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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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leichtem Entsetzen eine Modeshow, in der Variationen der Uniformen der Interceptor-Crew plötzlich zum letzten Schrei der kommenden Saison erklärt wurden. Roarke konnte darüber nur den Kopf schütteln. Es gab offenbar immer noch Abgründe, in die er nicht gestarrt hatte.
    Gegen Mittag hatte er sich umgezogen und aufgerafft, einen Plan zu machen, Optionen zu erwägen, was sein Leben anging. Er brütete eine Weile darüber nach und kam zu keinem Ergebnis. Vielleicht war es dafür auch noch zu früh, musste er erst einmal – erneut – alles überschlafen.
    Dann, am späten Nachmittag eines sinn- und ereignislosen Tages, der erneut drohte in einer Nacht zu enden, die wiederum zu einem klebrigen Gefühl im Mund führen würde, klingelte es an der Tür.
    Roarke erwartete nichts und niemanden. Er riss sich aber zusammen, drückte sein Kreuz durch und öffnete. Der Mann, der vor ihm stand, war ihm völlig unbekannt. Er war deutlich älter als Roarke, hatte ein zerknittertes, leicht gerötetes Gesicht, aus dem ihm ein freundliches Lächeln entgegenschien. Er trug eine Kombination, die Roarke noch nie zuvor gesehen hatte, nicht richtig eine Uniform, aber auch keine typische Freizeitkleidung.
    Er war nicht von hier.
    Ganz und gar nicht von hier.
    »Sie sind Roarke?«, fragte der alte Mann und hielt ihm die Hand entgegen, die Roarke automatisch ergriff.
    »Der bin ich«, antwortete er unsicher. Der Alte grinste noch breiter als vorher.
    »Mein Name ist Thoddler, Art Thoddler. Ich komme nicht von der Erde.«
    Roarkes Herz machte einen Sprung.
    »Ich … Sie … bitte, treten Sie ein.«
    »Danke.« Thoddler folgte Roarke über die Türschwelle und sah sich nur kurz um, ehe er das Gespräch wieder aufnahm.
    »Ich darf Ihnen Grüße von Commander Thrax übermitteln.«
    Roarkes Herz brach in ein Stakkato aus.
    »Thrax! Wie …«
    »Er befindet sich mit seiner Crew auf meiner Heimatwelt, Sisyphos. Schon davon gehört?«
    Roarke hatte in der Tat von Sisyphos gehört, immer wieder alle zugänglichen Informationen über das verschlungen, was jenseits der Grenze lag, recht nahe, aber doch bisher unerreichbar für ihn.
    Bisher!
    Roarke hatte größte Hoffnungen!
    »Es geht den Frauen und Männern der Interceptor sehr gut«, beantwortete Thoddler die unausgesprochene Frage. »Man wird aber nicht mehr lange vor Ort bleiben. Thrax scheint Pläne zu haben.«
    »Das ist gut.«
    »Er sagte mir, er habe eine Schuld Ihnen gegenüber abzutragen.«
    Roarke wusste darauf nichts zu sagen.
    »Ich bin hier auf der Erde gelandet, um einige Dinge zu erledigen«, meinte Thoddler in einem Tonfall, der recht deutlich zeigte, dass er zumindest vorerst nicht zu erläutern gedachte, um was genau es sich dabei handelte. »Doch ich soll auch zu Ihnen kommen und Ihnen ein Angebot unterbreiten.«
    Roarke spürte plötzliche Trockenheit im Hals und räusperte sich nur unsicher. Thoddler schien das nicht weiter zu stören, denn er redete einfach weiter.
    »Und zwar biete ich Ihnen an, die Zelte hier abzubrechen und mit nach Sisyphos zu gehen. Ob Sie dort bleiben wollen oder nicht, ist dann Ihre Sache. Vielleicht erst mal einen Job annehmen und etwas sparen. Irdische Währung hat auf meiner Welt einen irre schlechten Wechselkurs. Wir bevorzugen Naturalien von hier.«
    Thoddler grinste. »Aber der Flug ist kostenlos. Das Angebot gilt für drei Tage, dann bin ich wieder weg. Niemand scheint mich hier besonders zu mögen. Ich schlafe sogar lieber in meinem Kurierboot, als mir ein Hotelzimmer zu nehmen. Hier, ich gebe Ihnen die Daten meines Landefeldes auf dem Raumhafen. Sie sind jederzeit willkommen. Packen Sie ein, was Sie können, ich habe Platz.«
    Er schaute Roarke an.
    »Das ist mein Angebot, mit herzlichen Grüßen von Commander Thrax. Wollen Sie es sich in Ruhe überlegen?«
    Roarke schaffte es endlich, seinen Hals frei zu bekommen, dennoch hörte sich seine Stimme recht belegt an, als er antwortete: »Da gibt es nichts zu überlegen. Ich packe und bin spätestens morgen früh am Raumhafen. Ich möchte mich von einigen alten Freunden verabschieden. Etwas Familie. Aber es hält mich nichts. Ich bin …« Er räusperte sich dann doch wieder, es war fast schon peinlich. »Ich bin so furchtbar dankbar, ich kann es gar nicht in Worte fassen.«
    Thoddler grinste und nickte. Er legte Roarke eine Hand auf die Schulter.
    »Sie waren sehr mutig. Für jemanden wie Sie ist überall Platz.«
    Roarke schluckte und fühlte sich so … berührt wie schon seit ewiger Zeit
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