vor Leben und Energie.
    Dimitri drückte ihn in die Mitte meiner Handfläche. »Ich biete dir den Schutz des Helios-Clans an  – frei gegeben, frei genommen.«
    Die Energie des Steins schien zu mir zu sprechen. Seine Wärme auf meiner Haut war vertraut  – nun war er wieder dort, wo er hingehörte.
    Eine dünne, bronzefarbene Kette schlängelte sich aus der Spitze des tränenförmigen Steins und legte sich um mein Handgelenk. »Ich nehme das an.« Mein Körper schmerzte vor Erschöpfung, ganz zu schweigen von meiner grenzenlosen Erleichterung. Trotzdem konnte ich ein Lächeln nicht unterdrücken. »Freiwillig.«
    Etwas Hartes in mir löste sich auf, als sich die Kette über meinen Arm hinauf zu meinem Hals wand, bis der Stein auf meiner Brust lag, wo er hingehörte.
    »Was hast du vorher mit mir getan?«, fragte ich Dimitri.
    Er küsste mich auf die Stirn. »Ich habe dir geholfen, deine Kraft wiederzufinden. Du hast sie die
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