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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat
Autoren: Gemma Burgess
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Problem bei solchen Initiativen ist, das richtige Personal zu finden. Allerdings können wir uns in dieser Hinsicht unglaublich glücklich schätzen. Mit Pia als Verantwortlicher für ein kleines, zuverlässiges Team, das die Trucks fährt und die Produkte verkauft, und natürlich mit der Unterstützung unseres Managements und von Carus Support Teams bei jedem einzelnen Schritt, können wir direkt loslegen. Ich empfehle daher, in das SchlankMobil-Konzept zu investieren und sofort zu expandieren, um innerhalb von zwölf Monaten ein Food-Truck-Imperium aufzubauen. Es ist die perfekte Carus-Initiative: clever, vorausdenkend, kundenorientiert und mit Herz.«
    Ein Glück, dass ich sitze. Anderenfalls wäre ich umgefallen. Ich als Verantwortliche? Wo zum Teufel kommt das plötzlich her?
    » Wir werden darüber beraten müssen«, sagt Mike und wechselt einen Blick mit Judy.
    » Ich sollte noch hinzufügen, dass Pia bereits ein Angebot vorliegt und sie versprochen hat, bis heute zu antworten«, erwidert Lina aalglatt. » Daher die Eile. Ich wollte nicht die einzigartige Gelegenheit verpassen, ein neues Projekt zu starten, das sofort einsatzbereit ist, hohe Gewinnmargen verspricht und unseren Marktwert steigert.«
    » Okay«, sagt Mike abrupt. Es gefällt ihm offensichtlich nicht, ein Ultimatum gestellt zu bekommen. » Vielen Dank.«
    Wir stehen alle auf. Ich folge Lina an das andere Tischende und gebe wieder jedem die Hand. Auch dieses Mal achte ich darauf, allen in die Augen zu schauen und so selbstsicher und aufrichtig zu lächeln, wie ich kann.
    » Danke für Ihren Besuch«, sagt Mike.
    Ich kann seine Miene überhaupt nicht deuten. Ist er beeindruckt? Unbeeindruckt? Seine Augen blicken immer noch freundlich, aber sein Gesicht verrät nichts. Ich schätze, das ist der Grund, warum er der Chef ist. Verdammt.
    » Gut gemacht«, sagt Judy mit den eiskalten Händen. » Sehr interessant.«
    Ich verlasse den Konferenzraum und drehe mich dann um zu Lina. Sie sieht so vergnügt aus, wie ich mich fühle.
    » Zum Jubeln ist es noch zu früh! Ab in mein Büro!«
    Lina scheucht mich weiter, und ich folge ihr gehorsam zum Aufzug, mit dem wir hinunter zu ihrem Büro fahren. Es ist klein, aber mit einem großen Fenster, der Schreibtisch ist aufgeräumt und frei von jeglichem Durcheinander. Als sie die Tür hinter uns schließt, grinsen wir bis über beide Ohren. Ich muss mich beherrschen, um nicht auf und ab zu hüpfen.
    » Gute Arbeit«, sagt Lina.
    » War das gut? Wirklich?« Ich weiß, dass ich gut war, aber ich möchte Komplimente.
    » Es war ausgezeichnet«, antwortet Lina. » Ich habe schon erlebt, dass Mike ein Meeting verlässt, wenn er sich langweilt. Er tut dann immer so, als müsste er telefonieren, und kommt nicht wieder.«
    » Vielen Dank für alles! O mein Gott– ich hatte ja keine Ahnung, was Sie vorhaben…«
    » Ich wollte Sie nicht unter Druck setzen«, unterbricht sie mich lachend. » Nervosität kann die bombensicherste Präsentation ruinieren.«
    » Wem sagen Sie das!«
    Plötzlich wird mir bewusst, dass die Säure in meinem Magen nicht mehr blubbert. Ich habe soeben eine Präsentation vor lauter wichtigen, fähigen Leuten gehalten. Ich habe meine Stimme nicht verloren. Ich habe keinen Unsinn von mir gegeben. Ich habe es fertiggebracht. Ich bin so happy, dass ich das Gefühl habe, von innen zu strahlen.
    » Hören Sie, Sie sollten jetzt nach Hause gehen«, sagt Lina. » Ich werde hier die Stellung halten, ich muss sowieso noch mit ein paar Leuten telefonieren wegen anderer Projekte. Ich habe das Gefühl, dass Mikes Anruf nicht sehr lange auf sich warten lassen wird.«
    » Okay«, sage ich.
    Mit einem Schlag bin ich ernüchtert. Das war’s?
    » Keine Angst«, sagt sie und sieht mir direkt in die Augen. » Ich habe in dieser Sache ein sehr gutes Gefühl. Sorgen Sie einfach dafür, dass Ihr Handy eingeschaltet ist. Ich werde mich auf jeden Fall melden.«
    Als ich auf die Straße hinaustrete, schaue ich auf all die Menschen, die an mir vorbeieilen, und kann nicht aufhören zu lächeln. Ich bin jetzt eine von euch. Ich hatte gerade ein Geschäftstreffen. Ich gehöre hierher. New York ist mein.
    Mein Handy klingelt: Julia. Ich kann es nicht erwarten, ihr zu erzählen, was passiert ist.
    » Jumanji!«
    » Pia!«, ruft Julia mit fröhlicher Stimme.
    » Die einzig Wahre!«, erwidere ich, genauso fröhlich. » Du wirst nicht glauben, was für einen großartigen Tag ich heute hatte!«
    » Deine Eltern sind hier!«
    Oh,
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